Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten
Fahndung nach Überfall
(ty) Am 28. Oktober war es in Nürnberg in einer Grünanlage am Königstor zu einem versuchten Raubüberfall auf mehrere Passanten gekommen. Die Kripo bittet zur Aufklärung des Falls weiterhin um Mithilfe der Bevölkerung und veröffentlicht jetzt Fahndungsbilder von zwei Tatverdächtigen (Fotos oben).
Gegen 23 Uhr liefen an diesem Abend vier junge Leute im Alter zwischen 19 und 23 Jahren von der Königstorpassage über eine Grünanlage in Richtung Vordere Sterngasse. Im Bereich der Grünanlage am Königstor wurden sie von einer Gruppe von etwa zehn Männern mit südländischem Aussehen aufgehalten. Einer der Männer soll mit einem Messer die Herausgabe von Bargeld gefordert haben. Ein weiterer Mann soll eines der Opfer gegen die Stadtmauer gedrückt haben.
Nachdem es den Opfern gelang, sich loszureißen und zu flüchten, ergriff auch die Personengruppe die Flucht in unbekannte Richtung. Die Angreifer waren alle um die 170 Zentimeter groß und je mit einem grauen oder dunkelfarbigen Kapuzenpullover bekleidet. Einer der Angreifer trug ein weißes Halstuch. Von zwei Tatverdächtigen liegen inzwischen Fahndungsbilder vor. Hinweise erbittet der Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Telefonnummer (09 11) 21 12 – 33 33.
Blitzeinbruch: Handys für 150 000 Euro geklaut
(it) Bei einem so genannten Blitzeinbruch in ein Handygeschäft in Ebelsbach haben unbekannte Täter heute früh Mobiltelefone im Wert von rund 150 000 Euro gestohlen. Ersten Erkenntnissen zufolge hatten sich die Täter kurz vor 4.45 Uhr brachial mittels Einschlagen des Schaufensters Zutritt zu dem Geschäft verschafft. Dann brachten sie binnen kürzester Zeit zahlreiche Mobiltelefone in ihren Besitz und türmten. Bereits Ende Mai war das Geschäft auf ähnliche Art und Weise angegangen worden. Zeugen war kurz nach der Tat ein silberfarbener Kombi aufgefallen, der sich ohne Licht vom Tatort in Richtung Bahnhof entfernte.
Polizisten im Cowboy-Einsatz
(ty) Heute Morgen haben zwei Beamte der Ochsenfurter Polizei echte Cowboy-Qualitäten bewiesen. Gemeinsam mit einem Förster fingen sie zwei entlaufene Pferde ein, bevor jemand zu Schaden kam. Gegen 8.15 Uhr hatte sich ein erstaunter Autofahrer bei der Polizei gemeldet: Vor ihm trabten zwei Pferde auf der Straße „Am Schwedentor“, von einem Besitzer der Tiere fehlte weit und breit jede Spur. Sofort machte sich eine Streife auf den Weg ins unterfränkische Goßmannsdorf – und dort gings los.
In bester Cowboy-Manier kesselten die Ordnungshüter die Pferde mit Hilfe des neuen blauen Dienstfahrzeugs hinter der sicheren Leitplanke ein. Ein zufällig vorbeikommender Förster unterstützte die Beamten beim Einfangen der Tiere. So konnten die Autofahrer, die teilweise an den Vierbeinern nicht gefahrlos vorbeifahren konnten, wieder ungehindert die Straße nutzen.
Da Lassos nicht zur polizeilichen Grundausstattung gehören, bastelte der Förster gemeinsam mit den Beamten aus Seilen zwei Halfter und fing die Pferde damit ein. So konnte verhindert werden, dass etwas passierte. Die Pferde konnten inzwischen wohlbehalten wieder an ihre Besitzer übergeben werden.
Neue Gerichtsvollzieher-Betrugsmasche
(it) Eine 60-jährige Münchnerin wurde von einem unbekannten Mann angerufen: Er gab sich als Gerichtsvollzieher aus und teilte ihr mit, dass sie aufgrund einer Beteiligung an einem Glücksspiel Schulden zu begleichen habe. Falls sie die 1300 Euro nicht bezahle, drohte er ihr eine Durchsuchung und Zwangsvollstreckung in ihrer Wohnung an. Zusätzlich machte er ihr das Angebot, dass sie den Betrag auf 750 Euro halbieren könnte, wenn sie die Summe sofort per Western-Union in die Türkei überweise.
Um weitere Probleme zu vermeiden, stimmte die Frau zu, die 750 Euro zu transferieren. Aufgrund technischer Probleme konnte die Überweisung aber nicht durchgeführt werden. Um weitere Unannehmlichkeiten zu vermeiden, nahm die Frau Kontakt mit ihrem Anwalt auf. Dieser erkannte sofort den Betrug und die 60-Jährige erstattete Anzeige bei der Polizeiinspektion in Grünwald.
