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Desta Andarge, Bürgermeister der Stadt Alem Katema, zu Gast im Pfaffenhofener Rathaus – Mit dabei: Vertreter eines Vereins, der sich für rauchfreie Öfen in Entwicklungsländern einsetzt

(ty) Gäste aus Äthiopien hat der Pfaffenhofener Bürgermeister Thomas Herker (SPD) empfangen: Sein Amtskollege Desta Andarge, Rathauschef der Stadt Alem Katema in Zentraläthiopien, war auf Einladung der Stadt Vaterstetten in Deutschland und besuchte bei dieser Gelegenheit auch Pfaffenhofen. Zwischen Vaterstetten und Alem Katema – der Stadt, in der Karlheinz Böhm in den 1980er-Jahren seine Aktion „Menschen für Menschen“ startete – besteht bereits seit 1994 eine Partnerschaft. 

Begleitet wurde der junge afrikanische Bürgermeister Desta Andarge (29) von Desalegn Wondimneh, dem Sekretär der Partnerschaft mit Vaterstetten. Mit dabei waren auch zwei Vertreter des Vereins „Ofenmacher e. V.“, der sich für den Bau rauchfreier Öfen in Entwicklungsländern einsetzt: Frank Dengler ist der Vorsitzende des sozial engagierten Vereins; Kampagnenleiter in Äthiopien ist der in Pfaffenhofen wohnende Joachim Wiesmüller.

 

Da Pfaffenhofen bereits zwei Mal im Rahmen einer Städtewette der Stiftung „Menschen für Menschen“ Geld für Äthiopien gesammelt hat, war Bürgermeister Herker im Jahr 2012 selbst nach Addis Abeba gereist, um sich über Land und Leute sowie über die Arbeit von „Menschen für Menschen“ zu informieren.

Die „Ofenmacher“, gegründet 2010, haben sich unter dem Leitspruch „Rauchfreie Öfen statt offenes Feuer“ zum Ziel gesetzt, die Kochsituation in armen Entwicklungsländern zu verbessern. Damit verbunden sind auch der Klimaschutz und die Ressourcenschonung durch CO2-Kompensation. Angefangen in Nepal, wo bereits 50 000 Lehm-Öfen errichtet werden konnten, wurden nach und nach auch Projekte in Kenia und Äthiopien gestartet.

 

Rauchfreier Küchenofen in Äthiopien. (Quelle: www.ofenmacher.org)

Die dort angebotenen zweiwöchigen Lehrgänge mit theoretischen und praktischen Inhalten bilden Landsleute vor Ort aus und geben somit Hilfe zur Selbsthilfe. Besonders Frauen seien an den Ausbildungen interessiert, da sie zum einen die Hauptbetroffenen der Nachteile von offenen Kochstellen sind  und zum zweiten mit dem Ofenbau eine eigene Existenz aufbauen und sich wirtschaftlich absichern können. „Die Weltgesundheitsorganisation WHO listet Kochen am offenen Feuer als fünfthäufigste Todesursache in Entwicklungsländern, noch vor Malaria und Tuberkulose“, erklärte Frank Dengler. 

Die gesundheitlichen Gefahren des offenen Feuers sowie die Umweltbelastungen werden durch die aus Lehm und Sand gebauten Kochstellen samt Rauchabzug deutlich gemindert. Für nur zehn Euro könne ein einfacher Ofen in den Entwicklungsländern gebaut werden. Weitere Infos zu dem Projekt sind unter www.ofenmacher.org zu finden.

Der Bürgermeister von Alem Katema unterstützt das Projekt der „Ofenmacher“ nachdrücklich und zeigte sich in einem Gespräch mit Frank Dengler und Joachim Wiesmüller sehr an einer Fortsetzung interessiert. Nach einem Besuch im traditionellen Café am Hauptplatz zeigte Bürgermeister Herker den Gästen den im Jahr 2008 renovierten Festsaal des Rathauses mit den Bildern von vier bayerischen Königen und gab den Besuchern aus Äthiopien als Erinnerung einen Bildband von Pfaffenhofen mit.


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