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Die so genannten Landmarken-Schilder dienen zur exakten Standort-Bestimmung beim autonomen Fahren – für menschliche Verkehrsteilnehmer haben sie keine Bedeutung

(ty) Wer künftig auf der A9 oder A93 in der Hallertau unterwegs ist, dem werden neue und bisher nie gesehene Verkehrsschilder auffallen. Die Autobahn-Direktion Südbayern stellt nämlich auf der Autobahn A9 zwischen Pfaffenhofen und dem Dreieck Holledau sowie auf der A93 zwischen dem Dreieck Holledau und Wolnzach im Rahmen des „Digitalen Testfelds Autobahn“ so genannte Landmarken-Schilder auf. Diese dienen Automobilherstellern und Forschungseinrichtungen bei Versuchsfahrten für das automatisierte und vernetzte Fahren zur exakten Standort-Bestimmung der Fahrzeuge. Für den menschlichen Autofahrer haben sie indes keine Bedeutung.

 

„Automatisierte und vernetzte Fahrzeuge steuern hochpräzise über die Fahrbahn. Dafür müssen sie zu jeder Zeit punktgenau wissen, wo sie sich befinden“, erklärt Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt. „Die speziellen Landmarken-Schilder auf dem ,Digitalen Testfeld Autobahn’ sind dafür ein wichtiger Fixpunkt. Zusammen mit modernster Sensorik und einer zentimetergenauen digitalen Karte sind die neuen Schilder ein weiterer Baustein auf dem Weg zur ersten volldigitalisierten und vollvernetzten Straße.“ 

Nach Angaben der Autobahndirektion werden im Abstand von rund 2,5 Kilometern in den genannten Bereichen auf der A9 und A93 insgesamt 13 dieser neu entwickelten Landmarken-Schilder aufgestellt. Diese neuen Markierungen ähneln keinem bekannten Verkehrszeichen der Straßenverkehrsordnung, können also mit keinem bestehenden Verkehrszeichen verwechselt werden – und: Sie haben für den „normalen“ Autofahrer auch keine Bedeutung. 

 

„Außerdem wurden in diesem Bereich Reflektoren für Laser- und Radarsensoren an den Leitpfosten und Schutzeinrichtungen angebracht“, heißt es von der Autobahn-Direktion. „Die Reflektoren fallen kaum auf – nur bei genauer Beobachtung ist zu erkennen, dass auch an den Schutzeinrichtungen im Mittelstreifen durchgehend Reflektoren angebracht wurden und der Abstand der Leitpfosten halbiert wurde.“ 

Neben einer hochgenauen digitalen Karte verwenden die Testfahrzeuge auf der Autobahn verschiedene Sensortechniken, um ihren Standort zu bestimmen. Kameras und Laser- oder Radarsensoren erkennen heute schon Bestandteile der Straßenausstattung wie Markierung, Schutzeinrichtungen, Schilder, Leitpfosten oder Reflektoren. „Um die verschiedenen Detektionssysteme im Echtbetrieb bei den verschiedensten Umfeld-, Verkehrs- und Witterungsbedingungen zu erproben und weiterzuentwickeln, werden die Autobahnen A9 und A93 mit den zusätzlichen Schildern und Reflektoren ausgerüstet“, erklärt die Autobahn-Direktion.

 

Der Bereich auf der A 9 zwischen Pfaffenhofen und dem Dreieck Holledau sowie weiter auf der A93 bis zur Anschlussstelle Wolnzach wurde den Angaben zufolge ausgewählt, weil dort die Versuchsfahrten unter den verschiedensten Randbedingungen erfolgen können. Hier gibt es lange Geraden, hügelige Umgebung, ein Autobahn-Dreieck mit Verflechtungsverkehr sowie zwei-, drei- und vierspurige Abschnitte. Außerdem finden sich Bereiche mit und ohne Schutzeinrichtungen am rechten Fahrbahnrand, Abschnitte mit temporärer Seitenstreifenfreigabe sowie die abschnittsweise Ausstattung mit so genannten Verkehrsbeeinflussungsanlagen. 

Minister Dobrindt hatte das „Digitale Testfeld Autobahn“ im September vergangenen Jahres auf der A9 im Freistaat eingerichtet – als technologieoffenes Angebot für Industrie und Forschung. Innovative Unternehmen und Forschungseinrichtungen können dort moderne und zukunftsweisende Systeme und Technologien im Realverkehr erproben, zum Beispiel Sensoren, Messeinrichtungen, die Kommunikation von Fahrzeugen untereinander oder mit der Infrastruktur.


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