Zusätzliche Drahtesel-Stellplätze am Bahnhof und Schutzstreifen an zwei verkehrsreichen Straßen beschlossen – Förder-Topf für E-Bikes inzwischen leer, für neue Kühlschränke gibt es aber noch eine Finanzspritze
(ty) Die Förderung des Fahrrad-Verkehrs und die Verbesserung der Infrastruktur für Pedalritter – das hat sich die Stadt Pfaffenhofen im Rahmen ihrer Verkehrsplanung und im Zuge ihrer Klimaschutzziele auf die Fahnen geschrieben. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, Fahrradstreifen an zwei verkehrsreichen Straßen anzulegen und zusätzliche Radl-Stellplätze am Bahnhof zu errichten.
Erfolgreich war indes die Aktion „Umsattel-Bonus“ aus dem kommunalen Förderprogramm: Innerhalb von fünf Wochen hatten 100 Einheimische den Antrag auf jeweils 100 Euro Förderprämie für den Kauf eines E-Bikes gestellt. Damit waren die 10 000 Euro aus diesem Zuschuss-Topf schnell weg. Und: „Damit sind nun 100 weitere Stromtreter auf den Pfaffenhofener Straßen unterwegs“, wie die Stadtverwaltung betont.
Die Kreisstadt sei damit ihrem Ziel, möglichst viel klimaschädliches CO2 einzusparen, wieder ein Stück nähergekommen. Denn, so rechnet man im Rathaus vor: „Selbst wenn diese 100 neuen E-Bike-Besitzer wöchentlich nur drei Kilometer mit dem Rad statt dem Auto fahren, bedeutet das eine Einsparung von fast vier Tonnen CO2 pro Jahr.“
„80 Prozent aller Autofahrten in Deutschland sind maximal sieben Kilometer lang. Kurzstrecken, wie die tägliche Fahrt zum Bahnhof, lassen sich ebenso gut mit einem E-Bike bewältigen – und Ausreden, die Strecke sei zu anstrengend oder der Hügel zu steil, gibt es bei einem E-Bike nicht mehr“, betont Andreas Herschmann (SPD), der Energie- und Klimaschutzreferent des Stadtrats.
Der städtische Klimaschutzmanager André Adler fügt hinzu: „Die Stadtverwaltung hofft, dass sich der Trend zum Umstieg vom Auto aufs E-Bike oder Fahrrad fortsetzt und die Pfaffenhofener ein stärkeres Bewusstsein für klimaschonende Mobilität entwickeln.“ Die Stadtverwaltung selbst sieht sich seit vielen Jahren als Vorreiter in Sachen Elektromobilität: Neben vier Dienst-E-Bikes für Fahrten im Stadtgebiet gehört auch ein vollwertiges Elektroauto zum Pfaffenhofener Fuhrpark.
Der erwähnte „Umsattel-Bonus“ war am 1. März als zweite Aktion im Rahmen des kommunalen Förderprogramms „Klima-Bonus 2017“ gestartet worden. Die örtlichen Fahrradhändler gewährten einen zusätzlichen Rabatt in Höhe von 100 Euro, womit sich die Gesamtersparnis für die Bürger auf stolze 200 Euro belief. Nach Beendigung dieser E-Bike-Aktion läuft jetzt noch der „Abtau-Bonus“, im Zuge dessen die Stadt Pfaffenhofen den Kauf eines neuwertigen Kühl- oder Gefriergeräts der Energieeffizienzklasse A+++ ebenfalls mit 100 Euro Prämie fördert – vorausgesetzt, das Altgerät wurde fachgerecht entsorgt.
Das Antragsformular und die Zuschuss-Richtlinien für den Umsattel-Bonus findet man unter www.pfaffenhofen.de/abtaubonus. Außerdem liegen die Förderunterlagen im Bürgerbüro und bei der Stadtverwaltung aus.
Noch einmal zurück zu den Drahteseln: Auch heuer findet in Pfaffenhofen die Aktion „Stadtradeln“ statt. Von 8. bis 28. Juli geht es wieder darum, Rad-Kilometer für den Klimaschutz zu sammeln und den Radverkehr in der Kreisstadt zu fördern. Alle interessierten Einzelpersonen und Gruppen sind zur Teilnahme eingeladen.
Überdies hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung mehrere Maßnahmen zur Verbesserung der Fahrrad-Infrastruktur in der Kreisstadt beschlossen: An der Bahnhof-Ostseite sollen demnach ab Herbst 70 teils überdachte Fahrrad-Abstellanlagen entstehen. Zur besseren Erreichbarkeit der Bahnhof-Ostseite soll zudem das Verbindungsstück von der Straße „Am Rain“ bis zur Buswendeschleife ausgebaut werden.
„Im Bereich der Unterführung an der Bahnhof-Ostseite (Zeughausstraße) werden dann am Böschungsfuß 36 überdachte Stellplätze eingerichtet“, teilte die Stadtverwaltung heute mit. „Außerdem werden am Böschungskopf, direkt neben dem Zugang zum Bahnsteig Richtung Ingolstadt, 25 Stellplätze eingerichtet – jedoch aus Platzgründen ohne Überdachung.“
Für nächstes Jahr 2018 sei außerdem die Einrichtung eines so genannten Fahrradschutzstreifens an der äußeren Ingolstädter Straße (ab Altenstadt stadtauswärts) geplant sowie die Einrichtung eines Radfahrstreifens auf der Südseite der Scheyerer Straße, zwischen der Schrobenhausener Straße und der Goetheallee.