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In der bayerischen Landwirtschaft hat die Aussaat von Mais, Kartoffeln und Sommergetreide begonnen – doch Regen und Schnee bremsten die Arbeiten auf den Feldern aus. Wird es noch kälter, dann drohen Frostschäden

(ty) In der bayerischen Landwirtschaft hat die Feldarbeit begonnen. Im gesamten Freistaat haben die Bauern das warme und trockene Wetter vor Ostern genutzt, um Mais, Kartoffeln und Sommergetreide in die Erde zu bringen. Die Niederschläge der vergangenen Tage waren nach Angaben des Bayerischen Bauernverbands (BBV) dringend nötig, doch nun haben Regen und Schnee die Arbeiten auf den Feldern gebremst. Wenn die Temperaturen in den Nächten weiter fallen, seien auch Frostschäden zu erwarten.

Wenn das Thermometer wie in der Karwoche in den zweistelligen Bereich klettert, dann starten die Landwirte mit der Mais-Aussaat, denn der Mais mag es warm. „Die Maiskörner brauchen eine Keimtemperatur von acht bis zehn Grad Celsius im Boden. Da die Körner in eine Tiefe von drei bis sechs Zentimetern gelegt werden, braucht es über einen gewissen Zeitraum stabile wärmere Temperaturen“, erklärt Anton Huber, Ackerbaureferent des BBV. Für gute Erträge benötige Mais außerdem eine möglichst lange Wachstumszeit. „Landwirte müssen deshalb immer abwägen zwischen früher Aussaat und einer längerer Vegetationszeit sowie der Frostgefahr durch die Eisheiligen Anfang Mai“, so Huber. Frost würde die jungen Mais-Pflänzchen empfindlich schädigen. 



Mais gehört zu den so genannten C4-Pflanzen. Diese sind besonders gut an trockenheiße Standorte mit hohem Lichtangebot angepasst und nutzen das vorhandene Kohlendioxid im Vergleich zu C3-Pflanzen – wie zum Beispiel Weizen und Gerste – viel besser. Mais ist laut Bauernverband, bezogen auf die Anbaufläche, die wichtigste landwirtschaftliche Kultur in Bayern. Seine Nutzung erfolgt als Silomais – für Futterzwecke oder zur Produktion von Biogas – oder als Körnermais.

Kartoffel-Pflanzung läuft auf Hochtouren

Aber auch Pflanzkartoffeln mögen eine warme Frühjahrswitterung. „Dabei kann die richtige Bodenbearbeitung die Bodenerwärmung im Saatbett fördern“, sagt Johann Graf, Kartoffelreferent beim BBV. Nur im warmen Boden könne die Kartoffel zügig wachsen. Das schütze sie vor Keimkrankheiten. In den bayerischen Anbaugebieten laufe die Pflanzung von Kartoffeln derzeit auf Hochtouren. „Die Knollen werden in gleichmäßigen Abständen in etwa 18 bis 20 Zentimeter hohe Erddämme eingesetzt, die in der Regel 75 Zentimeter weit auseinanderstehen. Die Dämme schirmen die heranwachsenden Knollen vor Licht ab und beugen dem Ergrünen vor“, erläutert Graf.



Bereits einen Monat vor der Einpflanzung werden die Pflanzkartoffeln in Keimstimmung gebracht: Nachdem die Pflanzkartoffeln über den Winter bei drei bis vier Grad im Dunkeln gelagert wurden, damit sie nicht keimen, werden sie bei guter Belüftung auf zehn Grad Celsius erwärmt. Durch die Zufuhr von Tageslicht oder künstlicher Beleuchtung wird der Keimvorgang beschleunigt. „Die Kartoffeln sind am besten zum Einpflanzen geeignet, wenn sie mindestens acht Grad Celsius haben und die Keime gut erkennbar sind“, heißt es vom BBV. Beim Kartoffel-Anbau sei Bayern – nach Niedersachsen – das wichtigste Anbauland in Deutschland.

Zwei Millionen Hektar bayerisches Ackerland

Auch die Aussaat von Sommergetreide ist inzwischen angelaufen. Das Sommergetreide wird im Gegensatz zum Wintergetreide – das den Frost zur Entwicklung benötigt – erst im Frühjahr gesät. Angesichts der kürzeren Vegetationszeit liefert es meist geringere Erträge als Wintergetreide. Typische Sommergetreide sind zum Beispiel Gerste und Hafer. Nach Angaben des bayerischen Landesamtes für Statistik bewirtschaften Landwirte im Freistaat rund zwei Millionen Hektar Ackerland. Mit 1,14 Millionen Hektar war dabei im vergangenen Jahr über die Hälfte der Ackerlandfläche mit Getreide zur Körnergewinnung bestellt. 


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