Die Greifvogelschau im Landratsamt war heute für Erwachse wie Kinder gleichermaßen spannend und aufschlussreich
Von Tobias Zell
Eine Hegeschau ist für Laien in der Regel eine fürchterliche langweilige Sache. Die Jäger stellen dabei die so genannten Trophäen der männlichen Tiere aus, die sie im jeweils vergangenen Jagdjahr erlegt haben. Diese Trophäen sind nichts anderes als ein Teil des Schädelknochens, zu dem auch das Gehörn gehört. Man kennt das ja aus Bauernstuben und Traditionsgaststätten. Von diesen Trophäen gibt es dann Hunderte zu sehen – und für den Nicht-Kenner sehen sowieso alle ähnlich aus. So wäre das heute auch im Pfaffenhofener Landratsamt gewesen – wären nicht im Rahmen dieser Hegeschau auch Greifvögel zu sehen gewesen. Und zwar nicht nur ausgestopfte, sondern quicklebendige. Das war für Erwachsene sehr aufschlussreich und für Kinder sowieso total spannend.
Der Buntfalke, eine amerikanische Unterart unseres Turmfalken, hielt nicht immer still.
Da saß zum Beispiel ein Buntfalke ganz brav im Foyer der Kreisbehörde, während die Besucher um ihn herumliefen, um ihn und seine Artgenossen zu beäugen. Hin und wieder fuhr er seine Flügel aus und drehte sich ein bisschen hin und her, ansonsten ertrug er es mit tierischer Gelassenheit, im Mittelpunkt zu stehen. Der Buntfalke ist übrigens eine amerikanische Unterart der hiesigen Turmfalken, wie zu erfahren war.
Der Steinkauz ließ sich sogar streicheln.
Während eben dieser Buntfalke, trotz seiner nicht gerade imposanten Größe, ziemlich stolz und adelig daherkommt, macht der kleine Steinkauz einen eher frechen Eindruck. Dreht den Kopf hin und her, schaut neugierig in die Ruhe, lässt sich aber dennoch stoisch von den Kindern streicheln und erweckt dabei sogar noch den Eindruck, es zu genießen.
Wanderfalke.
Zwei Falkner haben indes ihre Tiere auf dem Arm: Zwei Wanderfalken sind es, genauer gesagt. Die Greifvögel haben die bekannten Häubchen auf dem Kopf und über den Augen und hocken brav auf den linken Oberarmen der Männer.
Die Waldohreule gabs in ausgestopfter Version zu sehen.
Neben dem Buntfalken, dem Steinkauz und den beiden Wanderfalken, allesamt quicklebendig, gab es heute im Landratsamt noch allerhand ausgestopfte Vögel zu sehen. Allerdings musste so mancher zwei Mal hinsehen, ob da nicht zum Beispiel der Uhu da hinten im Eck am Ende doch lebt und nur schrecklich still hält. Oder die putzige kleine Waldohreule.
Der Besuch im Landratsamt hat sich jedenfalls heute Nachmittag gelohnt. Und, mal ehrlich: So interessant und kurzweilig ist die Visite in einer Behörde eher selten. Wo sonst der Amtsschimmel wiehert, standen heute die Vögel im Fokus.