Logo
Anzeige
Anzeige

Die kuriose Meldung des Tages kommt aus Passau, wo ein 45-jähriger Langfinger eine aufwändige Rettungsaktion ausgelöst hat – dann klickten die Handschellen.

(ty) Mit einem filmreifen Fall hatte es die Passauer Polizei zu tun. Ein ertappter 45-jähriger Dieb war gestern Nachmittag in die Kanalisation geflüchtet und hatte sich dort verkrochen. Letztlich war ein aufwändiger Einsatz nötig, um den Rumänen zu befreien – beteiligt waren neben Polizei und Feuerwehr auch der Rettungsdienst und die Stadtwerke. Von der Beute fehlt indes jede Spur – die hat der Langfinger vermutlich in den Inn geworfen. Aber der Reihe nach.

 

Der Mann klaute nach Angaben der Polizei gegen 13 Uhr einen Reisekoffer, den ein 46-jähriger Einheimischer vor seinem Anwesen in der Innstraße kurz vor seiner Fahrt ins Ausland neben seinem Auto abgestellt hatte. Als der Passauer den Diebstahl bemerkte, suchte er den Bereich um den Inn ab und traf dabei auch auf den Dieb mit dem Koffer. Der Beschuldigte flüchtete daraufhin am Inn-Ufer entlang bis zu einen offenen Betonkanal, der in den Fluss mündet. „In diesen Kanal kletterte der Beschuldigte hinein und verschanzte sich darin“, berichtet die Polizei. Und damit begann das ganze Malheur für den Langfinger.

 

Da sich der Rumäne – so heißt es weiter – immer weiter in den eng verschachtelten Kanal in Richtung Fuchsbauerweg vorarbeitete, wurden die Feuerwehr, der Rettungsdienst und die Stadtwerke verständigt. „Wegen des abfließenden Wassers in der Kanalisation und der fortschreitenden Zeit konnte eine Gesundheitsgefahr der Person nicht ausgeschlossen werden, so dass für die Einsatzkräfte die Befreiung und Rettung im Vordergrund standen“, heißt es im Polizeibericht. "Wir sind hier schon nicht mehr in der Strafverfolgung, sondern in der Gefahrenabwehr", sagte ein Polizei-Sprecher der Passauer Neuen Presse. Auch Hunde waren im Einsatz. 

 

Nachdem von der Feuerwehr die Kanalschächte ausgehoben worden waren, stiegen Einsatzkräfte mit Atemschutzmasken in die Kanalisation hinab. Zudem wurde von einer Spezialfirma für Rohr-und Kanaltechnik der Kanalisationsbereich mit einer Kamera abgescannt. Zunächst alles ohne Erfolg. Letztlich konnte der Rumäne dann gegen 19.15 Uhr von der Feuerwehr lokalisiert und schließlich befreit werden. Versteckt hatte sich der Mann laut einem Bericht des Bayerischen Rundfunks zuletzt in einem Abflussrohr mit einem Durchmesser von rund 80 Zentimetern.

Wieder auf der Erdoberfläche angekommen, klickten die Handschellen und der 45-Jährige wurde festgenommen. Der Rettungsdienst brachte ihn dann wegen einer Unterkühlung erst einmal ins örtliche Klinikum. Der gestohlene Koffer wurde laut Polizei vermutlich von dem Beschuldigten bei der Flucht in den Inn geworfen; der Schaden beläuft sich auf etwa 500 Euro.


Anzeige
RSS feed