In Pfaffenhofen dringt zu viel Fremdwasser ins Kanalnetz ein – deshalb muss saniert werden. Zum Stand der Dinge informierten die Stadtwerke jetzt in Tegernbach.
(ty) Wichtige Dinge werden in Bayern im Wirtshaus besprochen, findet man bei den Pfaffenhofener Stadtwerken. Deshalb hatte man einige Bürger von Tegernbach dorthin eingeladen, um über den erfolgreichen ersten Bauabschnitt der Abwasserkanalsanierung zu informieren. Stadtwerke-Chef Stefan Eisenmann nahm diesen Termin auch zum Anlass, um sich bei den beteiligten Bürgern zu bedanken. Sebastian Brandmayr erläuterte die Details sowie die Pläne für das weitere Vorgehen.
40 Prozent – so hoch ist nach Angaben der Stadtwerke in Pfaffenhofen der Anteil an Quell- und Grundwasser, das in das öffentliche Abwasserkanalsystem eindringt. Der Grund dafür: Undichte beziehungsweise altersschwache Kanäle oder auch unzulässige Drainagen. "Dadurch entstehen unnötige Kosten für die Allgemeinheit", erklärt Stadtwerke-Sprecher Heinz Hollenberger. Denn dieses an sich saubere, so genannte Fremdwasser aus Quellen oder Grundwasserströmen werde in die Kläranlage gepumpt, sobald es einmal ins Kanalnetz gelangt ist. Außerdem könne durch Lecks auch belastetes Schmutzwasser ins Grundwasser gelangen. Der Stadtrat von Pfaffenhofen hat deshalb längst beschlossen, hier Abhilfe zu schaffen.
Diese Sanierung ist inzwischen im Ortsteil Tegernbach im ersten von drei Bauabschnitten abgeschlossen. Die Bilanz: Von 55 untersuchten privaten Objekten waren 32 undicht. Brandmayr erklärt, dass nach der Sanierung des Hauptkanals und der meisten Hausanschlusskanäle der Anteil an Fremdwasser in Tegernbach von ursprünglich 490 auf jetzt 350 Kubikmeter gefallen ist – pro Tag. Also eine durchaus merkliche Verbesserung. Die erfolgreiche Sanierung der Hausanschlüsse spare allein 5600 Euro im Jahr an Stromkosten für die Pumpen zum Klärwerk Pfaffenhofen – und der Verschleiß reduziert sich damit freilich auch.
In Tegernbach werden nach Angaben der Stadtwerke zwei weitere Bauabschnitte folgen, parallel sind Sanierungen in Förnbach, Uttenhofen sowie an der Schrobenhausener Straße geplant. Das Kommunalunternehmen nimmt indes den Vorschlag des Tegernbacher Ortssprechers Gerhard Fuchs auf, ein konkretes Ziel sowie einen Zeitplan zur Reduzierung der Fremdwassermenge zu benennen. Bürgermeister Thomas Herker (SPD) wies bei dem Treffen im Wirtshaus darauf hin, dass die rechtliche Lage eindeutig sei und es keine Alternative zu den Sanierungen gebe – auch wenn es zu Unmut bei dem ein oder anderen Bürger führe.