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Nach dem grausigen Fund in einem Sickerschacht in München-Haidhausen wurden mehrere Haftbefehle erlassen – Das Opfer war eine 48-jährige Polin

(ty) Bei Erdarbeiten auf dem Abriss-Grundstück eines ehemaligen Holzkontors an der Rosenheimer Straße/Orleansstraße in München-Haidhausen war am 29. September vergangenen Jahres eine mumifizierte Frauenleiche entdeckt worden. Wie die Polizei heute mitteilte, ist inzwischen die Identität der Toten geklärt. Außerdem wurden Haftbefehle – unter anderem wegen Mordes – erlassen.

Im Zuge der Ermittlungen ergaben sich für die Kripo Hinweise, dass möglicherweise der Tod der Frau infolge einer Gewaltanwendung eingetreten war. Die Mordkommission übernahm deshalb im Herbst die weiteren Ermittlungen. Dabei wurde laut Polizei bekannt, dass sich auf dem Gelände – nach Geschäftsaufgabe – mehrfach Obdachlose aufgehalten beziehungsweise dort genächtigt hatten. „Über diesen Ansatzpunkt konnte eine Person ermittelt und vernommen werden, da sich diese zu diesem Zeitpunkt in anderer Sache in Haft befand“, hieß es heute.

 

Im weiteren Verlauf der Ermittlungen hätten sich dann auch Hinweise auf die Identität der Leiche ergeben sowie Hinweise auf zunächst drei Männer, die einen Bezug zum Opfer und zum Tatort hatten. Alle drei Männer konnten durch weitere, umfangreiche Ermittlungen eindeutig identifiziert sowie deren Aufenthaltsort ermittelt werden. 

Da im Fortgang der Ermittlungen bekannt geworden sei, dass einer der Männer zwar das Opfer getreten, jedoch nicht bei dessen Tötung dabeigewesen sein soll, wurde ein Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung erwirkt. Diese Person war dann bereits am 17. Dezember verhaftet worden; es handelt sich den Angaben zufolge um einen 42-jährigen polnischen Trockenbauer. 

In der Zwischenzeit gelang es der Mordkommission, die Identität der Leiche festzustellen. Es handelt sich demnach um eine zur Tatzeit 48-jährige Polin, die in Deutschland ohne festen Wohnsitz war. Über in ihrem Heimatland ermittelte Angehörige konnte dann mit Hilfe eines DNA-Abgleichs im März dieses Jahres die Identität bestätigt werden. 

 

Aus den weiteren Ermittlungen habe sich wiederum ergeben, dass zwei weitere polnische Staatsangehörige, ein zur Tatzeit 35-Jähriger sowie ein 36-Jähriger damaliger Freund der Getöteten, als Tatverdächtige für die Tötung der 48-Jährigen verantwortlich gewesen seien. 

Laut einer heutigen Mitteilung der Polizei ist davon auszugehen, dass es im Zuge eines Zechgelages auf dem aufgelassenen Firmengelände zu einem zunächst verbalen Streit kam. Im weiteren Verlauf sei auf die 48-Jährige eingeschlagen worden, sodass sie infolge der Verletzungen gestorben sei. „Gemeinsam mit zwei weiteren tatverdächtigen polnischen Staatsangehörigen warfen sie den Leichnam in einen Sickerschacht auf dem Gelände.“

 

Gegen alle beteiligten Personen ergingen auf Antrag der Staatsanwaltschaft München I Haftbefehle wegen Mordes, Strafvereitelung sowie gefährlicher Körperverletzung. Der 36-jährige Tatverdächtige wurde am 27. März in München-Schwabing von Beamten der Zielfahndung festgenommen.

„Aufgrund der aufwendigen Ermittlungen sowie der Tatsache, dass alle Beteiligten dem Obdachlosen-Milieu zuzurechnen waren und die letzte Festnahme erst diese Woche erfolgte, war eine frühere Presseberichterstattung aus ermittlungstaktischen Gründen nicht möglich“, so ein Polizei-Sprecher.


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