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Stadtrat gab grünes Licht für die Verlängerung: Veranstalter Philipp Schleef geht davon aus, dass es klappt. Die Option, sogar bis 3. Januar weiterzumachen, will er nicht ziehen.

(ty/zel) Der Pfaffenhofener Christkindlmarkt endet heuer nicht, wie bisher üblich, am 23. Dezember, sondern läuft so gut wie sicher bis 30. Dezember. Am 25. Dezember müssen die Buden am Hauptplatz aber geschlossen bleiben und an Heiligabend soll um 15 Uhr Schluss sein. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich einen Antrag des Veranstalters auf Verlängerung des besinnlichen Treibens genehmigt. Für eine weitere Fortsetzung bis 3. Januar gab das Gremium zwar mehrheitlich grünes Licht – das wird aber nicht kommen, sagte Philipp Schleef von der Veranstalter-Firma heute gegenüber unserer Zeitung.

 

In den Vorjahren wurde der Weihnachtsmarkt immer am 23. Dezember beendet. Heuer fällt allerdings der vierte Advent-Sonntag auf den 24. Dezember, also Heiligabend. Damit würde der Markt diesmal sehr kurz ausfallen. Darum hatte der Veranstalter den Antrag gestellt, nicht nur an Heiligabend öffnen zu dürfen, sondern den Markt darüber hinaus bis 30. Dezember fortführen zu können. Die Diskussion im Stadtrat entwickelte sich dann durchaus überraschend. 

Richard Fischer (ÖDP) erklärte, er könne eine Öffnung am 24. Dezember mittragen. Die Verlängerung über diesen Tag hinaus sah er allerdings sehr kritisch. Da geht seiner Meinung nach nämlich der Bezug zu Weihnachten verloren – dann könnte man das Treiben auch gleich in Wintermarkt umbenennen. Außerdem müsse man auch an die Menschen denken, die auf dem Markt arbeiten müssen. 

Fischer sah sich, den weihnachtlichen Bezug betreffend, von Bürgermeister Thomas Herker (SPD) belehrt. Der wies darauf hin, dass kirchlich gesehen die Weihnachtszeit bis Dreikönig dauert. Was auch nicht ganz stimmt, denn sie geht sogar bis zum Fest der Taufe Christi am ersten Sonntag nach Dreikönig.

 

Die Christsozialen, hier in Person von CSU-Fraktionssprecher Martin Rohrmann, gingen dann sogar noch einen Schritt weiter. Wenn, dann möge man doch den Christkindlmarkt gleich bis 6. Januar verlängern, schlug er vor. Und da war dann selbst Herker baff.

Franz Niedermayr (FDP) fand die Debatte dagegen „kurios“ und erinnerte an „elendige Sauf-Partys“ in der Vergangenheit. Er bat jedenfalls um eine getrennte Abstimmung – zum einen, was die Öffnung am 24. Dezember angeht, zum anderen eine Verlängerung bis 30. Dezember oder gar darüber hinaus betreffend.  

Peter Heinzlmair (FW)  signalisierte Zustimmung für einen Weihnachtsmarkt über Heiligabend hinaus, forderte aber, dass das Ganze angemessen über die Bühne gehen müsste. Will sagen: „Nicht Party-Stimmung und Remmidemmi.“

 

Am Ende votierte das Ratsgremium einhellig dafür, dass der Christkindlmarkt heuer am 24. Dezember geöffnet sein darf. Aber nur bis 15 Uhr, damit rechtzeitig vor Beginn der Kindermetten und Gottesdienste Schluss ist. Für eine mögliche Verlängerung bis 30. Dezember stimmten alle Räte bis auf Richard Fischer (ÖDP), Florian Schranz (CSU) und Franz Niedermayr (FDP). Bedingung: Am 25. Dezember bleibt komplett zu und am 26. Dezember wird ein weihnachtliches Programm geboten. 

Mehrheitlich wurde außerdem beschlossen, dass Einverständnis mit einer Verlängerung bis 3. Januar bestehen würde – falls der Veranstalter Interesse daran hat. Schleef erklärte heute gegenüber unserer Redaktion, für ihn sei es vor allem wichtig gewesen, erst eine Entscheidung des Stadtrats zu haben, ehe er konkrete Gespräche mit den Budenbetreibern, Gastronomen und Fieranten führe. Er gehe nach dem bisherigen Feedback davon aus, dass der Christkindlmarkt heuer bis 30. Dezember steigen kann.  Die ihm – etwas überraschend – angebotene Option auf Verlängerung bis 3. Januar wird Schleef wohl nicht ziehen. „Das wird nach derzeitigem Stand nicht kommen.“

Für den Christkindlmarkt 2018 wird dann ohnehin neu entschieden. Denn der Verlängerungs-Beschluss des Stadtrats gilt laut Herker „unter Bewährung“ erst einmal nur für 2017.


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