Die Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte zeigt sich zufrieden mit dem Wachstum im abgelaufenen Geschäftsjahr. Diese Entwicklung konnte heuer bislang "trotz der anspruchsvollen Herausforderungen fortgesetzt werden".
(ty) Die jährliche Vertreter-Versammlung der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte fand im Festsaal des Ingolstädter Theaters statt. Das Geldinstitut konnte – so die Zusammenfassung – auf Grund eines „guten“ Ergebnisses und angesichts der „hohen“ Ertragskraft das Eigenkapital weiter stärken. Aus dem Bilanzgewinn in Höhe von 3,0 Millionen Euro werden 730 000 Euro an die Mitglieder ausgeschüttet. Die Bilanzsumme erreichte knapp 2,5 Milliarden Euro. Im Aufsichtsrat gab es einen Neuzugang.
Die Eigenkapital-Ausstattung ist für Banken von existenzieller Bedeutung – zur Erfüllung der aufsichtsrechtlichen Vorgaben und für den Geschäftsbetrieb. Sie verleiht den Banken die für die bevorstehenden Herausforderungen notwendige Sicherheit, Stabilität, Verlässlichkeit und Unabhängigkeit. „Da die gesetzlichen Eigenkapital-Anforderungen in den nächsten Jahren voraussichtlich um das Doppelte steigen werden, ist die Stärkung des Eigenkapitals sehr wichtig, um sich wetterfest für die Zukunft zu machen“, heißt es aus der Vorstands-Etage der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte.
Vor diesem Hintergrund beschloss die Vertreter-Versammlung wieder eine hohe Dotierung in die Rücklagen und Reserven, was die Eigenmittel der Genossenschaftsbank auf 277 Millionen Euro steigen lässt. An die Mitglieder werden 730 000 Euro ausgeschüttet; das entspricht knapp einem Viertel des Bilanzgewinns.
Die gegenüber dem Vorjahr reduzierte Ausschüttung aus Dividende und VR-Mitgliederbonus entspricht einer Verzinsung im Durchschnitt von 2,33 Prozent auf die Geschäftsguthaben. Wegen des vor zwei Jahren eingeführten Bonussystems erhalten rund 41 Prozent der 55 266 Mitglieder der Bank aufgrund ihrer intensiven Nutzung der Bankdienstleistungen den Ausschüttungshöchstsatz von sechs Prozent.
Sehr zufrieden zeigte sich die Führungs-Etage mit den Ergebnissen des vergangenen Geschäftsjahres. Die Bilanzsumme stieg um 3,7 Prozent auf 2,46 Milliarden Euro, das betreute Kundenvolumen um 4,5 Prozent auf 4,84 Milliarden Euro. „Wachstumsmotor“ sei dabei das Kreditgeschäft mit einem Wachstum von 5,1 Prozent gewesen. Für das vergangene Geschäftsjahr wurde der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte wieder die beste Klassifizierungsnote im Rating des Bundesverbands der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken von A++ bestätigt.
„Das erfreuliche Wachstum aus dem Vorjahr“, so ließen die Bank-Chefs wissen, konnte heuer im ersten Halbjahr „trotz der anspruchsvollen Herausforderungen aus Niedrigzinspolitik, Digitalisierung und Regulatorik erfolgreich fortgesetzt werden“. Im Kreditgeschäft seien die Neufinanzierungen bei den Mittelstands-Krediten und den Baudarlehen im ersten Halbjahr um 4,7 Prozent gestiegen. Auch im Dienstleistungsgeschäft verzeichne man eine hohe Nachfrage.
Seit dem Höhepunkt der Finanzkrise seien in Europa rund 400 neue und novellierte Finanzmarktregeln in Kraft getreten, wie der Vorstand erklärt. Die Prophezeiung: „Die daraus resultierende Kostenbelastung und die andauernde Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank werden die Erträge der Bank weiter belasten.“ Der Vorstand erwartet deshalb für die nächsten Jahre rückläufige Betriebsergebnisse.
Der Großteil der Investitionen der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte fließt nach eigener Darstellung in die Digitalisierung. Ein digitaler Baufinanzierungsprozess sorge für eine beschleunigte Bearbeitung für die Kunden. Die VR-Banking-App sei weiterentwickelt und mit neuen Funktionen ausgestattet worden. Für heuer sei die Digitalisierung aller Kreditakten gerade umgesetzt worden.
Da im vergangenen Jahr eine Aufsichtsrätin ausgeschieden war, wurde bei der diesjährigen Vertreter-Versammlung eine Nachwahl notwendig. Mit Dr. Dr. Kristina Becker wurde wiederum eine Frau in den Aufsichtsrat gewählt. Sie kommt aus Treuchtlingen und repräsentiert die Vertreter- und Mitgliederinteressen aus dem Geschäftsgebiet Weißenburg.
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