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Auf dem beliebten Planetenweg beim Prielhof sind an fast allen Planeten-Stationen die dreidimensionalen Glasbilder geklaut worden. 

(zel) Vor ziemlich genau zwei Jahren war der Planetenweg am Prielhof bei Scheyern feierlich eröffnet worden, er ist seither eine der Attraktionen im Landkreis Pfaffenhofen. Jetzt allerdings sind dem Planetenweg seine Planeten abhandengekommen. Die Pfaffenhofener Polizeiinspektion hat die Ermittlungen wegen des ungewöhnlichen Diebstahls aufgenommen. Der Wert der Beute wird auf rund 3000 Euro beziffert.

Der besondere Rundweg ist etwa 4,3 Kilometer lang und bietet, ausgehend vom Prielhof, auf insgesamt 18 Stationen nicht nur viele Informationen über die Sonne und ihre acht Planeten, sondern auch über Raumsonden, Kometen, Planetenringe und Monde. Die Planeten unseres Sonnensystems werden an den Stationen durch Glaswürfel mit einer Kantenlänge von 15 Zentimetern symbolisiert, in die mit Hilfe von moderner Technik dreidimensionale Bilder eingraviert wurden. Einer dieser Würfel wiegt laut Polizei rund zehn Kilogramm 

Fast alle dieser Planeten-Würfel sind verschwunden, hieß es heute von der Pfaffenhofener Inspektion, die jetzt wegen des ungewöhnlichen Diebstahls ermittelt. Der Wert der Beute wird auf zirka 3000 Euro beziffert. Zugeschlagen haben die bislang unbekannten Diebe irgendwann zwischen 13. Mai und 2. Juni. Dass der Planeten-Klau erst heute vermeldet wurde, liegt nach den Worten eines Polizei-Sprechers daran, dass zunächst an Vandalismus gedacht worden war. Die Verantwortlichen hatten deshalb zunächst in der Umgebung der Stationen nach den möglicherweise weggeworfenen Würfeln gesucht. Ohne Erfolg. Jetzt ist der Planeten-Klau ein Fall für die Polizei.

Die Glasbilder zeigen den jeweiligen Planeten, Tafeln liefern Infos dazu.

Der Planetenweg ist eine modellhafte Darstellung unseres Sonnensystems. Der Spaziergänger erfährt am Rande des Benediktuswegs an den Stationen nicht nur vieles über die Mitglieder der Planetenfamilie, sondern erwandert dabei zugleich die Größenverhältnisse des Sonnensystems. Bei dem gewählten Maßstab von 1: 2 250 000 000 hat das Sonnenmodell einen Durchmesser von knapp 62 Zentimetern, das Erdmodell einen Durchmesser von rund sechs Millimetern und einen Abstand von gut 66 Metern vom Sonnenmodell. 

Die Standorte der Planeten sind durch Hinkelsteine markiert, an denen sich die Glasbilder und beschreibende Texte finden – beziehungsweise fanden. Auf dem Hinweg beziehen sich die Informationen auf die jeweiligen Planeten, deren Bahnen man kreuzt, auf dem Rückweg geht es um mit den Planeten verwandte Themen. Für den Weg von der Sonne zum Neptun braucht der Spaziergänger eine knappe Stunde. Im Universum legt das Sonnenlicht die Strecke zum äußersten Planeten unseres Systems in etwa vier Minuten zurück. 

Planung und Ausführung des Planetenwegs erfolgten in Zusammenarbeit mit dem Kloster Scheyern in den Händen einer Projektgruppe von Physik-, Informatik- und Kunstlehrern des Schyren-Gymnasiums Pfaffenhofen und Garchinger Astrophysikern sowie von örtlichen Firmen. Zahlreiche Sponsoren unterstützten das Projekt finanziell. Zur Einweihungsfeier des Planetenwegs waren im Mai 2015 neben Abt Markus Eller vom hiesigen Kloster und Bürgermeister Manfred Sterz (FW) auch zahlreiche Gäste und Unterstützer gekommen.

Vize-Landrat Anton Westner (CSU) lobte damals im Namen des Landkreises, aber auch persönlich, die Leistung aller Beteiligten und danke für ihr Engagement. Hier sei eine „weitere außergewöhnliche Attraktion für den Landkreis“ entstanden, betonte er und lud zu einem Besuch des Planetenwegs ein mit den Worten: „Erleben Sie hier den Himmel auf Erden.“ Die Schirmherrschaft des Planetenwegs hatte kein geringer übernommen als Professor Wolfgang M. Heckl, der Generaldirektor des Deutschen Museums in München. Er hielt bei der Eröffnungsfeier auch einen spannenden Vortrag über unser Sonnensystem und die Frage, ob noch irgendwo da draußen weiteres Leben herrschen könnte. 

Unser Beitrag von der Eröffnung des Planetenwegs: Der Himmel auf Erden


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