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Unmut, etwa wegen der Lärmbelästigung, ruft bei etlichen Wolnzacher Bürgern der Schienenverkehr beim Logistikunternehmen ARS Altmann hervor. Der Vorstand des Unternehmens will nach Kräften Abhilfe schaffen 

Von Alfred Raths

Um Transparenz bemüht ist das Wolnzacher Unternehmen ARS Altmann AG, das sich mit der Transportlogistik für Kraftfahrzeuge befasst. Nachdem kürzlich der Wolnzacher SPD-Ortsverein zu einem angeblichen öffentlichen Termin in das Unternehmen eingeladen hatte, wegen missverständlicher Absprachen mit dem Unternehmen die Presse dann aber nicht aus dem Treffen berichten durfte, lud der Vorstand der ARS Altmann AG nun gestern ganz offiziell zu einem Pressegespräch – fotografieren lassen wollte sich der Chef indes nicht.

Es gebe drei Punkte, so Firmenvorstand Marcus Reeg, die einige Wolnzacher Bürger ärgerten. Ersten: das Singnalpfeifen der Züge, die ARS Altmann mit Fahrzeugen beliefern. Zweitens: nächtliche Rangierarbeiten, die einen gewissen Lärm verursachen, wenn etwa die Puffer der Waggons aneinanderstoßen. Drittens: die Verkehrsbehinderungen am Bahnübergang Freisinger Straße. Dort ist der Betriebsanschluss des Unternehmens an das öffentliche Schienennetz und beim Rangieren der Züge muss der Verkehr zu gewissen Zeiten dort gestoppt werden.

Reeg betonte, dass man mit allen Bürgern gerne sprechen wolle, "die von der Zugstrecke betroffen sind". Man fühle sich zwar mit Wolnzach "tief verwurzelt", wolle als Wirtschaftsunternehmen dabei aber überparteilich sein. "Wir wollen uns als Teil der Gemeinde fühlen und auch von der Gemeinde anerkannt werden", machte  Reeg eingangs des Gespräches  deutlich. Leider gebe es im Ort aber "Bahnfachleute", wie er sie nicht ganz ernsthaft bezeichnete, die sehr theoretisch unterwegs seien. Dazu gebe es eine aufgeheizte politische Gemengelage, an der sich viele Themen entzündeten, die nicht unbedingt etwas mit ARS Altmann zu tun hätten.

Ladespezifische Erfordernisse im Tagesgeschäft, verbunden mit bestimmten Zeitfenstern, die bei der Bahn lange im Vorfeld der Transporte gebucht werden müssten, ließen sich mit theoretischen Abhandlungen eben nicht erfassen. Bei ARS Altmann kommen werktäglich in der Regel zwei Transportzüge an. Um 13 und um 20 Uhr, laut Plan. Insbesondere der am Abend dann laut Plan um 22 Uhr fahrende, wird oftmals von den Bürgern kritisch gesehen; denn dieser ist es, der bei Verspätungen für besonderen Unmut sorgt.  

Das Signalpfeifen der Züge sei den Vorschriften der Bahnbetriebsleitung geschuldet und ARS Altmann habe das nicht in der Hand, so Reeg. Trotzdem werde versucht, in Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde und der Deutschen Bahn AG, diese durch unterschiedliche Maßnahmen zu minimieren. Dieser Prozess laufe bereits seit zwei Jahren. Reeg gab dabei zu bedenken, dass ein Planungsverfahren pro Bahnübergang bis zu einem Jahr dauern kann. Vorschriften durch das so genannte Eisenbahnkreuzungsgesetz seien dabei zu beachten. "Außerdem ist das eine sehr teure Angelegenheit", die sich dann Gemeinde, Land und die Deutsche Bahn teilen müssten. Aber es gebe dazu bereits ein Strategiepapier der Deutschen Bahn, doch "das Pfeifen wegzubringen ist eine mühselige Kleinarbeit", die von ARS Altmann nach ihren Möglichkeiten unterstützt werde.

Zum Bahnübergang an der Freisinger Straße bemerkte Reeg, dass "die Regelung des Zugverkehrs mit Augenmaß durch Mitarbeiter der Firma Altmann" erfolge. Und mit knapp vier Minuten Wartezeit am Übergang bei Rangierarbeiten könne man doch ganz gut leben, befand er.  Schon jetzt gebe es zudem dort bei Schulbeginn und Schulschluss aus Sicherheitsgründen keine Rangiertätigkeit.

Zum Rangierbetrieb als Quelle von Lärm stellte Reeg klar, dass sich sein Unternehmen an die Regelungen des Bundesimmissionsschutzgesetzes halte. "Wir sind unterhalb der dort vorgegebenen Grenzwerte", sagte er. Man halte sie am Tag und in der Nacht gleichermaßen ein. Und Man bemühe sich auch, den 22-Uhr-Betrieb zeitlich nach vorne zu verlagern.  In der Vergangenheit hätten alle vermeintlich guten Vorschläge zu Be- und Entladung die Probleme nur verschoben, nicht aber zu deren Lösung beigetragen. Derzeit beschäftigte sich ein Student in seiner Bachelor-Arbeit mit einem Vorschlag für die Neugestaltung einer Entlade-Anlage. Die Ergebnisse daraus müssten nun abgewartet werden.  

Einem  spontanen Einfall folgte Reeg zum Ende des Gesprächs, als er laut darüber nachdachte, die bestehende Gleisanlage auf dem Firmengelände zu verlängern, um den Leerzug nach Jebertshausen zu stellen. ARS Altmann, das versicherte Reeg, wolle sich weiterhin um die betriebliche Optimierung der Abläufe bemühen, damit die Belästigungen für die Wolnzacher Bürger so minimal wie möglich seien.


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