Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten
Frau sticht auf ihren Freund ein: Lebensgefährliche Verletzungen
(ty) Am Mittwoch gegen 21.30 Uhr rief ein 25-Jähriger in Waldkraiburg (Kreis Mühldorf/Inn) die Polizei, da er sich nach einem Angriff seiner 33-jährigen Freundin in das Badezimmer geflüchtet und verbarrikadiert hatte. Die angerückten Beamten stellten fest, dass der junge Mann eine Stichverletzung aufwies. Nach ersten Erkenntnissen stach die Frau dem 25-Jährigen in dessen Wohnung mit einem bislang unbekannten Gegenstand in den Rücken, bevor sich dieser ins Bad flüchten und die Polizei alarmieren konnte.
Vorausgegangen war der Bluttat wohl ein Streit zwischen den beiden. Noch in der Nacht rückte die Kripo unter anderem zur ersten Spurensicherung an. Durch den Stich erlitt das Opfer lebensbedrohliche Verletzungen, die umgehend vom Rettungsdienst sowie später im Krankenhaus versorgt wurden. Der Zustand des 25-Jährigen ist momentan stabil. Er schwebt nicht mehr in Lebensgefahr.
Die tatverdächtige Freundin konnte noch in der Wohnung festgenommen werden. Sie schweigt zu den Vorwürfen und wurde dem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ Untersuchungshaftbefehl wegen versuchten Totschlags. Der genaue Tatablauf sowie das Motiv werden derzeit von der Kriminalpolizei Mühldorf, die den Fall übernahm, ermittelt.
19-Jähriger Serien-Gauner gefasst
(ty) Mit zahlreichen Anzeigen muss ein 19-Jähriger aus dem Unterallgäu rechnen. Der momentan arbeitslose junge Mann hatte am Dienstag in einem Buchloer Autohaus einen Pkw für fast 50 000 Euro erworben. Dieser wurde ihm übergeben, nachdem er die schriftliche Bestätigung einer Bank vorgelegt hatte, dass die Summe bereits überwiesen sei. Diese Bestätigung war jedoch gefälscht.
Ganz so schnell wäre man dem jungen Mann wohl nicht auf die Schliche gekommen, wenn er nicht am Mittwoch versucht hätte, an einer Buchloer Tankstelle mit einer Tankkarte zu bezahlen, die er bei einem früheren Arbeitgeber gestohlen hatte. Dieser wurde von der Kartenfirma unverzüglich über den Zahlungsversuch mit der gesperrte Karte verständigt und erstattete sofort Anzeige bei der Polizei. Anhand der Videoaufzeichnungen konnte der 19-Jährige identifiziert werden.
Bei der Polizei legte er daraufhin ein Geständnis ab und gab dabei zu, Ende Mai mit der gleichen Masche einen Pkw für 37 000 Euro in Mindelheim ergaunert zu haben, welchen das Autohaus sich aber mittlerweile wieder zurückgeholt hatte. Diesen Pkw hatte er mehrfach mit Hilfe der gestohlenen Karte betankt, unter anderem bei einer Besuchsreise nach Hamburg.
Er gab weiter zu, dass er seit Juli vergangenen Jahres ständig ohne Führerschein gefahren ist. Er hatte zwar alle Fahrstunden und Unterrichte besucht, aber nie eine Prüfung abgelegt. Mit seiner Redegewandtheit hatte er sogar seine Eltern davon überzeugt, dass er einen Führerschein hat, ohne diesen jemals vorgezeigt zu haben. Da gegen den Heranwachsenden noch einige Betrugsverfahren bei anderen Polizeidienststellen anhängig sind, dürfte er bei einer Verurteilung eine erhebliche Strafe zu erwarten haben.
Schlag gegen Schleuser
(ty) Die Bundespolizei hat heute im Auftrag der Staatsanwaltschaft Augsburg mit über 60 Beamten zwei Haftbefehle gegen mutmaßliche Schleuser in Augsburg und Randersacker vollstreckt und dabei vier Wohnungen durchsucht. Den beiden pakistanischen Hauptbeschuldigten im Alter von 30 und 24 Jahren wird das gewerbsmäßige Einschleusen von mehreren Ausländern zur Last gelegt.
