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Unterm Strich sehr warm, aber auch mit viel Regen und Gewitter. Bayern war dabei das sonnenscheinreichste Bundesland, verbuchte zugleich reichlich Niederschlag.

(ty) Der diesjährige Sommer war geprägt von großen Unterschieden zwischen dem mäßig warmen Norden Deutschlands und dem teilweise sehr heißen Süden. Nach trockenem Beginn gab es reichlich Niederschläge und Gewitter. Doch auch die Sonne kam dabei nicht zu kurz. Daraus resultierte ein insgesamt warmer Sommer, mit reichlich Niederschlägen und örtlich neuen Stationsrekorden bei ausreichend Sonnenschein. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.

 

Mit 18,0 Grad Celsius lag der Sommer bundesweit 1,7 Grad über dem Klimawert der internationalen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung plus 0,9 Grad. Der Norden Deutschlands befand sich meist im Zustrom der mäßig warmen Meeresluft atlantischer Tiefdruckgebiete. Die  Temperaturen lagen dort im Schnitt nur wenig höher als der Klimawert. In Leck und Hattstedt in Schleswig-Holstein zählte man jeweils nur zwei Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad. 

Im Süden dominierte dagegen oft heiße Luft aus dem Mittelmeerraum. Regensburg meldete insgesamt 27 heiße Tage, mit Tageshöchstwerten über 30 Grad – mehr als in den heißen Sommern 1994 und 1947 (25 beziehungsweise 23 Tage). In Trier-Petrisberg kletterte das Quecksilber diesmal am höchsten: Am 22. Juni wurden 37,2 Grad gemeldet. In klaren Nächten Anfang Juni und zu Beginn des letzten Augustdrittels kam es örtlich zu extrem niedrigen Frühtemperaturen: Am 23. August meldete Deutschneudorf-Brüderwiese im  Erzgebirge plus 0,1 Grad, bei leichtem Bodenfrost von minus 3,0 Grad.

Der Sommer übertraf mit bundesweit rund 305 Litern pro Quadratmeter (l/m²) sein Soll von 239 l/m² um 28 Prozent deutlich. Während anfangs noch längere Trockenperioden auftraten, folgten ab Ende Juni häufig Gewitter und intensive Starkregenereignisse. Dabei ragten besonders die extremen Niederschläge der Tiefdruckgebiete „Rasmund“ und „Alfred“ heraus. Rasmund traf am 29. Juni hauptsächlich Brandenburg und Berlin, wo Tegel eine Rekord-Tagesmenge von 197 l/m² meldete. Alfred suchte von 24. bis 26. Juli vor allem das südliche Niedersachsen  und Thüringen heim. An der Eckertalsperre im Harz fielen dabei insgesamt 302 l/m². Es kam gebietsweise zu Überschwemmungen. 

Auch einige heftige Gewitter brachten örtlich immer wieder Mengen von mehr als 100 l/m². Hagel und Orkanböen verursachten an Gebäuden und in Wäldern große Schäden. Die größte Niederschlagsmenge des Sommers fiel am Alpenrand zwischen Allgäu und Berchtesgadener Land mit bis zu 780 l/m², im westlichen Nordrhein-Westfalen war es dagegen mit etwa 140 l/m² vergleichsweise trocken.

Die Sonnenscheindauer im Sommer dieses Jahres lag mit rund 640 Stunden um sechs Prozent über ihrem Soll von 604 Stunden. Von der Sonne begünstigt waren mit bis zu 830 Stunden das südliche und das östliche Bayern. Im Nachteil waren Sauerland, Harz und Weserbergland mit  teilweise nur etwa 480 Stunden.

 

Der DWD verbuchte in Bayern im Schnitt 18,2 Grad. Der südliche Freistaat erlebte einen sehr heißen Sommer: In Regensburg traten 27 so genannte heiße Tage mit über 30 Grad auf und damit mehr als in den Jahrhundert-Sommern anno 1947 und 1994. Mit nahezu 335 l/m² war Bayern ein niederschlagsreiches sowie mit etwa 720 Stunden (623 Stunden) das sonnenscheinreichste Bundesland. Im Süden und Osten Bayerns schien die Sonne örtlich mehr als 800 Stunden. Doch auch die nassesten Regionen lagen in Bayern: Zwischen Allgäu und Berchtesgadener Land fielen bis zu 780 l/m². Gewitter mit Sturm- und Orkanböen tobten am 1. August in Oberbayern, am 10. August in der Oberpfalz, am Abend des 18. August in Niederbayern. Im Raum Passau verwüsteten sie große Teile der Wälder.

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