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Container mit ätzender Flüssigkeit kippte bei Breitenwiesen von einem landwirtschaftlichen Fahrzeug: 800 Liter drangen ins Erdreich ein beziehungsweise gelangten in einen Straßengraben

(ty) Ein Gefahrgut-Unfall im Landkreis Dachau hat gestern ein Großaufgebot der Feuerwehr auf den Plan gerufen. Bei Breitenwiesen in der Gemeinde Weichs war gegen 11.10 Uhr ein Container mit Eisendichlorid von einem landwirtschaftlichen Fahrzeug gekippt, dabei traten nach Angaben des Kreisfeuerwehr-Verbands rund 800 Liter der Flüssigkeit aus. Der Stoff drang in das Erdreich ein und gelangte auch in einen Straßenentwässerungs-Graben, der in die Glonn mündet.

 

„Da es sich bei Eisendichlorid um einen Stoff handelt, der ätzend wirkt und die Atemwege schädigen kann, war ein Vorgehen zur Schadensstelle für die Feuerwehr nur unter Atemschutz und mit Chemikalien-Schutzanzügen möglich“, berichtet der Kreisfeuerwehr-Verband. Zur Reinigung der Einsatzkräfte seien Dekontaminationsplätze aufgebaut worden. Mit Sperren wurde, so heißt es weiter, das Gewässer aufgestaut und in geeignete Behälter abgepumpt, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Daneben sei das betroffene Erdreich abgedeckt sowie Bindemittel auf der Straße aufgebracht worden.

 

„In Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt wurden Wasserproben an der Glonn im Landkreis Dachau und Freising entnommen“, heißt es vom Feuerwehr-Kreisverband. Vorsorglich seien durch das Landratsamt auch die anliegenden Fischereiberechtigten informiert worden. Zur Unterstützung der Maßnahmen wurde auch die „Analytische Task Force“ (ATF) aus München alarmiert, die mit Kräften der Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehr aus der Landeshauptstadt anrückte. In einem mobilen Labor der Sondereinheit seien Wasserproben umgehend auf eine mögliche Belastung untersucht worden.

 

Nach der Analyse durch die Spezialisten habe am späten Nachmittag Entwarnung gegeben werden können. „Die Messungen haben nur eine geringe Konzentration ergeben, die weit unter schädlichen Grenzwerten liegt“, wurde dazu mitgeteilt. „Aufgrund der vergangenen Regenfälle und damit hohen Wasserstände sowie Fließgeschwindigkeit wurde der ausgetretene Stoff stark verdünnt.“ Gegen 17 Uhr konnten die Sperrungen und Maßnahmen wieder aufgehoben werden; der Großteil der Einsatzkräfte rückte wieder ab.

Im Einsatz waren den Angaben zufolge insgesamt zirka 150 Leute aus den Feuerwehren Weichs, Markt Indersdorf, Vierkirchen, Pasenbach, Giebing, Petershausen, Dachau, Karlsfeld, Hebertshausen, Röhrmoos und Altomünster. Unterstützt wurden sie durch die „Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung“, die Kreisbrandinspektion, die „Analytische Task Force“ aus München sowie das Rote, die Polizei und das Wasserwirtschaftsamt. Aufgrund des erhöhten Koordinierungsbedarfs wurde ein örtlicher Einsatzleiter bestellt. Für die Versorgung der Einsatzkräfte mit Getränken und Brotzeit rückte ein Team des BRK an. 


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