Sie sollen mit weiteren Mittätern in den vergangenen Monaten Einschleusungen über den Flughafen Frankfurt/Main nach Deutschland mit erschlichenen Schengen-Visa durchgeführt haben. Zudem organisierten sie die Weiterschleusung von Deutschland in andere EU-Staaten. Dabei benutzten sie gefälschte Pässe und organisierten Scheinehen, um einen vermeintlichen legalen Aufenthalt zu gewährleisten.
Bei den Durchsuchungsmaßnahmen in den frühen Morgenstunden wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Die zwei Hauptbeschuldigten wurden heute Morgen in Augsburg dem Haftrichter vorgeführt und befinden sich nunmehr in Untersuchungshaft. Die weiteren Ermittlungen in diesem Fall dauern an und werden durch die Bundespolizei vom Flughafen Frankfurt/Main durchgeführt.
Großbrand in Zuckerfabrik: 5000 Euro Belohnung für Hinweise
(ty) Nach dem verheerenden Brand in der Zuckerfabrik in Ochsenfurt (Kreis Würzburg, Foto ganz oben) am 17. Juni verdichten sich die Hinweise auf eine mögliche Brandstiftung. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, wurde nun eine Belohnung ausgelobt. Seit dem Großbrand, bei dem eine Lärmschutzwand aus Strohballen in Flammen stand und vor allem Teile der Produktionsanlagen der Firma Südzucker beschädigt wurden, forscht die Kriminalpolizei nach der Brandursache.
Die Ermittler suchen daher immer noch dringend nach Zeugen, die am Samstagabend, 17. Juni, ab etwa 16 Uhr im Umfeld der Zuckerfabrik verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, die mit dem Brandausbruch in Verbindung stehen könnten. Die Firma Südzucker hat für konkrete Zeugenhinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgesetzt.
Zeugen können sich telefonisch unter der Rufnummer (09 31) 4 57 – 17 32 an die Kriminalpolizei Würzburg wenden. Neben den Ermittlungen dauern auch die Aufräumarbeiten auf dem Firmengelände weiterhin an. Der entstandene Sachschaden kann auch eineinhalb Wochen nach dem Brand noch nicht beziffert werden. Hierfür sind weitere Gutachten erforderlich.
Drogendealer festgenommen
(ty) Nach umfangreichen Ermittlungen der Regensburger Kripo war am 23. Juni auf richterliche Anordnung hin eine Wohnung im Stadtwesten durchsucht worden. Der Tatverdächtige und Wohnungsinhaber war ausgeflogen. Es wurde aber eine große Menge verschiedener Betäubungsmittel gefunden und sichergestellt. Nach Erlass eines Haftbefehls konnte der 30-Jährige nun gestern festgenommen und dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Dem Beschuldigten wurde der Haftbefehl eröffnet und unter Auflagen außer Vollzug gesetzt
Am Abend des 23. Juni war die Polizei bei der Wohnung des 30-Jährigen vorstellig geworden, um den gerichtlichen Durchsuchungsbeschluss zu vollziehen. Dem Beschuldigten wurde der Handel mit Betäubungsmittel zur Last gelegt. In der Wohnung konnte zwar nicht der Mann angetroffen werden, jedoch stießen die Beamten auf eine große Menge verschiedener Drogen: über 300 Ecstasy-Tabletten, mehr als 90 Gramm Methamfetamin, rund 30 Gramm Haschisch sowie Kleinmengen von Kokain und LSD. Da der Tatverdächtige unbekannten Aufenthalts war, wurde ein Haftbefehl gegen ihn erlassen. Gestern klickten dann die Handschellen.
Einkaufszentrum geräumt
(ty) Atemwegsreizung und brennende Augen bei bislang fünf Personen sind die Bilanz einer Geruchsentwicklung, deren Ursache noch nicht abschließend geklärt ist. Heute kurz vor 13 Uhr wurde der Integrierten Leitstelle Allgäu mitgeteilt, dass Kunden eines Einkaufszentrums in Kempten über Atemwegsbeschwerden klagen. Die Feuerwehr sperrte den Bereich um das Gebäude ab und führte diverse Messungen innerhalb des Einkaufszentrums durch. Zuvor hatten alle Kunden das Geschäft verlassen.
