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Der Kreisverband der Partei arbeitet mit Sicherheits-Unternehmen zusammen und verspricht 400 Euro Belohnung "für jeden überstellten Straftäter".

(ty) Die "Alternative für Deutschland" (AfD) sieht ihren Wahlkampf in der Region durch die "massive Zerstörung" von Plakaten torpediert und greift deshalb zu ungewöhnlichen Maßnahmen. Wie der örtliche Bundestags-Kandidat Johannes Huber aus Nandlstadt unserer Zeitung bestätigte, lobt der AfD-Bezirksverband eine "Prämie für die Ergreifung von Straftätern" aus. Man habe für den hiesigen Wahlkreis mehrere Sicherheitsfirmen eingeschaltet, den Security-Leuten wolle man "400 Euro für jeden überstellten Straftäter auszahlen". Dafür seien 20 000 Euro bereitgestellt worden.

Die Spur des Vandalismus ziehe sich durch den gesamten Wahlkreis, sagt Huber. Der AfD-Kreisverband Freising-Pfaffenhofen sehe seinen Wahlkampf "durch die massive Zerstörung seiner Plakate stark beeinträchtigt", heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung. Vor allem im südlichen Landkreis Freising, aber auch in vielen weiteren Regionen der Landkreise Freising, Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen werden  laut Huber "unzählige Wahlplakate zerstört". In manchen Ortsteilen sei sogar "ein Komplettverlust sämtlicher Plakate durch Diebstahl oder Zerstörung" zu beklagen. Die Polizeiinspektionen in Freising und Moosburg bestätigten heute auf Anfrage unserer Redaktion, dass entsprechende Anzeigen vorliegen. Weitere Fälle sollen zur Anzeige gebracht werden, so Huber.

"Um dieser Form der politischen Straftaten Einhalt zu gebieten, hat der Bezirksverband Oberbayern eine Erfolgsprämie für die Ergreifung der Täter ausgeschrieben", heißt es von der Partei. Der AfD-Kreisverband Freising-Pfaffenhofen arbeitet dabei nach eigenen Angaben mit verschiedenen Sicherheits-Unternehmen zusammen – und der Bezirksverband werde deren Mitarbeitern "einen Betrag von 400 Euro für jeden überstellten Straftäter auszahlen". Dafür stehe ein Budget in Höhe von 20 000 Euro bereit. "Die Belohnung gilt für die Mitarbeiter der eingeschalteten Sicherheitsfirmen, die sowohl im Wahlkreis als auch im ganzen Bezirk Oberbayern unterwegs sind", verdeutlicht Huber.

"Dass eine solche Maßnahme aufgrund der Plakat-Zerstörungen in unserem vermeintlich sicheren Bayern notwendig ist, zeigt, wie sehr die Demokratie auch im Freistaat leidet unter dem Linksruck in unserer Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten", kommentiert Huber. "Unsere Initiative soll ein Signal sein, dass wir von der AfD das tun, was CSU, SPD und Grüne trotz Absichtsbekundungen vernachlässigen – nämlich Gegnern der Demokratie entschlossen entgegen zu treten."

Der Schaden, der durch die ramponierten Plakate entstehe, sei "nicht unerheblich", beklagt der 30-jährige Bundestags-Kandidat. "Neben dem reinen Anschaffungswert schlagen vor allem die Kosten für die Aufstellung der Plakate zu Buche." Für ertappte Plakat-Zerstörer könne es teuer werden, warnt Huber und kündigt zugleich an: Neben einer Anzeige wegen Diebstahls oder Sachbeschädigung werde der AfD-Kreisverband "von jedem Täter Schadenersatz fordern". 


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