Ab September wird der Kreisverkehr umgestaltet und die B 13 bis zur Landkreis-Grenze saniert. Zudem wird ein Gehweg zum künftigen Supermarkt errichtet.
Von Tobias Zell
Nach dem aufwändigen Umbau des Kreuzungsbereichs im Zentrum von Reichertshausen, im vergangenen Jahr groß gefeiert, steht heuer schon das nächste bemerkenswerte Straßenbau-Projekt auf der Agenda: Der Kreisverkehr am Ortsausgang wird deutlich umgestaltet, außerdem wird die B 13 bis zur Freisinger Landkreis-Grenze saniert. Damit nicht genug: An der Bundesstraße wird ein zwei Meter breiter Gehweg errichtet, damit der geplante Supermarkt sicher erreicht werden kann – und in diesem Zusammenhang entsteht eine Gabionen-Mauer, die auch den Lärmschutz befördern soll.
Bürgermeister Reinhard Heinrich (CSU), der heute zur Vorstellung dieser Vorhaben ins Rathaus sowie zum Ortstermin geladen hatte, sprach von wichtigen Maßnahmen in Sachen Verkehrsertüchtigung, Verkehrssicherheit, Lebensqualität und Lärmschutz. Das gute Einvernehmen mit dem Staatlichen Bauamt Ingolstadt, das sich bereits beim Umbau der Kreuzung vor dem Rathaus gezeigt habe, setze sich nun fort, lobte er auch an die Adresse von Arne Schönbrodt, dem zuständigen Abteilungsleiter bei der Baubehörde.
Das Bündel an Maßnahmen wird voraussichtlich nach den Sommerferien in Angriff genommen, wie Ergun Dost vom gleichnamigen Planungsbüro aus Haimhausen erklärte. Laut Schönbrodt müssen die Arbeiten „größtenteils unter Vollsperrung“ der B 13 erfolgen und werden ungefähr 2,5 Monate in Anspruch nehmen. Mit der Fertigstellung ist nach derzeitigem Stand wohl im Dezember zu rechnen. Von der Sperrung der Bundesstraße sei vor allem der weiträumige Verkehr betroffen, sagte Schönbrodt. Die Anwohner sollen seinen Worten zufolge – bis auf unvermeidbare Totalsperrungen – zu ihren Anwesen fahren können.
Wo jetzt noch der Löwenzahn wächst, soll ein zwei Meter breiter Gehweg entstehen.
Für den überörtlichen Verkehr bedeutet das allerdings, dass die B 13 heuer zwischen Reichertshausen und Hohenkammer viele Monate lang tabu ist. Von Seiten des Staatlichen Bauamts Freising läuft derzeit bekanntlich der Neubau einer Linksabbieger-Spur in Hohenkammer sowie die Sanierung der Bundesstraße auf einer Länge von rund drei Kilometern. Die Autofahrer müssen deshalb bereits massive Umwege in Kauf nehmen: Die B13 ist seit Ende März nördlich von Hohenkammer komplett gesperrt – voraussichtlich noch bis Mitte Juni.
Im Kreis Freising wird derzeit die B13 saniert, im September beginnen die Arbeiten ab Reichertshausen.
Normalerweise fahren auf diesem Abschnitt der B 13 täglich rund 13 000 Autos, berichtet Schönbrodt. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Verkehrsbelastung einer bayerischen Bundesstraße liege bei knapp 10 000 Fahrzeugen. Freilich stellt sich die Frage, warum nicht die beiden Maßnahmen auf der B 13 – im Kreis Pfaffenhofen und im Kreis Freising – zeitgleich umgesetzt werden. Das liegt laut Bürgermeister Heinrich unter anderem daran, dass hier eben zwei Staatliche Bauämter zuständig sind. Allerdings zeigt sich der Rathauschef durchaus froh über die nun anvisierte Terminierung.
Denn Heinrich geht davon aus, dass ein landkreis-übergreifendes Zusammenlegen der Vorhaben für die Reichertshausener zu deutlichen längeren Verkehrsbehinderungen geführt hätte. Außerdem sei es mit dem nun ausgearbeiteten Zeitplan möglich, dass ab Mai die Erdbewegungen zur Schaffung des Gewerbegebiets beginnen, auf dem der genannte Supermarkt errichtet werden soll. Die Erschließung erfolgt praktisch fast vom Kreisverkehr aus.
Rot markiert auf dem derzeitigen Arbeitsplan sieht man (unten) den breiten Gehweg, der von der Ortsmitte zum umgestalteten Kreisel führen wird.
Arne Schönbrodt, der für den Landkreis Pfaffenhofen zuständige Abteilungsleiter beim Staatlichen Bauamt Ingolstadt, stellte das Maßnahmen-Paket von Reichertshausen heute im Detail vor. Der Abschnitt der B 13, der zur Sanierung ansteht, ist demnach knapp zwei Kilometer lang. Der Kreisverkehr am Ortsausgang wird – vereinfacht gesagt – etwa verschoben und erhält andere Dimensionen. Sein Außendurchmesser wird reduziert, die Fahrbahn leicht verbreitert, die Insel kleiner. Das Ein- und Ausfahren in den Kreisel soll flüssiger von der Hand gehen. Und auch die Höhenlage des Kreisels wird verändert, was vor allem den Lastwagen zugute kommen soll, die in Richtung Hohenkammer müssen.
Auch die Sicherheit habe man im Blick, betonten Schönbrodt und Heinrich. Das Überqueren der B 13 wird für Fußgänger und Radler – durch einen größeren Schutzbereich zwischen den beiden Spuren – einfacher und außerdem barrierefrei. Das ist nicht zuletzt deshalb wichtig, weil freilich durch die Errichtung des Supermarkts mit einem steigenden Aufkommen an Fußgängern und Radlern gerechnet wird. Deshalb wird auch ein zwei Meter breiter Gehweg komplett neu errichtet, auf dem man von der Ortsmitte her kommend zum Kreisel gelangt. Um diesen Weg bauen zu können, ist wiederum die Gabionen-Wand nötig. Die soll zugleich einen Lärmschutz-Effekt ausüben.
So geht der Plan: Der Schutzbereich, auf dem Bürgermeister Reinhard Heinrich (3. v. l.), Arne Schönbrodt (4. v. l.) & Co. hier stehen, soll größer werden. Das Überqueren der Bundesstraße wird damit für Fußgänger und Radler sicherer.
Wie Bürgermeister Heinrich sagte, wird sich der Gemeinderat von Reichertshausen aller Voraussicht nach in seiner Sitzung am 8. Juni noch einmal offiziell mit den anstehenden Maßnahmen und den Plänen befassen. Die Kommune ist insofern betroffen, als dass sie die Kosten für den von ihr gewünschten Gehweg – und in der Folge auch für einen Teil der deshalb nötigen Gabionen-Mauer – übernehmen muss. Den Großteil der Gesamtkosten, die laut Schönbrodt mit grob geschätzten 800 000 Euro beziffert werden, trägt allerdings der Bund als zuständiger Baulastträger der B 13.