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Private Gründe gaben den Ausschlag, nicht für weitere sechs Jahre zu kandidieren – CSU zeigt Verständnis und sichert volle Unterstützung zu 

Von Tobias Zell

Der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf (CSU) will im kommenden Mai für eine weitere Amtszeit kandidieren. Im Falle seiner Wiederwahl will er allerdings nicht mehr die vollen sechs Jahre an der Spitze des Landkreises agieren, sondern seine Amtszeit freiwillig auf drei Jahre verkürzen. Das teilte der CSU-Kreisverband, der an diesem Wochenende in Klausur ist, am Samstagvormittag mit.

Die Gründe für die Verkürzung der Amtszeit liegen "rein im privaten Bereich" von Wolf, erklärte CSU-Kreischef und Landtagsabgeordneter Karl Straub gegenüber unserer Zeitung. Der CSU-Kreisvorstand und die Kreistags-Fraktion der Christsozialen hätten "volles Verständnis" für diese Entscheidung und sagten Wolf "uneingeschränkte Unterstützung" zu, so Straub.

Bei der Klausurtagung von Kreisvorstand und Kreistagsfraktion der CSU hatte Wolf an diesem Wochenende seine Entscheidung hinsichtlich der anstehenden Kandidaten-Aufstellung bekanntgegeben. Demnach will er sich bei der Nominierungs-Versammlung der Kreis-CSU am 3. Dezember für weitere drei Jahre um das Amt des Landrats bewerben – und nicht für eine reguläre Amtszeit von sechs Jahren.

"Ich habe bis zuletzt um die richtige Entscheidung, ob drei oder sechs Jahre, gerungen", erklärte Wolf in einer am Samstagvormittag veröffentlichten CSU-Mitteilung. "Maßgeblich für meine Entscheidung sind Entwicklungen im persönlichen Umfeld, die sich kurzfristig ergeben und mit den dienstlichen Aufgaben nichts zu tun haben", so Wolf. "Unabhängig davon kann mit dieser Entscheidung auch einem breit vorhandenen Interesse nach einer Synchronisierung der Landratswahl mit den turnusmäßig stattfindenden Kommunalwahlen in 2020 Rechnung getragen werden", heißt es weiter.

Gleichzeitig betonte Wolf, dass er auch die nächsten drei Jahre vollen Einsatz bringen und die Herausforderungen für den Landkreis entschlossen angehen wolle. "Kreisvorstand und Fraktion respektierten diese Entscheidung und sagten uneingeschränkte Unterstützung zu", heißt es in der Mitteilung der CSU.

Im Falle einer Wiederwahl von Wolf werden somit ab dem Jahr 2020 die Pfaffenhofener Kreistags- und die Landratswahl wieder gemeinsam stattfinden. Die Urnengänge waren bekanntlich durch die Amtsenthebung von Josef Schäch (damals FW) aus dem Rhythmus geraten. 2011 wurde Wolf dann zum neuen Landrat gewählt, seine sechsjährige Amtszeit läuft bis 2017. Der Kreistag wurde zuletzt 2014 gewählt und ist bis 2020 im Amt.

Die politischen Gegner von Wolf beziehungsweise der CSU – am lautesten die SPD und die Grünen – hatten immer wieder gefordert, dass der im kommenden Jahr gewählte Landrat seine Amtszeit freiwillig auf drei Jahre reduzieren solle, damit man die Landrats- und die Kreistags-Wahl dann ab dem Jahr 2020 wieder synchron abhalten kann. Durch die Zusammenlegung sollen zum einen Kosten gespart werden. Vor allem aber erhofft man sich eine höhere Wahlbeteiligung bei der Landratswahl, wenn zugleich über die Besetzung des Kreistags entschieden wird.

Wolf selbst hatte zuletzt immer wieder erklärt, dass er sich noch nicht entschieden habe, und angekündigt, sich nach der Klausurtagung – in jedem Fall aber vor der Nominierungs-Versammlung – öffentlich äußern zu wollen. Nun haben private Gründe den Ausschlag dafür gegeben, nur mehr für drei Jahre zu kandidieren. Der Wunsch der CSU wäre eine weitere sechsjährige Amtszeit gewesen, sagte Straub. Doch Wolf habe nun die "absolute Unterstützung" für weitere drei Jahre. Man respektiere seine Entscheidung; die privaten Gründe wolle man nicht öffentlich kommentieren. 

Welche politischen Inhalte bei der Klausur-Tagung der Kreis-CSU besprochen und diskutiert wurden, das soll nach den Worten von Straub in einer eigenen Presseerklärung bekanntgegeben werden.

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