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Zur Erinnerung an "70 Jahre Flucht und Vertreibung": Bronzene Gedenk-Stele vor dem Pfaffenhofener Haus der Begegnung enthüllt

(ty) „70 Jahre Flucht und Vertreibung“ – das hat die Stadt Pfaffenhofen zum Anlass genommen, um vor dem Haus der Begegnung eine bronzene Gedenkstele aufzustellen, die vom Schrobenhausener Künstler Richard Gruber gestaltet wurde. Am gestrigen Sonntag, vor dem Festabend zum „Tag der (neuen) Heimat,  wurde die Stele „Gegen das Vergessen“ feierlich von Leo Schurius, dem Ersten Obmann der Sudetendeutschen Landmannschaft, enthüllt. 

Der Text auf der Stele lautet: „Gegen das Vergessen. Über 2000 deutsche Flüchtlinge und Heimatvertriebene aus dem Sudetenland, aus Schlesien und anderen östlich gelegenen Gebieten kamen nach dem Zweiten Weltkrieg in unsere Stadt und die umliegenden Ortschaften. Sie fanden hier Aufnahme und Unterkunft und schufen sich mit Fleiß und Können eine neue Heimat. Sie haben auf vielfältige Weise zur Weiterentwicklung der Stadt beigetragen. In Verbundenheit und Dankbarkeit. Der Bund der Vertriebenen, Die Stadt Pfaffenhofen a. d. Ilm, 1945/1946 – 2016.“

 

„Wir wollen im öffentlichen Raum ein Zeichen setzen und haben dafür diesen markanten Punkt am Oberen Hauptplatz gewählt“, erklärte Bürgermeister Thomas Herker (SPD). Das Thema war lange im Stadtrat diskutiert worden und letztlich war „um jedes Wort“ gerungen worden, so Herker. „Diese Stunde ist für uns Heimatvertriebene und ganz besonders für uns Zeitzeugen eine große Stunde“, betonte Schurius. Er bedankte sich bei allen Beteiligten, vor allem bei Bürgermeister Herker und Altbürgermeister Hans Prechter (CSU) sowie bei Künstler Richard Gruber für dieses „starke Zeichen des Erinnerns“. 

Der Schrobenhausener Künstler Richard Gruber erklärte seine Arbeit, die eine echte „Fleißarbeit“ war. Denn jeder einzelne der 450 Buchstaben musste in Gips geschnitten, dann in Wachs ausgegossen und schließlich in Bronze gefertigt werden. Als Symbol für das, was die Heimatvertriebenen zurücklassen mussten, gestaltete Gruber die Rückseite der Stele mit einem Haus samt Hausbaum sowie mit den Noten des alten Volkslieds „Kein schöner Land in dieser Zeit“. Dieses Lied sang zum Abschluss Hildegard Blauth – und mit ihr die Gäste der kleinen Feier – auf der Geige begleitet von Günther Olbricht vom Bund der Vertriebenen.

Nach der Enthüllung der Gedenk-Stele fand im Rathaus der Festabend zum „Tag der (neuen) Heimat“ statt; lesen Sie dazu: Erinnerungen an die größte Zäsur in der Geschichte Pfaffenhofens

 

Nach der Enthüllung der Stele: Christian Knauer (von links, Landesvorsitzender des Bundes der Vertriebenen), Bürgermeister Thomas Herker, Landrat Martin Wolf, Leo Schurius (Erster Obmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft); rechts neben der Stele der Schrobenhausener Künstler Richard Gruber. 

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