Insgesamt wurden vom Rettungsdienst, der mit mehreren Rettungswagen und einem Notarzt vor Ort war, fünf Personen ambulant wegen Husten und brennenden Augen behandelt. Die leicht verletzten Personen wollen einen beißenden Geruch im ersten Obergeschoss wahrgenommen haben. Bisher konnte die Ursache hierfür nicht ermittelt werden; ein technischer Defekt wird nicht ausgeschlossen. Hinweise auf einen Gasaustritt gibt es nach erfolgten Messungen durch die Feuerwehr nicht. Die Einsatzkräfte belüfteten das Gebäude.
Klimatechniker sowie Elektriker des Gebäudemanagements sind vor Ort. Das Einkaufzentrum öffnet erst wieder, wenn eine fehlerfreie Belüftung des Gebäudes durch die Haustechnik gesichert ist. Zudem werden die Videoaufzeichnungen der Überwachungskameras durch die Polizei ausgewertet; möglicherweise ergeben sich auch dadurch Anhaltspunkte auf den Ursprung des Vorfalls. Hinweise nimmt die Polizei unter der Rufnummer (08 31) 99 09 -0 entgegen.
2,6 Kilo Drogen im Gepäck
(ty) Im Rahmen einer Kontrollaktion fanden Polizeibeamte mehrere Kilogramm Marihuana. Gegen einen 35-jährigen Mann erging Haftbefehl. Regelmäßig finden gemeinsame Kontrollaktionen der Schleierfahnder der Polizeiinspektion Fahndung Waidhaus und der Bundespolizeiinspektion Waidhaus statt. Die Fahnder von Landes- und Bundespolizei arbeiten zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität Hand in Hand. Insbesondere die Rauschgift-, Einbruchs- und Schleuserkriminalität stehen dabei im besonderen Fokus der Beamten.
Gestern führten die beiden Polizeidienststellen eine gemeinsame Aktion auf der A6 im Bereich Wernberg-Köblitz (Kreis Schwandorf) durch. Bei der gegen 14.30 Uhr erfolgten Überprüfung eines Fernreisebusses, der aus Tschechien ins Bundesgebiet eingereist war, fanden sich im Reisegepäck eines 35-jährigen Mannes zwei Pakete mit insgesamt über 2,6 Kilogramm Marihuana (siehe Foto). Der Mann wurde vorläufig festgenommen. Die weitere Sachbearbeitung wurde aufgrund der großen Menge an Rauschgift an die Kripo übertragen.
Die Kriminaler führen nun in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen den 35-Jährigen. Heute erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft der Ermittlungsrichter einen Haftbefehl gegen den Mann. Er wurde daraufhin in eine Justizvollzugsanstalt überstellt. (Foto: Polizei)
500 000 Euro Schaden, Ursache unklar
(ty) Aus bislang ungeklärter Ursache brannte heute am frühen Morgen der Dachstuhl eines derzeit unbewohnten Jugendheims im Bamberger Berggebiet völlig aus. Kurz nach 3.30 Uhr bemerkte ein 55-jähriger Bewohner eines nebenan gelegenen Anwesens das Feuer in dem leer stehenden Gebäude am Jakobsplatz und wählte den Notruf. Als die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst kurz darauf eintrafen, stand der Dachstuhl bereits meterhoch in Flammen.
Aus einem benachbarten Teil des größeren Gebäudekomplexes brachten die Einsatzkräfte eine Erzieherin und mehrere Kinder einer Wohngruppe in Sicherheit. Zwei 13 Jahre alten Buben aus der Gruppe erlitten leichte Verletzungen in Form von Rauchgasvergiftungen. Rettungskräfte brachten sie vorsorglich in ein Krankenhaus.
Wenig später hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle und konnte so einen Übergriff auf umliegende Gebäude verhindern. Dennoch dauerten die Löscharbeiten bis etwa 6 Uhr und der gesamte Dachstuhl war trotz aller Bemühungen der rund 150 Einsatzkräfte nicht mehr zu retten. Nach ersten Schätzungen beläuft sich der Sachschaden auf mindestens 500 000 Euro. Spezialisten der Kripo haben die weiteren Ermittlungen zur bislang völlig unklaren Ursache übernommen.