Im zweiten Quartal verbuchte der Konzern, der in Reichertshofen einen wichtigen Standort betreibt, ein Plus von elf Prozent auf 425 Millionen Euro. Die Jahres-Prognose wurde deshalb nach oben korrigiert.
(ty) Im zweiten Quartal dieses Jahres hat der international tätige Baugeräte- und Maschinenhersteller Wacker-Neuson, der seinen Standort in Reichertshofen erst kürzlich um ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum erweitert hat, seinen Umsatz erneut auf Rekordniveau gesteigert. Das Ergebnis verbesserte sich deutlich, das Unternehmen hebt in diesem Zusammenhang zugleich die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr aufgrund eines positiveren Ausblicks auf das zweite Halbjahr an.
Konkret konnte die Wacker-Neuson-Gruppe im zweiten Quartal mit einem Umsatzplus von elf Prozent auf 425,2 Millionen Euro einen neuen Rekord vermelden – zum Vergleich: im Vorjahres-Zeitraum standen gut 381 Millionen Euro zu Buche. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag mit 46,7 Millionen Euro um 41 Prozent über dem Vorjahres-Zeitraum; das entspricht einer Ebit-Marge von stolzen 11,0 Prozent.
Der Umsatz im gesamten ersten Halbjahr stieg um neun Prozent auf 763,7 Millionen Euro; das Ergebnis vor Zinsen und Steuern verbesserte sich um satte 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 61,0 Millionen Euro, die Ebit-Marge erreichte damit 8,0 Prozent. „Bereinigt um Sondereffekte im ersten Quartal lag die Ebit-Marge im ersten Halbjahr mit 8,2 Prozent leicht höher“, teilte Wacker-Neuson mit.
Im größten Absatzmarkt Europa, in dem der Konzern gegenwärtig rund 73 Prozent seiner Umsatzerlöse generiert, wuchs der Umsatz im ersten Halbjahr um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein noch stärkeres Umsatz-Plus erzielte Wacker Neuson in Übersee. „Im zweiten Quartal erreichten wir in der Region Nord- und Südamerika ein Umsatz-Wachstum von insgesamt 32 Prozent, auf Halbjahres-Sicht von 23 Prozent“, erklärte der auf eigenen Wunsch hin scheidende Vorstandschef Cem Peksaglam. Besonders positiv ist seinen Worten zufolge das starke Wachstum mit Kompaktmaschinen, insbesondere mit Kompakt-, Rad- und Teleskopladern. Zudem habe man Fortschritte beim Ausbau des Händlernetzes erzielt.
„Sehr erfreulich entwickelt sich derzeit unser Geschäft mit Baugeräten, allen voran der Bereich Baustellentechnik, darunter Generatoren und Lichttürme, mit dem wir vor allem in Nordamerika zulegen konnten, sowie die Verdichtungstechnik, insbesondere die Produkte aus unserer Allianz mit der Hamm-AG“, so Peksaglam weiter.
Einen erwarteten Umsatzrückgang verzeichnete der Konzern hingegen in der Region Asien-Pazifik – der Anteil am Gesamtumsatz beträgt hier rund drei Prozent. In der Region sank der Umsatz wegen eines „Einmaleffekts in Verbindung mit Bevorratungen von chinesischen Händlern mit Kompaktmaschinen im ersten Quartal 2016, welcher die Vergleichsbasis erhöht hatte“. Das Geschäft in Australien und Neuseeland entwickelte sich hingegen positiv mit einem zweistelligen Umsatzwachstum im ersten Halbjahr. Im zweiten Quartal konnte der Umsatz in der Region Asien-Pazifik um 65 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden.
Die Bauarbeiten des neuen Werkes nahe dem Großraum Shanghai schreiten indes gut voran, teilte der Konzern mit. „Gemäß unserer Strategie zur stärkeren Internationalisierung sind wir jüngst zwei langfristige Vertriebskooperationen eingegangen: für Korea mit dem Hersteller von Bau-, Bergbau- und Spezialmaschinen Everdigm und für Japan mit Iseki, einem der größten Landmaschinenhersteller für Traktoren, Landmaschinen und Gartenbaumaschinen“, so Peksaglam.
Mit der im Juli angekündigten strategischen Allianz zwischen dem Weltmarktführer für Landtechnik, John Deere, und der Konzerntochter Kramer sieht man bei Wacker-Neuson die Weichen für einen weiteren Ausbau der Präsenz mit Kompaktmaschinen für die Landwirtschaft in Europa gestellt.
„Dank der guten Auftragslage und Stimmung in allen wichtigen Zielmärkten blicken wir positiv auf das zweite Halbjahr 2017. In Europa rechnen wir mit einer weiterhin guten Entwicklung der Bauwirtschaft sowie einer belebten Nachfragesituation in der Landwirtschaft“, so der Vorstandschef. „In den Amerikas gehen wir von einer Fortsetzung des starken ersten Halbjahrs aus, insbesondere getrieben durch das Geschäft mit Kompaktmaschinen.“ Der Auftakt ins zweite Halbjahr sei „überaus positiv“ verlaufen.
Das Unternehmen erhöhte seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr auf 1,45 bis 1,50 Milliarden Euro – bisher war von 1,40 bis 1,45 Milliarden Euro die Rede. Bei der Ebit-Marge geht der Konzern davon aus, zum Jahresende in der Mitte der bisher prognostizierten Bandbreite von 7,5 bis 8,5 Prozent zu liegen. Hierbei sei ein möglicher Einmalgewinn aus der Veräußerung einer Immobiliengesellschaft des Konzerns im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, der für das vierte Quartal erwartet wird, noch nicht enthalten. Im Vorjahr hatten der Konzernumsatz 1,36 Milliarden Euro und die Ebit-Marge 6,5 Prozent betragen.