Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten
Elf Tonnen Klärschlamm auf der Straße
(ty) Heute am frühen Morgen verlor der Lenker eines mit tonnenweise Klärschlamm beladenen Lasters samt Anhänger auf der Bundesstraße B26 zwischen Rothenbuch und Rechtenbach (Kreis Main-Spessart) die Kontrolle über sein Fahrzeug (Foto oben). Die Folgen waren massiv. Für die Bergungsarbeiten und Reinigung musste die Bundesstraße bis gegen 9 Uhr gesperrt werden.
Nach dem derzeitigen Sachstand verlor der 36-Jährige kurz nach 5 Uhr aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit bei eisglatter Fahrbahn die Kontrolle über sein Gespann. Letztlich kippte der Anhänger um und rund elf Tonnen Klärschlamm verteilten sich auf der Straße. Der Fahrer aus dem Landkreis Bamberg blieb unverletzt. Der Sachschaden wird auf rund 20 000 Euro geschätzt.
„Stammkunde“ in der Zelle
(ty) Gleich mehrmals sorgte ein stark betrunkener 49-Jähriger in Hof für einen Polizei-Einsatz. Am Dienstagfrüh wurde er zunächst von den Beamten entlassen, nachdem er aufgrund Alkohols die Nacht in der Ausnüchterungszelle verbracht hatte. Am Vormittag randalierte er dann vor der Wohnungstür seiner Ex-Lebensgefährtin und wurde mit Unterkühlungen ins Klinikum gebracht. Dort entließ er sich selbstständig wieder. Nachmittags war er erneut vor der Wohnungstür der Frau, worauf ihn die Beamten wieder in Gewahrsam nahmen. Ein Atemalkoholtest ergab 3,7 Promille. Das führte zu einer weiteren Nacht in der Zelle.
Mängel ohne Ende: Sattelzug als rollende Zeitbombe
(ty) Gestern gegen 14.45 Uhr fiel einer Streife der Augsburger Verkehrspolizei ein – im wahrsten Sinne des Wortes – schräger Sattelzug mit türkischer Zulassung auf der A8 auf. Bei der Kontrolle stellten die Beamten dann fest, dass die erste Achse des Aufliegers leicht schräg zur Vertikalachse stand. Bei der näheren Inaugenscheinnahme wurde deutlich, dass die Federung links gebrochen war. Bei einem anschließenden Bremsversuch wurde weiterhin festgestellt, dass sämtliche Räder des Aufliegers nicht blockierten, obwohl der Auflieger unbeladen war.
Der Sattelzug wurde zu einer amtlich anerkannten Kfz-Prüfstelle begleitet. Ein Kurzgutachten im Rahmen einer Hauptuntersuchung brachte ein erschreckendes Ergebnis mit nachfolgenden Mängeln. Hier ein Auszug: Bei der ersten Achse war eine Bremswirkung wegen Federbruchs nicht feststellbar, die zweite und dritte Achse waren nahezu komplett ohne Bremswirkung, die Feststellbremse ohne ausreichende Wirkung, eine Feder der ersten Achse war gebrochen, der Achskörper der ersten Achse verschoben, Luftfederbalge (zweite und dritte Achse) hatten Risse, ein weiterer Luftfederbalg war undicht.
Diese Mängel hätten nach Auskunft der Fachleute dazu geführt, dass eine zulässige Beladung des Sattelzuges mit 25 Tonnen zur Folge gehabt hätte, dass die erste der Achsen bei einer Vollbremsung herausgerissen worden wäre, mit allen denkbaren Unfallfolgen…
Fazit: Der Auflieger wies erhebliche Mängel auf und war nicht mehr verkehrssicher. Eine Weiterfahrt wurde dem 56-jährigen Fahrer aus Istanbul bis zur Behebung der gesamten Mängel untersagt. Die Reparatur dauert nach Werkstattauskunft zwei Tage und beläuft sich ersten Einschätzungen zufolge auf etwa 7000 Euro. Der Fahrer selbst musste unabhängig von den anstehenden Werkstattkosten eine Sicherheitsleistung in Höhe von 300 Euro zur Abgeltung der ihm zur Last gelegten Ausrüstungsverstöße hinterlegen. Ermittlungen gegen den Halter des Sattelzuges werden wohl ebenfalls in die Wege geleitet.
Millionen-Schaden durch "Pyrophorisierung"
(ty) Wie berichtet, war es im Saunabereich der Europatherme in Bad Füssing zu einem folgenschweren Brandfall gekommen. Nennenswert verletzt wurde durch das Feuer glücklicherweise niemand, der Sachschaden wird allerdings auf rund eine Million Euro geschätzt. Die Ursache dürfte auf so genannte Pyrophorisierung zurückzuführen sein. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen sind damit abgeschlossen. Aber der Reihe nach.
