Wir berichteten damals von dem schrecklichen Crash an der KEH 5 – Jetzt teilte das Kelheimer Landratsamt mit, dass der Baumriese als Lebensraum für Tiere liegenbleiben soll
(ty/zel) Es war ein schrecklicher Unfall, der sich da am Morgen des 16. September auf der Kreisstraße KEH 5 ereignet hatte. Ein 51-jähriger Pkw-Fahrer war ums Leben gekommen, als er zwischen Essing und Ihrlerstein mit seinem Opel vor einer leichten Linkskurve nach rechts von der Straße abkam und gegen die so genannte 1000-jährige Eiche krachte. Die angerückten Rettungskräfte konnten nur mehr den Tod des Mannes feststellen.
Wochenblatt.de hatte damals dieses Foto vom Unfallort veröffentlicht.
Die mächtige Eiche wurde nach der Bergung des Pkw-Wracks von Experten der Unteren Naturschutzbehörde in Augenschein genommen. Fazit: Er musste gefällt werden. Nachdem der Baum in den vergangenen Jahren bereits weitgehend abgestorben sei, „war die Beschädigung durch den Unfall so groß, dass ein Zusammenbrechen des Baums nicht mehr ausgeschlossen werden konnte“, erklärte heute ein Sprecher des Kelheimer Landratsamts noch einmal.
Bereits bei der Fällung habe man aber festgestellt, „dass die Eiche voller Leben war“. Neben einem Hornissennest waren Fledermäuse in den Spalten und Höhlen des Baums zuhause. Deshalb sei auf den Vorschlag der Unteren Naturschutzbehörde mit der Kreisstraßen-Verwaltung vereinbart worden, dass die gefällte Eiche vor Ort als liegender Biotopbaum bleibt und dass zudem auch eine Info-Tafel aufgestellt wird.
Immer wieder hatten das Kelheimer Landratsamt in den Wochen seit der Fällung des Baums verschiedene Anfragen erreicht, was denn mit dem mächtigen Stamm des Naturdenkmals passieren soll oder kann. Deshalb wollte man jetzt auch öffentlich mitteilen, wie man sich entschieden habe. Nicht zuletzt, weil bei einem Ortstermin kürzlich festgestellt worden sei, dass unbekannte Natur-Frevler bereits versucht haben, Teile aus dem Stamm herauszuschneiden.
„Eichen stellen, auch wenn sie abgestorben sind, einen bedeutsamen Lebensraum für die Tierwelt – insbesondere Höhlenbewohner und Käfer – dar“, betont ein Sprecher des Kelheimer Landratsamts zur Bedeutung des maroden Riesenstamms. „Im morschen Holz von Eichen entwickeln sich zum Beispiel die Larven der Hirschkäfer, die bei uns – trotz einer Vielzahl von Laubwäldern mit Eichen – nahezu ausgestorben sind.“