40-Jährige hielt gestern die Gesetzeshüter im Raum Pfaffenhofen auf Trab: Selbst mit hochgeklappter Motorhaube gab sie weiter Gas.
(ty/zel) Der Fall ist eigentlich schwer zu glauben: Nach fünf Unfallfluchten in Serie ist gestern Nachmittag eine 40-Jährige aus dem Kreis Pfaffenhofen mit ihrem ramponierten Sportwagen im Zuge einer Fahndung von der Polizei gestoppt worden. Die Bilanz: vier Verletzte und rund 40 000 Euro Schaden. Die letzten Kilometer legte die Frau auf der B 300 – nachdem sie zuvor in Heißmanning durch ein Garagentor gekracht war – mit hochgeklappter Motorhaube und trotz des ausgelösten Airbags zurück. Der Hintergrund gibt indes Rätsel auf: Die Pkw-Lenkerin war nicht betrunken und stand offenbar auch nicht unter Drogen.
Die Pfaffenhofener Polizei schildert in ihrem heutigen Bericht die Serie von Crashs mit jeweils anschließender Flucht von der Unfallstelle. Zunächst überholte die 40-Jährige demnach mit ihrem schwarzen Flitzer auf der Kreisstraße PAF 4 zwischen Brunnhof und Pfaffenhofen trotz des Gegenverkehrs zwei andere Fahrzeuge. „Hierbei touchierte sie den vorderen und zwang einen entgegenkommenden zur Vollbremsung“, so ein Polizei-Sprecher. Die Beifahrerin in einem der beiden überholten Pkw sowie der entgegenkommende Pkw-Lenker erlitten leichte Verletzungen. Die 40-Jährige sei jedoch ohne anzuhalten mit hoher Geschwindigkeit weitergefahren.
Kurze Zeit später wurden zwei weitere Unfallfluchten gemeldet, die sich in der Hohenwarter Straße sowie in der Scheyerer Straße in Pfaffenhofen ereignet hatten. Es stellte sich dann heraus, dass die 40-Jährige in beiden Fällen – jeweils von hinten und in voller Fahrt – auf einen anderen Pkw aufgefahren war. Auch nach diesen zwei weiteren Crashs habe sie sich aber nicht gekümmert, sondern ihre Fahrt erneut einfach fortgesetzt.
Die nächste Unfallflucht ereignete sich nach Angaben der Polizei dann an der Kreuzung von Ingolstädter Straße und Anton-Schranz Straße in der Kreisstadt. „Auch hier fuhr die 40-Jährige einem haltenden Pkw auf und entfernte sich anschließend“, heißt es aus der Pfaffenhofener Inspektion.
Und noch ein weiteres Mal sollte es scheppern: In Heißmanning durchbrach die Frau mit ihrem Auto ein Garagentor, das dabei völlig zerstört wurde. Aber auch nach diesem Crash ging die Tour der 40-Jährigen weiter – trotz hochgeklappter Motorhaube und entsprechend massiv eingeschränkter Sicht. Der inzwischen ausgelöste Fahrer-Airbag hinderte die Frau ebenfalls nicht daran, weiter Gas zu geben.
Aufgrund der verschiedensten Mitteilungen, die bei der Polizei inzwischen eingegangen waren, wurde eine Fahndung nach dem unfallflüchtigen schwarzen Auto eingeleitet. Eine Streife der Inspektion Schrobenhausen konnte den Sportwagen der Frau schließlich auf der B 300 in der Nähe von Waidhofen stoppen. „Der Pkw war, vor allem im Frontbereich, stark beschädigt“, berichtet ein Polizei-Sprecher. Die Motorhaube war zu diesem Zeitpunkt nach hinten geklappt (siehe Foto).
Selbst bei der Polizei kann man sich bis dato überhaupt nicht erklären, warum die 40-Jährige diese Serie von Unfällen gebaut hat und obendrein danach jedes Mal geflüchtet ist. „Sowohl ein Alkoholtest als auch eine Überprüfung der Fahrtauglichkeit hinsichtlich anderer Rauschmittel verliefen negativ“, wurde heute erklärt. Die weiteren Ermittlungen laufen. Ihren Führerschein musste die Frau gestern gleich abgeben.