Am nächsten Tag erhielt sie erneut einen Anruf. Diesmal jedoch von einem falschen Polizeibeamten, der angab von der zuständigen Inspektion in Grünwald anzurufen. Der falsche Beamte machte ihr schwere Vorwürfe, dass sie sich mit einer Anzeige gegen einen Gerichtsvollzieher großen Ärger eingehandelt habe. Erneut wurde mit einer Durchsuchung aufgrund eines richterlichen Beschusses gedroht. Da die 60-Jährige jedoch sensibilisiert war, durchschaute sie diesen Trick der Täter und beendete das Gespräch.
Die Ermittlungen ergaben, dass die Täter einen Namen eines tatsächlich bei der Polizeiinspektion Grünwald tätigen Beamten verwendeten. Der betroffene Polizist erinnerte sich, dass er in dem betreffenden Zeitraum zu Beginn seiner Nachtschicht einen Anruf entgegennahm, bei dem sich der Anrufer mehrmals nach seinem Namen erkundigte. Der Unbekannte gab danach an, dass er sich verwählt habe.
Großbrand im Straubinger Rathaus
(ty) Nach ersten Erkenntnissen brach heute gegen 15.40 Uhr im Rathaus der Stadt Straubing ein Brand aus. Zahlreiche Feuerwehrkräfte haben das Feuer unter Kontrolle gebracht, es war jedoch bis zum Abend noch nicht gelöscht. Durch die Polizei wurde das unmittelbare Umfeld des Brandorts geräumt und weiträumig abgesperrt, darunter auch der in der Nähe stattfindende Christkindlmarkt. Über verletzte oder vermisste Personen ist derzeit nichts bekannt. Die Einsatzleitung der Polizei hat zusätzlich eine Vermissten-Anlaufstelle eingerichtet. Die Brandursache steht noch nicht fest und wird Bestandteil der weiteren Ermittlungen sein.
Auf Partnerbörse falschen Freund kennengelernt – Über 76 000 Euro Schaden
(it) Die Kriminalpolizei Würzburg ermittelt gegen einen unbekannten Täter wegen Romance-Scamming. Der Mann suchte über eine Partnerbörse Kontakt zu einer Dame aus dem Landkreis Main-Spessart und erbeutete letztlich mehr als 76 000 Euro. Der Mann gab sich gegenüber der Frau zunächst als in Frankfurt stationierter Angehöriger der US-Streitkräfte aus und erlangte nach und nach ihr Vertrauen. Kurze Zeit später täuschte er ihr einen Einsatz in Syrien vor, bei dem er auf 120 Kilo Gold gestoßen sei. Zur Übersendung seiner „Beute“ bat er um die Überweisung diverser Gebühren, woraufhin die Dame mehr als 76 000 Euro an ein angebliches Versandunternehmen schickte. Nachdem die Frau durch einen Beitrag in den Medien auf die Betrugsmasche aufmerksam wurde, entschloss sie sich zur Anzeigenerstattung.
Ruhestörung führt zu Drogenfund
(ty) Bei einem Einsatz wegen Ruhestörung in der Nacht auf heute entdeckten Beamte der Aschaffenburger Polizei eine Marihuana-Plantage. Die Wohnungsinhaberin leistete während ihrer Festnahme erheblichen Widerstand und beleidigte die Polizisten.
Gegen 22.50 Uhr teilte ein Nachbar der Einsatzzentrale der Polizei Unterfranken eine Ruhestörung in dem Mehrfamilienhaus an der Friedhofstraße mit. Beim Eintreffen an der Wohnung konnte die Streife bereits an der Tür Marihuana-Geruch und in der Folge im Inneren der Wohnung eine entsprechende Aufzuchtanlage feststellen. Die Wohnungsinhaberin sowie ihr Lebensgefährte sollten daraufhin zur weiteren Sachbearbeitung zur Dienststelle gebracht werden.
Während des Fahrt beleidigte die Dame die Beamten mehrfach verbal und versuchte nach diesen zu schlagen, woraufhin ihr Handfesseln angelegt wurden. Im weiteren Verlauf versuchte sie nach den Polizisten zu treten und ihnen in die Hand zu beißen. Alle Beamten blieben aber unverletzt.
Die Aufzuchtanlage sowie an die 20 Cannabis-Pflanzen wurden sichergestellt. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft sind beide Beschuldigte nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen worden. Das Pärchen erwartet nun ein Strafverfahren wegen des Verdachts des illegalen Anbaus von Betäubungsmitteln. Die Wohnungsinhaberin muss sich zudem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Beleidigung verantworten.
