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Das Pfaffenhofener Sportgremium habe an Profil verloren, kritisierte er – und dessen eigentlicher Zweck sei in Vergessenheit geraten

(ty) Das Pfaffenhofener Sportgremium ist nach wie vor eine bundesweit wohl einmalige Einrichtung – und das seit vier Jahrzehnten. So recht in Feierlaune ist die Arbeitsgemeinschaft der 31 hiesigen Sportvereine allerdings immer noch nicht, obgleich schon das 41-jährige Bestehen naht: Die Drucklegung einer vom Ehrenvorsitzenden Hellmuth Inderwies mühevoll erstellten Geschichte der Vereinigung, die praktisch identisch ist mit der Sportgeschichte der Kreisstadt, musste wegen Ungereimtheiten über die städtische Kostenbeteiligung immer wieder aufgeschoben werden. „Und auch sonst scheint in Pfaffenhofens Kleine-Gartenschau-Hype das Jubiläum der Sportler bei den Stadtvätern ziemlich zur Randnotiz geworden zu sein“, findet Schriftführer Wolfgang Inderwies.

 

Überschäumend war indes die Präsenz der Vereinsvertreter bei der jüngsten Sitzung des Sportgremiums nicht gerade: Nur 20 Sportkameraden hatten sich im Vereinslokal des hiesigen ECP eingefunden. Der Vorsitzende Martin Rohrmann begrüßte unter ihnen vor allem den Ehrenvorsitzenden Hellmuth Inderwies sowie den Sportreferenten des Stadtrats, Adolf Lohwasser (SPD). Die schwächste Präsenz seit Jahren bei einer solchen Versammlung möge damit zusammenhängen, dass aktuell keine großen Themen anstünden, wie Rohrmann mutmaßte. Andererseits könnte man auch eine Mahnung der Abwesenden an die Verantwortlichen dahinter vermuten.

 

Rohrmanns Rechenschaftsbericht über das abgelaufene Sportjahr fiel jedenfalls sehr positiv aus: Die 37. Stadtschützenmeisterschaft im April auf der nagelneuen Anlage der ZSG Stegerbräu „die Ruaßigen“ in der Ilmstraße sei reibungslos abgelaufen; Schützenmeister Manfred Schweigard und dessen Team zollte Rohrmann höchstes Lob. Das 33. Weinfest im Juli auf dem Hauptplatz wurde nicht zuletzt dank des traumhaften Wetters als Superlativ gepriesen; hier fungierte zum dritten Mal in Folge der FC Tegernbach als Ausrichter und konnte sich über einen Rekordumsatz freuen. Eine Sportler-Ehrung fand im Jahr 2016 turnusmäßig nicht statt, sie steht erst wieder im kommenden Herbst an. Insgesamt, so könnte man sagen, hat das Sportgremium sein Jubiläumsjahr unspektakulär, aber erfolgreich absolviert.

Der Ehrenvorsitzende als Mahner

Mahnende und kritische Worte richtete indes der Ehrenvorsitzende Hellmuth Inderwies an die Versammelten: Das Sportgremium habe in den vergangenen Jahren insbesondere als Interessensvertretung gegenüber der Kommune an Profil verloren. Der Sinn des Weinfests, nämlich die Präsentation der Vielfalt von Vereinen gegenüber der Bevölkerung, leide darunter, wenn nur mehr ein Verein als Ausrichter auftrete. Unterm Strich habe der Sport in Pfaffenhofen fast gänzlich an Lobby verloren, so das fatale Resümee des Ehrenvorsitzenden. Ursprünglich war das Sportgremium auf Initiative des Stadtrats gegründet worden, um bei wichtigen sportpolitischen Entscheidungen in beratender Funktion beizutragen – dies sei gänzlich in Vergessenheit geraten.

 

Eine gute Gelegenheit, wieder besser wahrgenommen zu werden, da waren sich die Vertreter der Vereine einig, könnte nun ein Festakt zum 40-jährigen Bestehen des Sportgremiums sein. Da dafür allerdings noch einige Rahmenbedingungen zu klären sind, wird es als wahrscheinlich erachtet, dass ein Termin hierfür erst in der zweiten Jahreshälfte gefunden wird. 

Vorher im Jahresprogramm steht die 38. Stadtschützenmeisterschaft beim SV Spielhahn Affalterbach an. Auch das 34. Weinfest ist im Grunde schon terminiert. Die kürzlich veröffentlichte Mitteilung über die „Relax-Area“ des Vereins „Lebendige Innenstadt“ auf dem Hauptplatz ließ bei manchem Vereinsvertreter jedoch Zweifel aufkommen, ob denn da überhaupt noch Platz für das Weinfest sei. 

Bei der Versammlung wurde der Vorstand des Sportgremiums einstimmig im Amt bestägt: Rohrmann bleibt Chef, Karl Oexler sein Vize und Wolfgang Inderwies der Schriftführer.


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