Der Beschuldigte muss sich unter anderem wegen schwerer räuberischer Erpressung, gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung vor dem Ingolstädter Landgericht verantworten
(ty) Es war ein Aufsehen erregender Fall, der sich damals in der Gemeinde Reichertshofen abgespielt hat. Festgenommen wurde der Beschuldigte schließlich an der A9 bei Hilpoltstein. Ab 10. April hat sich der Mann nun vor der Strafkammer des Ingolstädter Landgerichts zu verantworten; anberaumt sind drei Verhandlungstage.
Der Angeklagte, ein im Jahr 1972 geborener Deutscher, der zuletzt ohne festen Wohnsitz war, sitzt wegen der ihm zu Last gelegten Taten bereits seit 31. Oktober vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. Ihm wird schwere räuberische Erpressung mit gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung sowie vorsätzliches Fahren ohne Fahrerlaubnis mit vorsätzlicher Trunkenheit im Verkehr und gefährlicher Körperverletzung vorgeworfen.
Am 30. Oktober vergangenen Jahres, gegen 14.45 Uhr, soll der Angeklagte in einer sozialtherapeutischen Einrichtung in St. Kastl bei Reichertshofen vorgesprochen haben, weil er eine Schmerztablette gegen Kopfweh benötige. Als die diensthabende Angestellte mit ihm deswegen ins Medikamentenzimmer gegangen sei, soll er diese unvermittelt mit einer leeren Glasflasche auf den Hinterkopf geschlagen haben. Die Frau erlitt eine Schädelprellung und eine drei Zentimeter lange Platzwunde.
Wegen angeblicher Drohung mit weiterer Gewaltanwendung übergab die Angestellte dem Mann – so die Anklageschrift – dann verschiedene Schlüssel der Einrichtung sowie ihren eigenen Autoschlüssel. Der Angeklagte soll das Opfer sodann im Zimmer eingesperrt und aus dem Tresor Bargeld im unteren vierstelligen Bereich gestohlen haben. Außerdem soll er ein Medikament sowie Jacke und Laptop der des Opfer entwendet haben.
Anschließend soll der Mann mit dem vor der Einrichtung geparkten Opel Corsa der Frau geflüchtet sein – bis zu seiner Festnahme am selben Tag auf dem Lkw-Parkplatz des Autohofes Hilpoltstein an der A9. Der Angeklagte ist nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis: Eine Blutprobe ergab damals eine Blutalkoholkonzentration von 1,09 Promille.
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