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Der Deutsche Gewerkschaftsbund kritisiert die hohe Zahl derer, die in der Region trotz Arbeit auf Hartz IV angewiesen ist

(ty) Die Region hat nahezu Vollbeschäftigung und steht im bundesweiten Vergleich der Arbeitslosenquoten an der Spitze. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) sieht indes einen Wermutstropfen in der an sich positiven Bilanz. Denn in der Region Ingolstadt, Eichstätt, Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen seien derzeit 1793 Menschen trotz Arbeit auf Hartz IV angewiesen.

Eine große Zahl der Aufstockenden arbeite in geringfügiger Beschäftigung. So hätten 652 Aufstockende nur einen Minijob, wie der DGB erklärt. „Es ist untragbar, dass so viele Menschen in der Region trotz guter wirtschaftlicher Lage von ihrer Arbeit nicht leben können“, erklärt Günter Zellner, Regionsgeschäftsführer des DGB für Oberbayern, „ein besonderes Problem sind die Minijobs. Der Minijob ist keine Brücke in reguläre Beschäftigung, sondern ein Armutsrisiko.“

Besonders für Frauen nach der Familienphase, die den Wiedereinstieg in sozialversicherte Arbeit suchten, würden Minijobs zur Sackgasse. Minijobs böten keine Perspektive auf Qualifizierung und Aufstieg im Beruf. Hinzu komme, dass keine oder nur eingeschränkte Ansprüche für die gesetzliche Sozialversicherung erworben werden und dies oft über viele Jahre. Oftmals klebe das Etikett „Minijob gleich Aushilfe“ an den geringfügig Beschäftigten.

„Wissenschaftliche Studien bestätigen regelmäßig, dass viele Menschen in Minijobs gerne mehr arbeiten würden,“ so Günter Zellner, für den klar ist: „Unser Ziel ist, dass mehr Minijobs in sozialversicherte Arbeit umgewandelt werden. Der DGB hat dazu einige Vorschläge gemacht.“

Aber auch Land und Kommune sieht der DGB Regionsgeschäftsführer in der Verantwor-tung: „Weit über die Hälfte der geringfügig Beschäftigten bundesweit, die aufstocken müssen, sind Frauen. Viele von ihnen leisten Familien- und Pflegearbeit, so dass sie nur eine begrenzte Anzahl von Stunden arbeiten können. Deshalb müssen wir die Infrastruktur so ausbauen, damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf leichter zu meistern ist.“

Zwar sei bundesweit die Zahl der Aufstockenden in den letzten zwölf Monaten geringfügig um rund 50 000 gesunken, mit fast 1,2 Millionen Betroffenen aber immer noch sehr hoch. Zum Jahresbeginn 2015 wurden 100 000 Minijobs in sozialversicherte Beschäftigung  umgewandelt. „Das geht auf das Konto des Mindestlohns!“, so Günter Zellner, „der Mindestlohn wirkt. Allen Unkenrufen zum Trotz. Arbeit muss vor Armut schützen und da gibt es noch einiges zu tun.“ 


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