Innenminister Joachim Herrmann (CSU) verabschiedete heute den Chef des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord, Walter Kimmelzwinger, in den Ruhestand und führte Günther Gietl als dessen Nachfolger ins Amt ein
(ty) Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat heute in der Aula der Technischen Hochschule Ingolstadt den bisherigen Polizeipräsidenten Walter Kimmelzwinger in den Ruhestand verabschiedet und zugleich Günther Gietl als neuen Polizeipräsidenten in das Amt eingeführt. "Walter Kimmelzwinger hat das Polizeipräsidium fünfeinhalb Jahre lang ausgezeichnet geführt", lobte Herrmann. Der Präsidialbereich gehöre zu den sichersten Regionen in ganz Bayern. Das in Ingolstadt angesiedelte Polizeipräsidium Oberbayern-Nord ist mit mehr als 2800 Mitarbeitern für die Sicherheit von rund 1,5 Millionen Bürger auf einer Fläche von 7200 Quadratkilometern zuständig.
Für den Innenminister ist Gietl als Nachfolger bestens geeignet. "Günther Gietl ist eine sehr erfahrene Führungskraft, hoch engagiert, mit viel Fingerspitzengefühl und großem Verantwortungsbewusstein." Außerdem kenne Gietl als bisherigen Vize das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord bereits von Grund auf. "Damit ist das Polizeipräsidium Oberbayern Nord für die Zukunft hervorragend aufgestellt", brachte es der Minister auf den Punkt.
"Kimmelzwinger hat als Präsident vieles bewirkt und auf den Weg gebracht", erklärte Herrmann weiter. Er habe sich in der Öffentlichkeit und bei Mitarbeitern stets durch Transparenz, Kooperation und Offenheit ausgezeichnet. Für Kimmelzwinger stand immer der Mensch im Mittelpunkt. Herrmann an die Adresse des angehenden Ruheständlers: "Für alles, was Sie in Ihren 33 Dienstjahren für die bayerische Polizei geleistet haben, danke ich Ihnen im Namen der gesamten bayerischen Staatsregierung sehr herzlich."
Wie Herrmann weiter erläuterte, zeichne sich auch Gietl durch schnelle und durchdachte Entscheidungen aus. Das habe Gietl als Einsatzleiter bereits bei diversen Großeinsätzen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Er erinnerte dabei unter anderem an die Geiselnahme im Ingolstädter Rathaus im August 2013 sowie an den Amok-Lauf eines 27-Jährigen im Mai 2016 am Grafinger Bahnhof. "Mit Fachwissen und der nötigen Umsicht hat Gietl die schwierigen Problemstellungen und Konfliktlagen mit Bravour gemeistert", lobte Herrmann. "Seine Fachkompetenz und seine menschliche Art werden von allen hoch geschätzt."
Kimmelzwinger, 61 Jahre alt, stand seit dem Jahr 2011 an der Spitze des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord. Er begann seine Karriere bei der bayerischen Polizei 1983 nach dem zweiten Juristischen Staatsexamen zunächst als juristischer Sachbearbeiter beim Polizeipräsidium Mittelfranken. Ab Mai 1984 leitete er das Präsidialbüro des Polizeipräsidiums. Im Mai 1988 übernahm er zunächst vertretungsweise die Leitung der Abteilung Versorgung, die er schließlich 1990 dauerhaft innehatte.
Ab 1993 war Kimmelzwinger Leiter des Sachgebiets Einsatz und ständiger Vertreter des Direktionsleiters der Polizeidirektion Schwabach im Polizeivollzugsdienst. Ab März 1996 leitete er das Sachgebiet Einsatz bei der Polizeidirektion Nürnberg und war zugleich ständiger Vertreter des Direktionsleiters. Ab 2000 war Kimmelzwinger im Sachgebiet Einsatz des Polizeipräsidiums Mittelfranken tätig, dessen Leitung er 2003 als Polizeivizepräsident übernahm.
Sein Nachfolger Gietl, 55 Jahre alt und gebürtiger Ingolstädter, trat 1977 in den Polizeidienst ein. Nach seiner Ausbildung war er bis 1985 bei der Flughafenpolizei in München-Riem tätig. 1985 begann er sein Studium an der Beamtenfachhochschule für den gehobenen Polizeivollzugsdienst. Nachdem er sich anschließend in verschiedenen Führungsfunktionen unter anderem am neuen Flughafen München bewährt hatte, konnte er in den höheren Polizeivollzugsdienst aufsteigen.
Ab Mitte 1996 war Gietl Dezernatsleiter beim bayerischen Landeskriminalamt, ab 2003 im Innenministerium tätig und dort zuletzt stellvertretender Leiter des Einsatzsachgebiets in der Polizeiabteilung. Seit November 2012 ist er Polizeivizepräsident beim Polizeipräsidium Oberbayern-Nord, dessen Leitung er nun übernimmt.