Mehrere Projekte sollen den Druck auf dem Immobilienmarkt lindern. Hier lesen Sie, was alles geplant ist und wo gebaut wird.

(ty) Einen Tätigkeitsbericht und zugleich einen aktuellen Sachstandsbericht zum großen Wohnbau-Projekt an der Kellerstraße hat die Pfaffenhofener Wohnraumbeschaffungs- und Stadtentwicklungs-Gesellschaft (WBG) in der jüngsten Stadtratssitzung gegeben. Da der wachsende Druck auf den Wohnungsmarkt vor allem Geringverdienern zu schaffen macht, wird die Kreisstadt bekanntlich in den nächsten Jahren insgesamt rund 30 Millionen Euro in den sozialen Wohnungsbau investieren. Der Stadtrat hatte dazu einen Fünf-Jahres-Plan auf den Weg gebracht.

Um die Baumaßnahmen und Projekte zu planen und zu steuern, wurde im vergangenen Jahr ein Vollzeit-Geschäftsführer für die WBG eingestellt und das Stammkapital der Gesellschaft erhöht. Frank Dunkel, seit nun gut einem Jahr Geschäftsführer der WBG, nannte die Planung und Durchführung von Maßnahmen, die der Wohnraumbeschaffung dienen, als Gegenstand des Unternehmens. Dazu gehören zum einen die Immobilienverwaltung und das Bestandsmanagement, zum anderen auch die Neubautätigkeit, vor allem im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus. 

Zum Januar hat die WBG die Immobilienverwaltung für insgesamt 151 Wohneinheiten der Stadt und der Grisch’schen Stiftung übernommen. Neu errichtet wurde in den vergangenen Monaten ein Mehrfamilienhaus mit acht öffentlich geförderten Wohnungen an der Ziegelstraße 64, in direkter Nachbarschaft zu einem bereits 2014 fertiggestellten Stadthaus mit zwölf Wohnungen. Der Neubau soll noch im Juni fertiggestellt sowie dann im Juli bezogen werden. „Die Wohnungen wurden bereits nach den bestehenden Vergaberegeln an Mieter mit Wohnberechtigungsschein vergeben“, teilte die Stadtverwaltung heute mit.

Hier entstehen 36 geförderte Wohnungen, Gewerbeflächen und eine Tiefgarage.

Das mit Abstand größte Bauprojekt der WBG steht indes kurz vor dem Start: Gleich nach den Pfingstferien erfolgt demnach der Spatenstich für die neue Wohnanlage auf dem bisher als Parkplatz genutzten Gelände an der Kellerstraße. Hier entstehen 36 öffentlich geförderte Wohnungen mit jeweils 55 bis 120 Quadratmetern sowie gewerbliche Flächen im Erdgeschoss, zur Kellerstraße hin, samt einer Tiefgarage. 

Die Baukosten werden hier mit rund elf Millionen Euro veranschlagt. Davon werden nach derzeitigem Stand etwa sechs Millionen durch Förderdarlehen der Regierung von Oberbayern finanziert, die in den folgenden Jahrzehnten zurückzuzahlen sind. Die Fertigstellung dieses Großprojekts ist für das Jahr 2019 vorgesehen. Für dieses Vorhaben war Anfang vergangenen Jahres auch ein Planungswettbewerb unter dem Motto „Wohnen nahe der Altstadt“ durchgeführt worden; der Siegerentwurf wird nun realisiert.

Wie WBG-Geschäftsführer Dunkel berichtete, konnte in Verhandlungen mit der Regierung von Oberbayern erreicht werden, dass eine höhere Marktmiete als bisher für den Wohnkomplex an der Kellerstraße anerkannt wird, nämlich elf Euro statt 9,50 Euro pro Quadratmeter. Diese wurde unter Bezugnahme des Pfaffenhofener Mietspiegels ermittelt. „Damit erhalten die künftigen Mieter eine deutlich höhere Förderung und zudem verbessert sich für die WBG die Wirtschaftlichkeit dieses Objektes“, fasst eine Sprecherin der Stadtverwaltung zusammen.

Dunkel ging auch auf weitere geplante Baumaßnahmen und Meilensteine der WBG ein, bei denen zur weiteren Kostenoptimierung andere Finanzierungsmodelle als die staatliche Darlehensförderung angewendet werden sollen. Ab Mitte kommenden Jahres sollen im neuen Baugebiet „Weingartenfeld“ in Heißmanning 28 öffentlich geförderte Wohnungen entstehen. Mindestens ebenso viele sind ab Mitte 2019 im künftigen Baugebiet Pfaffelleiten an der Moosburger Straße vorgesehen. Ebenfalls ab 2019 soll an der Spitalstraße ein Neubau mit 30 seniorengerechten und bezahlbaren Wohnungen errichtet werden.  

Darüber hinaus gibt es ein Bauprojekt der Oberbayerischen Heimstätte im Beamtenviertel. Dort ist der Baubeginn für Mitte nächsten Jahres geplant die Stadt erhält hier ein Belegungsrecht für 18 Wohnungen.

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