Mehr Grundlagenforschung bei unserem Wild in Bayern, das wünschte sich Pfaffenhofens oberster Jäger Rudi Engelhard bei der traditionellen Hubertusfeier in Scheyern
Von Alfred Raths
Deutliche Worte zur Jagdabgabe, eine gesetzlich geregelte Pflichtzahlung als Ergänzung zur Jagdscheingebühr, fand Rudi Engelhard bei der diesjährigen Hubertusfeier, die am gestrigen Samstag in der Scheyerer Klosterschänke war. "Die Jagdabgabe soll nicht für irgendwelche Projekte verplempert werden", so der Vorsitzende der Jägervereinigung im Landkreis Pfaffenhofen. Dieser Appell war an die Adresse des Bayerischen Landtages gerichtet, dessen regionaler Abgeordneter, erst jüngst gewählt, mit Karl Straub (CSU) im Publikum saß und aufmerksam zuhörte.
Als Landtagsabgeordneter möge er sich doch dafür einsetzen, diese Gelder für die Grundlagenforschung über Wild einzusetzen, so Engelhard. Diese werde nämlich in Bayern nicht gemacht und das eben sei unter anderem auch der Grund dafür, dass Referenten zu diesem Thema aus dem Ausland geholt werden müssten, wolle man aktuelle Forschungsergebnisse aus erster Hand erfahren. Hintergrund dazu war, dass im Anschluss an die Vorreden Professor Walter Arnold vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien einen Fachvortrag über Schalenwild im Winter unter anderem zum Thema "Sinn und Unsinn der Fütterung" hielt.
Straub bekannte sich dann in seinem Grußwort auch zur Jagd als "unerlässlicher Baustein unserer Kultur" und sicherte zu, dass er sich mit der Thematik befassen werde. Respekt zollte Landrat Martin Wolf (CSU) den Jägern, die in ihrer Freizeit mit der Jagd die Natur gewissenhaft gestalteten. Froh sei er als Landreischef darüber, dass es hier ein gutes Miteinander, direkt und auf kurzem Wege, gebe.
Der im Marz diesen Jahres neue Jagdberater im Landkreis, Franz Xaver Goldbrunner berichtete über den Abschussplan der vergangenen drei Jagdjahre. Demnach sind von einem behördlich vorgegebenen Abschuss von 12 700 Rehen tatsächlich 13 260 erlegt worden. Unter anderem zählte Goldbrunner auf, mit welchen Probleme er in den vergangenen Monaten seiner Tätigkeit noch konfrontiert worden war. Dazu zählten neben den Marderschäden an Fahrzeugen ("Da kann ich nicht viel machen") auch Taubenplagen und die Fuchsbejagung auf einem so genannten befriedeten Bezirk, in der Regel ist das ein Wohngebiet.
Die Hubertusfeier endete mit der Ehrung vieler Mitglieder, die bis zu sechs Jahrzehnten der Jägervereinigung die Treue gehalten haben.
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