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Das Windrad der Bürgerenergie-Genossenschaft hat im ersten Jahr über 20 Prozent mehr Strom erzeugt als gedacht – Die BEG um Andreas Herschmann sieht sich bestätigt

(ty) In dem Jahr seit seiner Inbetriebnahme hat das Windrad der hiesigen Bürgerenergie-Genossenschaft (BEG) im Pfaffenhofener Lustholz gut 6,2 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. Das teilte die BEG heute mit und betonte zugleich: „Damit produziert es 22 Prozent mehr, als die Berechnungen erwarten ließen.“ Und das, obwohl die Anlage während der Anlaufphase in den ersten Monaten „aufgrund der zahlreichen vorgeschriebenen Überprüfungen und finalen Einstellungen“ immer wieder angehalten worden war.

Aus Sicht der BEG zeigen diese Zahlen „einmal mehr, dass die Windverhältnisse in der Region über dem bayerischen Mittel liegen und es sich hier lohnt, auf Windenergie zu setzen“. Besonders freuen dürften die genannten Daten die an dem Windrad beim Ortsteil Uttenhofen beteiligten Bürger. Über 230 Genossenschafts-Mitglieder hatten sich mit Anteilen über insgesamt rund zwei Millionen Euro an dem Windrad-Projekt direkt beteiligt. Seit Inbetriebnahme der Anlage werden ihnen – bei einer Laufzeit von 20 Jahren – per anno eine Rendite um drei Prozent plus ab dem zweiten Jahr 1/19 der Darlehenssumme ausbezahlt.

„Die Zahlen bestätigen unsere Planungen. Das wichtigste Kriterium in punkto Wirtschaftlichkeit einer Windenergie-Anlage ist die korrekte Messung des Windpotenzials“, sagt BEG-Chef Andreas Herschmann. Für das Windrad im Lustholz, den Bürgerwindpark in Gerolsbach und auch für alle geplanten Anlagen seien zur Ertragsberechnung über zehn Jahre gesammelte, reale Winddaten verwendet sowie ausreichend Sicherheiten einkalkuliert worden.

„Alle unsere Projekte laufen damit rentabel und effizient“, betont Herschmann und rührt die Werbetrommel für diese Art der Energie-Erzeugung. „Der Wind schickt keine Rechnung und ist ein unerschöpflicher und bayerischer Rohstoff“. Seiner Meinung nach gibt es – auf Fläche und Technik bezogen – keine Form der Energieproduktion, die effizienter ist.

„Als lokal verwurzeltes Bürger-Unternehmen mit knapp 700 Mitgliedern aus dem Landkreis, fördern wir die Wirtschaftskreisläufe vor Ort und sind demokratisch organisiert. Alle Überschüsse kommen ausschließlich allen Mitgliedern zugute“, unterstreicht Herschmann. Außerdem habe kürzlich eine Studie des Instituts für dezentrale Energietechnologien (IdE) ergeben, dass bei einem von regionalen Akteuren betriebenen Windpark die lokale Wertschöpfung acht Mal höher liege als bei solchen von externen Projektierern oder Konzernen. 

BEG-Chef Andreas Herschmann.

Die BEG verweist in diesem Zusammenhang auch auf eine Veröffentlichung der hiesigen Stadtwerke, wonach 70 Prozent des Stroms im Pfaffenhofener Netz schon heute direkt aus lokalen und erneuerbaren Quellen erzeugt werden. Die verbleibende „Lücke“ von 30 Prozent soll demnach in den nächsten fünf Jahren geschlossen werden. Dazu sollen sowohl neue Photovoltaik-Anlagen installiert als auch drei weitere Windkraft-Anlagen errichtet werden – wofür die Kreisstädter bekanntlich bei einem Bürgerentscheid im Oktober vergangenen Jahres mehrheitlich votiert haben. Zusätzlich soll auf Speicher-Technologien wie Batterie- und Gasspeicher gesetzt werden.  

„Unser Bürgerwindrad im Lustholz trägt mit rund sechs Prozent schon heute einen entscheidenden Beitrag zur sauberen Stromversorgung in Pfaffenhofen bei“, rechnet Herschmann vor. „Mit unseren drei geplanten Anlagen zusammen läge der Anteil dann bei einem Drittel.“ Dass die Kreisstadt als eines der ersten bayerischen Mittelzentren beim Strom unabhängig werden könne, wolle die BEG auch weiterhin mit ihren Projekten unterstützen. 

Die BEG wolle Strom aber nicht nur vor Ort zu erzeugen, sondern auch dafür sorgen, dass dieser direkt bezogen werden könne. Das Bürgerwindrad im Lustholz werde deshalb als weiteres Lieferkraftwerk in den Regionalstromtarif „Bavariastrom“ der bayerischen Bürgerenergie-Genossenschaften aufgenommen. Bavariastrom” kann bereits über die Pfaffenhofener Stadtwerke bezogen werden kann. Informationen dazu gibt es unter www.bavariastrom.de oder www.stadtwerke-pfaffenhofen.de/strom


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