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Die psychologischen Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensfragen im Bistum Augsburg, zu dem auch der Kreis Pfaffenhofen gehört, haben ihren Tätigkeitsbericht für das vergangene Jahr veröffentlicht

(pba) Die psychologischen Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensfragen (EFL) im Bistum Augsburg, zu dem auch der Landkreis Pfaffenhofen gehört, haben ihren Gesamttätigkeitsbericht für das vergangene Jahr veröffentlicht. Auf den 60 Seiten des Berichts spiegelt sich das Engagement der 25 EFL-Beratungsstellen wider. Allein im vergangenen Jahr waren die Beraterinnen und Berater in 27 429 Stunden für 6660 ratsuchende Menschen da.  

Dies bedeutet einen Anstieg der Klienten um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Dieser Zuwachs ist beachtlich, da er zeigt, wie sehr alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bemüht waren, dem Bedarf gerecht zu werden und möglichst allen Personen, die bei einer EFL-Stelle angefragt haben, Beratungstermine anzubieten“, betont Diözesanfachreferentin Helga Kramer-Niederhauser, die Leiterin der Abteilung „Seelsorge in besonderen Lebenslagen“ im bischöflichen Seelsorgeamt.

 

Die Angebote der Beratungsstellen stehen allen Menschen unabhängig von deren Konfession, Weltanschauung und Familienstand offen. Diese offene Haltung unterstreicht auch Seelsorgeamtsleiter Prälat Bertram Meier, der sich in einem Vorwort zum Tätigkeitsbericht an die Berater richtet: Es werde immer wieder darüber diskutiert, „ob die Kirche noch die Sprache spricht, die die Menschen erreicht, oder sie sich nicht vielmehr in eine Binnenkultur zurückzieht wie in ein heimeliges Schneckenhaus“. Daher wünsche er allen Beratern die Offenheit und Behutsamkeit, sich denen zuwenden zu können, die ihr Ohr, ihr Auge und ihr Herz erreichen wollen.

 

Der Schwerpunkt der Beratungsangebote liegt nach wie vor auf der psychologisch-therapeutischen Einzel- und Paarberatung. Dabei ist für Kramer-Niederhauser vor allem eines auffällig: „Es gibt heutzutage immer mehr Paare, die ein ganzes Bündel an Problemen mitbringen, angefangen von Kommunikationsproblemen und heftigem Streit bis hin zu Schwierigkeiten mit der Arbeitsstelle, den Finanzen und der Wohnsituation.“ Es gehe also nicht nur um psychische Probleme, sondern auch um existenzielle, die sich dann wiederum belastend auf die Paarbeziehung auswirkten.

 

Zudem stelle sie eine Zunahme der Klienten im Bereich der Gewaltthematik fest. Vor diesem Hintergrund ist die Abteilungsleiterin dankbar, dass im vergangenen Jahr erstmals im Raum Augsburg eine Gruppe für Gewalttäter im häuslichen Bereich angeboten werden konnte. Das „Soziale Training bei Häuslicher Gewalt“ ist ein Programm für erwachsene Männer, die gegenüber ihren Partnerinnen gewalttätig waren oder es noch immer sind. „Die Arbeit mit den Tätern soll in erster Linie einen aktiven Beitrag zum Schutz der Opfer leisten“, so Kramer-Niederhauser. Das Projekt läuft zunächst für zwei Jahre in Kooperation zwischen der psychologischen Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen (EFL), der Erziehungsberatungsstelle der Stadt Augsburg und dem AWO-Kreisverband Augsburg.

 

Mitte vergangenen Jahres wurde der Prozess der Umstellung von Honorarkräften hin zu Festangestellten abgeschlossen. Für alle 40 Beraterinnen und Berater, die ab Anfang des Berichtsjahrs noch auf Honorarbasis tätig waren, wurden ab Juli insgesamt 5,5 Vollzeitstellen geschaffen. Die EFL in der Diözese Augsburg hat bei ihren bistumsweit 25 Beratungsstellen 36,3 Vollzeitstellen für insgesamt 96 Personen, davon zehn in Leitungsverantwortung, sowie 86 Beraterinnen und Berater. Für die sieben Hauptstellen in Augsburg, Donauwörth, Kempten, Lindau, Neu-Ulm, Schrobenhausen und Weilheim gibt es zudem 5,8 Planstellen für die Sekretariate, die von insgesamt zehn Verwaltungsangestellten besetzt sind.


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