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Prominente Gäste bei den 24. Ingolstädter Literaturtagen, die freilich am Thema "500 Jahre Reformation" nicht vorbeikommen

(ty) Martin Luther steht im Zentrum der diesjährigen Ingolstädter Literaturtage, die heuer bereits zum 24. Mal stattfinden und selbstredend auch an dem Thema „500 Jahre Reformation“ nicht vorbeikommen. Zumal Ingolstadt ja auch ein Zentrum der Gegenreformation war. Von 26. April bis 17. Mai warten die Literaturtage wieder mit einer großen Bandbreite an hochkarätigen Autoren und Werken auf.

Feridun Zaimoglu beschäftigt sich zur Eröffnung am 26. April im Altstadttheater mit der Geschichte Luthers und beweist in seinem neuesten Roman „Evangelio“ erstaunlichen Kenntnisreichtum. Er bedient sich der fiktiven Figur des Kaufmannssohns Burkhard und ermöglicht gekonnt Einblicke in das Leben, das Streben und die Qualen des Reformators.

Zu den Höhepunkten zählt die Lesung von Heiner Geißler (2. Mai, Rudolf-Koller-Saal), der sich in seinem zuletzt erschienenen Sachbuch „Was müsste Luther heute sagen?“ der Frage widmet, ob der Reformator auch heute noch die Welt verändern könnte. Der Jesuitenschüler und Katholik Geißler wirft dabei einen kritischen Blick auf die heutigen christlichen Kirchen.

Navid Kermani, Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels, führt das Publikum am 14. Mai im Kulturzentrum neun zurück in die Gegenwart. In seinem Liebesroman „Sozusagen Paris“ beschreibt er das Zusammentreffen mit einer Jugendliebe beziehungsweise von Menschen, die alles über sich zu wissen glauben, und plötzlich ahnen, dass sie sich noch gar nicht kennen.

Denis Scheck, bekannt durch seine ARD-Sendung Druckfrisch, betreibt gemeinsam mit seiner Co-Autorin Eva Gritzmann kulinarische Geschlechterforschung (27. April in der Bürgerhauskneipe Diagonal). Die beiden Autoren stellen Auszüge aus „Sie & Er – Der kleine Unterschied beim Essen und Trinken“ und „Solons Vermächtnis: Vom richtigen Zeitpunkt im Leben“ vor. In letzterem Werk präsentieren Scheck und Gritzmann Ansätze, wie wir uns an den Vorzügen des jeweiligen Lebensalters erfreuen können.

Lebensfreude ist ein Stichwort, das sich auch der Bestseller-Autor von Russendisko, Wladimir Kaminer, zu Herzen genommen hat. In seinem Werk „Meine Mutter, ihre Katze & der Staubsauger“ (17. Mai, Kulturzentrum neun) hält er dem Publikum in Person seiner Mutter auf witzige und ironische Weise den Spiegel vor und deckt all die Vorurteile auf, die in unserer Gesellschaft grassieren.

Krimifans kommen bei der Lesung Martin Walkers auf ihre Kosten: In „Grand Prix“, dem inzwischen neunten Fall des Chef de Police Bruno, begibt sich der auf eine halsbrecherische Jagd nach dem begehrtesten und wertvollsten Auto aller Zeiten (7. Mai, Veranstaltungsraum in der Hauptfiliale der Sparkasse).

Weniger bunte Seiten des Lebens in der Nachkriegsära zeigen die beiden Autoren Amelie Fried (3. Mai, Museum für Konkrete Kunst) und Akos Doma (4. Mai, Buchhandlung Stiebert) auf. In ihrem einfühlsamen Familienroman „Ich fühle was, was du nicht fühlst“ spürt Amelie Fried den Verletzungen nach, die zwischen den Generationen unter dem Deckmantel der Flower-Power-Bewegung in den 1970er Jahren entstehen. Im selben Jahrzehnt bewegt sich die Handlung des Romans „Der Weg der Wünsche“. Der in Eichstätt lebende Autor Akos Doma, der selbst als Jugendlicher mit seiner Familie Ungarn verließ, beleuchtet das Flüchtlingsschicksal einer Familie inmitten politischer Querelen, Entwurzelung, angetrieben von der Hoffnung auf ein besseres Leben jenseits der jugoslawischen Grenze.

Abgerundet wird das Programm von einer Neuauflage der Literarischen Nacht am 12. Mai in der Harderbastei, bei der Mitglieder des Ingolstädter Autorenkreises aus ihren Werken lesen. Junge Schreibtalente werden durch den Schülerschreibwettbewerb und organisierte Poetry Slam-Workshops an mehreren Ingolstädter Gymnasien gefördert.

Karten für alle Veranstaltungen sind ab dem 13. März im Vorverkauf beim Donaukurier-Ticketservice sowie den Buchhandlungen Hugendubel und Stiebert zum Preis von zehn Euro (ermäßigt 8 Euro) erhältlich. Der Preis an der Abendkasse beträgt zwölf Euro (ermäßigt acht Euro). Ausführliche Informationen zu den Literaturtagen sind zu finden unter: www.ingolstadt.de/literaturtage.


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