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Sportdirektor Thomas Linke im ausführlichen Interview über den Fehlstart des FC Ingolstadt, das Saisonziel, den Kader, Wintertransfers, Spaß an der Arbeit und Lothar Matthäus

Audio-Podcast: "Es wird nur darum gehen, nicht abzusteigen" – das komplette Interview zum Anhören 

Von Tobias Zell

Im großen Interview mit unserer Zeitung zieht FC-Sportdirektor Thomas Linke eine unverblümte Bilanz des bisherigen Saisonverlaufs. „Wir waren nicht bereit, alles einzubringen, was wir können“, sagt er. Deshalb findet sich der FC nun auf dem letzten Tabellenplatz der zweiten Fußball-Bundesliga. Das Ziel für diese Spielzeit formuliert er angesichts dieser Situation unmissverständlich: „Wir dürfen nicht die Augen verschließen, wir sind im Moment Letzter. Es wird nur darum gehen, über dem Strich zu stehen und nicht abzusteigen.“

Linke ist aber „absolut überzeugt“ vom Kader der Schanzer, den er ja selbst maßgeblich zusammengestellt hat. Jede Position sei doppelt und gut besetzt, auch die Kadergröße passe. Transfers in der Winterpause schließt er aus. „Stand heute werden wir im Winter nicht nachbessern“, sagt Linke und betont: „Wir können jede Mannschaft in der Liga schlagen“ – mit Ausnahme vielleicht vom 1. FC Köln.

Auch Linke hofft nun freilich auf Impulse und Aufbruchsstimmung durch die Verpflichtung von Ralph Hasenhüttl als neuen Trainer. Dem gescheiterten Marco Kurz stellt er dennoch ein gutes Zeugnis aus; er sei fleißig und habe akribisch gearbeitet, „aber am Ende haben ihm die Ergebnisse gefehlt“, so Linke. „Wir hatten nicht mehr den Glauben, dass wir den Turn-Around ohne Impuls von außen schaffen.“ Alles, was man sich an Selbstbewusstsein in der Vorbereitung aufgebaut habe, sei durch die Niederlagen schnell verloren gewesen.

"Wenn wir nachlassen, werden wir wieder verlieren"

Nicht ohne Selbstkritik räumt Linke mit Blick auf den Fehlstart in die Saison ein: „Vielleicht haben wir uns in den ersten drei, vier Spielen ein bisschen blenden lassen davon, dass die Spiele immer knapp ausgegangen sind.“

Doch beim Pokalsieg gegen den FSV Frankfurt, der dem FC erstmals in der Vereinshistorie den Einzug ins Achtelfinale bescherte, und zuletzt beim Sieg gegen den VfL Bochum habe man ein „anderes Gesicht“ gesehen. Darauf – und auf den neuen Trainer – setzt Linke und betont zugleich: „Wenn wir das auch weiterhin investieren, werden wir die Spiele gewinnen – wenn wir ein Stück nachlassen, werden wir wieder verlieren.“

Linke selbst hat trotz des Fehlstarts in die Saison, der den FC in Abstiegsnot gebracht hat, die Freude an seiner Arbeit nicht verloren. „Wenn man den Spaß verliert, sollte man aufhören“, sagt er.  Im Interview erklärt er auch seine Philosophie als Sportdirektor und wie er den FC weiterentwickeln will – und er sagt, wie er die Lage bei seinem einstigen Arbeitgeber FC Bayern München unter dem neuen Star-Trainer Pep Guardiola sieht.

Watschn für Lothar Matthäus

Über ein Thema will Linke indes nicht mehr reden: Lothar Matthäus. Der Rekordnationalspieler war bekanntlich nach der Entlassung von Marco Kurz als potenzieller Trainer-Kandidat beim FC ins Spiel gebracht worden, und hatte dazu beim TV-Sender „Sport1“ erklärt: „Solange Thomas Linke als Sportdirektor dort angestellt ist, ist das kein Thema.“ Linke hat nach der Verpflichtung des neuen FC-Trainers Ralph Hasenhüttl auf die Matthäus-Aussage bereits reagiert und den angeblichen Kandidaten ordentlich abgewatscht.

"Ich verstehe die Strategie nicht, wie man was absagen kann, wo es überhaupt kein Interesse ist. Das auch noch an Personen festzumachen, ist für mich unverständlich", sagte Linke nach dem 1:0-Sieg in Bochum auf „Sport1“ in Richtung Matthäus und legte nach: "Ich glaube, der Lothar möchte ja schon seit längerem Trainer werden. Es gibt 36 Profi-Vereine, bisher gab es noch keinen Trainer Lothar Matthäus. Ich weiß nicht, ob es dafür 36 Gründe gibt – oder nur einen." Damit ist für Linke zum diesem Thema alles gesagt.

Hier gibts das komplette Interview mit Thomas Linke zum Anhören: "Es wird nur darum gehen, nicht abzusteigen"

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