Reifenklau im ganz großen Stil
(ty) Am Dienstag wurden sechs junge Männer aus dem südlichen Alb-Donau-Kreis im Alter zwischen 21 und 24 vorläufig festgenommen und damit eine monatelange Diebesserie beendet. Zusätzlich wurde bei einem 37-jährigen Hehler in Bad Wurzach umfangreiches Diebesgut sichergestellt. Nachdem seit Jahresbeginn im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben-Süd/West die Diebstahlzahlen von Pkw-Kompletträdern in Autohäusern erheblich zunahmen, verglichen Beamte der Polizei Senden in akribischer Kleinarbeit die Fälle, bei denen die Fahrzeuge meistens auf Betonsteinen aufgebockt worden waren, um die überwiegend exklusiven Räder der Marken BMW und Audi abzumontieren. Dabei stießen die Ermittler schließlich auf eine Gruppe junger Männer aus der Autotuning-Szene, die sich jeweils zu den Tatzeiten im Bereich der Tatorte aufgehalten hatten.
Im Oktober wurde die Ermittlungsgruppe „Radkreuz“ aus Beamten der Kripo Neu-Ulm und der Polizei Senden gebildet, die eng mit der Kripo Ulm kooperierte, da die Verdächtigen mittlerweile auch für Taten in den Bereichen Ulm, Biberach und Ravensburg in Frage kamen. Da sich nach wenigen Wochen intensiver Ermittlungsarbeit der Tatverdacht in mindestens zehn Fällen bestätigte, wurden Durchsuchungsbeschlüsse beantragt – ebenso gegen einen 37-Jährigen aus Bad Wurzach, an den die Diebe die Räder jeweils kurz nach den Taten weiterverkauft haben sollen. Dieser Hehler veräußerte die Räder über ein angemeldetes Gewerbe im Internet. Die Durchsuchungsbeschlüsse wurden am Dienstag in den frühen Morgenstunden vollzogen.
Alle sechs tatverdächtigen Diebe und der mutmaßliche Hehler wurden vorläufig festgenommen, erkennungsdienstlich behandelt und vernommen. Bei einem der jungen Männer konnte noch ein Satz hochwertiger Räder sichergestellt werden, bei zwei weiteren wurden eine Sturmhaube, ein als Handy getarnter Elektroschocker sowie eine geringe Menge Betäubungsmittel gefunden. Der 37-jährige nutzte mehrere Kellerräume und eine Garage seines Hauses als Lager für die teuren Felgen und Reifen. Bei ihm wurden fast 70 Sätze von hochwertigen, teils ungebrauchten Kompletträdern sichergestellt, deren Wert auf über 200 000 Euro geschätzt wird.
Für den polizeilichen Abtransport des mutmaßlichen Diebesguts mussten einige Beschäftigte des Bauhofes der Stadt Bad Wurzach angefordert sowie für die weitere Lagerung zwei Seecontainer angemietet werden. Alle Verdächtigen machten umfassende Angaben in ihren Vernehmungen. Nicht zuletzt wegen ihrer Geständnisse wurden sie anschließend wieder auf freien Fuß gesetzt und kamen nicht in Untersuchungshaft. Das Strafgesetzbuch sieht für Bandendiebstahl eine Mindeststrafe von sechs Monaten vor, für gewerbsmäßigen Bandendiebstahl gar ein Jahr.
Straftat vorgetäuscht: Geschichte war frei erfunden
(ty) Am 31. Oktober hatte eine 34 Jährige bei der Kriminalpolizei in Neu-Ulm eine Anzeige wegen Unterschlagung erstattet. Dabei gab sie an, Anfang September an einem Geldautomaten 1000 Euro abgehoben, die Scheine dann aber im Geldfach vergessen zu haben. Weil ihr der Betrag abgebucht wurde, beschuldigte sie den nachfolgenden Bankkunden, das Geld genommen zu haben.
Wie die Ermittlungen nunmehr aber ergaben, war die Geschichte nur erfunden. Ermittlungen bei der Bank ergaben, dass die Anzeige-Erstatterin die Geldscheine selbst entnommen hatte. Das Motiv ist nicht bekannt. Die Frau wird jetzt wegen des Vortäuschens einer Straftat zur Anzeige gebracht.
Junge Frau beraubt
(ty) Heute Morgen wurde eine junge Frau Opfer eines Raubüberfalls in Garching/Alz (Kreis Altötting). Gegen 6.10 Uhr hob sie eine geringe Bargeldsumme von einem Geldautomaten an der Nikolausstraße, Ecke Turnstraße, ab. Nachdem sie das Geldinstitut verließ, stieg sie in ihr Auto und wollte wegfahren. Plötzlich trat ein bislang unbekannter Täter an das Fahrzeug der Frau heran und bedrohte sie mit einer Waffe.
Das Opfer händigte daraufhin ihre rosafarbene Geldbörse aus und der Täter flüchtete zu Fuß. Die Frau wurde zum Glück nicht verletzt. Nach Eingang des Notrufs leitete die Polizei eine Großfahndung ein. Beamte des Erkennungsdienstes führten vor Ort eine Spurensicherung durch. Die Kripo Mühldorf übernahm die weiteren Ermittlungen und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.