Mit Hochdruck führten die Brandfahnder der Kripo Passau die Ermittlungen. Auch ein Gutachter einer Versicherung war in eigener Sache vor Ort. Der Brand dürfte aufgrund einer langanhaltenden Austrocknung des Holzes im Bereich des Ofens einer Sauna entstanden sein. Dieses Phänomen führt unter anderem dazu, dass der Entzündungswert des Holzes sinkt und das zu einem Überhitzungsvorgang mit Brandfolge führen kann. Diese so genannte Pyrophorisierung kann auftreten, wenn Holzbauteile über einen längeren Zeitraum hohen Temperaturen ausgesetzt werden.
Von dieser Sauna aus breiteten sich die Flammen rasch auf die gesamte Sauna-Anlage aus. Hinweise auf eine konkrete Brandstiftung lagen zu keiner Zeit vor. Auch für einen technischen Defekt, der sicherlich Inhalt der kriminalpolizeilichen Ermittlungen war, gibt es keine konkreten Anhaltspunkte. Im unmittelbaren Saunabereich hielten sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs noch keine Personen auf, verletzt durch die Flammen wurde daher niemand. Ein Feuerwehrmann verletzte sich aber bei Löscharbeiten leicht.
Tasche löst Großeinsatz aus
(ty) Eine herrenlose Tasche im Parkhaus des Klinikums Fürth hat heute Nachmittag einen Polizeieinsatz ausgelöst. Die Einsatzkräfte konnten zunächst nicht ausschließen, dass es sich bei der Tasche und ihrem Inhalt um einen sprengstoffverdächtigen Gegenstand handelte. Um 15.15 Uhr meldete ein Zeuge der Polizei die verdächtige Tasche. Aufgrund der Schilderung sowie wegen des Aussehens der Tasche gingen die ersten Einsatzkräfte auf Nummer sicher und sperrten das Parkhaus ab. Zusätzlich wurde die Jakob-Henle-Straße gesperrt. Der Betrieb im Klinikum musste nicht eingestellt werden.
Zur Begutachtung der Tasche wurde zunächst auch die Technische Sondergruppe des Landeskriminalamts angefordert. Bereits vor dem Eintreffen der Spezialkräfte ergaben sich jedoch konkrete Anhaltspunkte dafür, dass sich in der Tasche kein Sprengstoff befand. Eine Nachschau bestätigte diesen Verdacht letztlich – in der Tasche fanden die Beamten eine Videokamera samt Ladekabel. Die Einsatzmaßnahmen der Polizei wurden gegen 16.45 Uhr beendet. Aktuell geht die Polizei davon aus, dass die Tasche samt Kamera versehentlich in dem Parkhaus zurückgelassen wurde.
Erkenntnisse zum tödlichen Feuer
(ty) Gestern ist es – wie berichtet – gegen 0.05 Uhr in Wallersdorf-Haidlfing (Kreis Dingolfing-Landau) zum Brand in einem Einfamilienhauses gekommen, bei dem eine 82-jährige Rentnerin ihr Leben verloren hat. Aufgrund der bisherigen Ermittlungen der Kripo ist davon auszugehen, dass das Feuer im Erdgeschoss – und zwar im Bereich der Küche – ausgebrochen ist. Aktuell wird von einem technischen Defekt als Ursache ausgegangen.
Feuer in Asyl-Unterkunft: Gebäude mehr bewohnbar
(ty) Heute ist gegen 6.20 Uhr ein Brand in einer Asylbewerber-Unterkunft an der Porschestraße in Landshut ausgebrochen. Eine Person wurde verletzt. Am Gebäude entstand ein Sachschaden von etwa 100.000 Euro. Die Kripo hat die Ermittlungen übernommen. Die Brandursache ist noch unklar.
Laut Polizei bemerkte ein 37-jähriger Bewohner einen Brand in seinem Zimmer und alarmierte sofort die Feuerwehr. Durch das Feuer wurde ein Mann, der im Stockwerk oberhalb der Asyl-Unterkunft wohnt, durch Rauch leicht verletzt. Er musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Insgesamt sind 32 Bewohner der Unterkunft im Rahmen einer Evakuierung aus dem Gebäude gebracht sowie vorläufig in einer Kindertagesstätte beziehungsweise in einem bereitgestellten Stadtbus untergebracht worden.
Die Unterkunft ist momentan nicht mehr bewohnbar, seitens der Stadt wird eine Verlegung und Unterbringung der Bewohner organisiert. Über die Brandursache liegen noch keine Erkenntnisse vor. Die Brandspezialisten der Kripo haben die Ermittlungen bereits übernommen.