Der scheidende Sportdirektor erklärt: "Hatte das Gefühl, dass ich der Mannschaft und dem Verein nicht mehr die nötigen Impulse geben kann, um erfolgreich zu sein."
(ty) Paukenschlag beim Bundesliga-Absteiger FC Ingolstadt. Sportdirektor Thomas Linke (47) hat den Fußball-Verein darum gebeten, seinen eigentlich noch bis 2018 laufenden Vertrag vorzeitig zum Ende Juni dieses Jahres aufzulösen. Diesem Wunsch sei man nachgekommen. Das teilte der Klub soeben mit. Die Aufgaben des Sportdirektors übernehme nun übergangsweise Harald Gärtner, Geschäftsführer für die Bereich Sport und Kommunikation. Linke indes gibt sich selbstkritisch.
"Mit Ablauf der vergangenen Saison hatte ich das Gefühl, dass ich der Mannschaft und dem Verein nicht mehr die nötigen Impulse geben kann, die sie brauchen, um erfolgreich zu sein“, erklärt Linke zu seiner Entscheidung und führt weiter aus: „Nach einem vertraulichen Austausch mit Harald Gärtner haben wir vereinbart, dass ich in einem längeren Urlaub Abstand zum Tagesgeschäft gewinne und neue Kraft für die Bewältigung der kommenden Aufgaben tanke.“
In den vergangenen Wochen, so Linke, „verfestigte sich allerdings das Gefühl, eine Pause einzulegen“. Nach Gesprächen mit seiner Familie und mit Harald Gärtner habe er sich zu diesem Schritt entschlossen, „auch wenn mir dieser alles andere als leicht gefallen ist“. Das „Entgegenkommen und die Unterstützung des Vereins“ wisse er dabei sehr zu schätzen.
Der frühere Nationalspieler hatte die Position des Sportdirektors bei den Schanzern im Herbst 2011 angetreten. Nach dem erfolgreichen Klassenerhalt in der Zweiten Bundesliga 2012 folgten die stetige Weiterentwicklung der Mannschaft sowie dann als größte Erfolge der Bundesliga-Aufstieg im Jahr 2015 und der Klassenerhalt im Jahr 2016. In der vergangenen Saison, nach dem Abgang von Erfolgs-Trainer Ralph Hasenhüttl, lief es dann allerdings gar nicht mehr gut für die Schanzer, am Ende mussten sie den Abstieg in die Zweite Liga hinnehmen. Nun verabschiedet sich Sportdirektor Linke.
FCI-Geschäftsführer Harald Gärtner kommentierte den Entschluss des gebürtigen Thüringers so: "Ich möchte Thomas ausdrücklich für das Geleistete bei den Schanzern danken. Wir alle bedauern sehr, dass er seine Arbeit für unseren Verein nicht fortsetzt. Ich hatte gehofft, dass wir unseren gemeinsamen Weg weitergehen. Wir haben jedoch Verständnis für seinen Wunsch und haben diesem schweren Herzens entsprochen.“ Die Kaderplanungen für die anstehende Saison sind nach den Worten von Gärtner „weitestgehend abgeschlossen“. Alle weiteren Aufgaben „werden wir vorerst intern bewältigen“, sagte er.
"Thomas Linke war ein ganz wichtiger Bestandteil einer sehr erfolgreich arbeitenden sportlichen Leitung“, sagt FCI-Vorstandchef Peter Jackwerth. „Daher wird er uns als Sportdirektor, aber insbesondere als Mensch sehr fehlen. Wir danken ihm im Namen des gesamten Vereins für die großartige Arbeit und wünschen ihm und seiner Familie alles Gute für die Zukunft."