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Für rund zehn Millionen Euro hat Wacker-Neuson in Reichertshofen ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum für Baugeräte errichtet

(ty) Nach gerade einmal neun Monaten Bauzeit hat Wacker-Neuson das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum für Baugeräte in Reichertshofen fertiggestellt. Ende Dezember begannen der Bezug des Verwaltungsgebäudes und die Inbetriebnahme der Versuchshalle. Insgesamt hat die Wacker-Neuson-Group, der Unternehmensverbund hinter der Marke, nach eigenen Angaben rund zehn Millionen Euro in den Neubau investiert.

375 Mitarbeiter beschäftigte Wacker-Neuson bisher am Standort Reichertshofen. Auf dem mehr als zehn Hektar großen Areal wurden seit April vergangenen Jahres neben der bestehenden Produktion ein neues, vierstöckiges Bürogebäude sowie eine Versuchshalle errichtet. „Auf rund 3500 Quadratmetern konnten so vor allem auf Forschung und Entwicklung ausgerichtete Arbeitsplätze für bis zu 120 weitere Mitarbeiter geschaffen werden“, teilte das Unternehmen heute mit. Die moderne Versuchshalle umfasse knapp 3000 Quadratmeter und werde genutzt, um Baugeräte schon in ihrer Entwicklungsphase ausgiebig zu testen.

 

„Mit der Investition in Reichertshofen setzen wir ein klares Zeichen für unser Vertrauen in die Innovationskraft und das langfristige Wachstumspotenzial des Standorts. Durch den Ausbau erwarten wir zudem, neue Arbeitsplätze schaffen zu können“, sagt Cem Peksaglam, der Chef der Wacker-Neuson-Group. „Mit dem hochmodernen Neubau haben wir eine hervorragende Grundlage für die zukünftige Entwicklung und für mehr Wettbewerbsfähigkeit geschaffen.“

Die Mitarbeiter, die bisher am Standort München in Forschung und Entwicklung, Produkt-Management und Materialwirtschaft im Bereich Baugeräte beschäftigt waren, haben mit Beginn des neuen Jahres ihren Arbeitsplatz in Reichertshofen aufgenommen. „Inhaltlich haben die Kollegen in München und Reichertshofen seit jeher zusammengearbeitet“, sagt Helmut Bauer, Geschäftsführer der „Wacker Neuson Produktion GmbH & Co. KG“. Die nun erfolgte räumliche Zusammenlegung aller technischen Unternehmensbereiche für Baugeräte sei ein logischer Schritt. „So erreichen wir kürzere Wege, verbessern Prozesse und steigern weiter unsere Produktivität.“ 

 

Die Vorteile der kurzen Wege und direkten Kommunikation seien auch in die Gebäudeplanung eingeflossen. So wurde eine offene Bürogestaltung mit zahlreichen Besprechungsmöglichkeiten und Erholungszonen umgesetzt. „Die Zusammenführung stärkt uns als Einheit“, findet Bauer. „Sie wird uns helfen, langfristig unseren Markterfolg zu sichern.“ Im Forschungs- und Innovationszentrum werde durch die besondere räumliche Organisation eine neue Art der Zusammenarbeit im Produkt-Entstehungs-Prozess ermöglicht. Jeder Entwickler könne nun schnell und einfach zwischen der virtuellen Bearbeitung und der realen Darstellung wechseln. „Durch die räumliche Zentrierung werden jeweils die für den Entwicklungszeitpunkt relevanten Mitarbeiter zusammengeführt“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Der Neubau wurde aus modernen Fassaden-Elementen in fünf Grautönen und mit Sichtbeton gestaltet, wodurch ein klarer Bezug zum Baugeschäft von Wacker-Neuson hergestellt werden sollte. Technisch und energetisch sei der Neubau auf dem aktuellsten Stand. So werde das hochwirksam wärmegedämmte Gebäude mit energie-effizienten Wärmepumpen beheizt. Der größte Teil der Büros wird natürlich belüftet – gekühlt und geheizt wird über die Zimmerdecke.

 

Der Wacker-Neuson-Standort in Reichertshofen besteht seit mehr als 50 Jahren. Das Werk wurde 1964 eröffnet, „um der stetig steigenden Nachfrage nach innovativen, qualitativ hochwertigen Baugeräten nachzukommen“, erinnert das Unternehmen. Im Jahr 1998 wurde die Produktion von Vibrationsplatten im Zuge des starken Unternehmenswachstums sowie aufgrund von Kapazitäts-Engpässen vom alten Standort in München, an dem sich heute die Unternehmenszentrale befindet, in das Werk nach Reichertshofen verlagert. Heute werden hier sämtliche Vibrationsplatten und die Akkustampfer für die Bodenverdichtung, Innenrüttler und Umformer aus dem Bereich Betontechnik sowie Fugenschneider und Abbruchhämmer entwickelt und gefertigt.

Damit folgt das Unternehmen nach eigenen Angaben dem Prinzip, dass Produkte verstärkt in der Region entwickelt und gefertigt werden, in der sie auch primär Absatz finden. Der Fokus der Entwicklungsarbeit liege auf dem Ausbau der Vorreiterrolle in der Produktsicherheit sowie im Bediener- und Umweltschutz. Alle Produkte aus Reichertshofen seien „made in Germany“ und genügten höchstem Qualitätsanspruch. So wurden beispielsweise die Akkustampfer aus Reichertshofen erst kürzlich mit dem Euro-Test-Preis der Berufsgenossenschaft Bau ausgezeichnet, der an Lösungen vergeben wird, die in den Bereichen Arbeits- und Produktsicherheit höchste Qualitätsanforderungen erfüllen.

 

Im Jahr 2008 hatte Wacker-Neuson in Reichertshofen ein eigenes Schulungszentrum errichtet. Hier nehmen Mitarbeiter, Vertriebspartner und Kunden aus ganz Europa und darüber hinaus an Schulungen teil. Neben produkt- und anwendungsbezogenen Schulungen durch spezialisierte Referenten stehen den Angaben zufolge auch Fachthemen wie Ladungssicherung, Arbeitssicherheit und Umweltschutz, Soft Skills, Sprachen und EDV/IT auf dem Trainingsprogramm, das aus theoretischen und praktischen Einheiten besteht. Die Akademie verfügt über ein eigenes Gebäude mit mehreren Seminarräumen und einer großen Aula sowie eine 2200 Quadratmeter große Demohalle.

Die Wacker-Neuson-Group ist ein international tätiger Unternehmensverbund mit über 50 Tochterunternehmen und 140 eigenen Vertriebs- und Servicestationen. Als ein führender Hersteller von Baugeräten und Kompaktmaschinen bietet der Konzern seinen Kunden weltweit ein breites Produktprogramm, Service- und Dienstleistungsangebote sowie Ersatzteilversorgung. Zur Gruppe gehören die Produktmarken Wacker-Neuson, Kramer und Weidemann. Das Leistungsangebot richtet sich vor allem an Kunden aus dem Bauhauptgewerbe, dem Garten- und Landschaftsbau, der Landwirtschaft, den Kommunen, der Recycling- und Energiebranche sowie an Bahnbetriebe und Industrieunternehmen. Der Konzern erzielte im Jahr 2015 einen Umsatz von 1,38 Milliarden Euro und beschäftigt weltweit über 4700 Mitarbeiter.


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