Die Landjugend Neuburg-Schrobenhausen spielte im Münchner U-Bahn-Netz Räuber und Gendarm – frei nach dem Klassiker "Scotland Yard".
(ty) Die Katholische Landjugend Neuburg-Schrobenhausen (KLJB) hat am Sonntag das Brettspiel „Scotland Yard“ nachgespielt – allerdings auf ungewöhnliche Weise, nämlich in der U-Bahn. Fast 40 junge Leute im Alter zwischen 15 und 23 Jahren trafen sich gegen Mittag am Münchner Hauptbahnhof und teilten sich in mehrere Teams ein. Eines wurde per Los dazu bestimmt, sich für die erste Runde als „Mister X“ vor den anderen Gruppen zu verstecken. Die Detektiv-Gruppen mussten indes im U-Bahn-Netz versuchen, die Fliehenden zu fangen. Hatte eine Gruppe von Ermittlern die mit Papierkronen getarnten Flüchtenden entdeckt, trafen sich alle wieder am Hauptbahnhof und es wurde ein neues Team als „Mister X“ ausgelost.
Isabella Oberhauser war im ersten „Mister X“-Team und berichtet: „Man wurde schon fast paranoid und dachte, dass überall ein Detektiv steckt. Bei jeder U-Bahn-Station haben wir uns geduckt und gehofft, dass da niemand ist.“ Damit die Detektive auch wussten, wo sie überhaupt suchen sollen, mussten die Fliehenden alle Viertelstunde ihren Standort per „Whatsapp“ mitteilen. Und damit die Gruppe um „Mister X“ eine Chance hatte zu entkommen, gaben die Detektiv-Gruppen wiederum alle fünf Minuten ihren aktuellen Standort durch.
Die Gruppe um Isabella Oberhauser wurde übrigens bereits nach zehn Minuten geschnappt. Die zweite Runde dagegen dauerte fast 90 Minuten. Das Rezept zum Gewinnen lag laut Oberhauser im taktischen Denken. Ihr Team war es, das die „Mister X“-Gruppe um Johannes Langner nach eineinhalb Stunden ausfindig gemacht hatte: „Wir haben geschaut, wo sie zuletzt waren, sind dann eine Station gefahren, haben auf die U-Bahnen gewartet und dann hatten wir sie auch schon.“
Johannes Langner, stolzer „Mister X“, berichtet: „Ich hatte vorher schon eine Vorstellung von dem Spiel, allerdings habe ich unterschätzt, wie viel Spaß U-Bahn-fahren machen kann.“ Er hatte am Sonntag mit seiner Gruppe alle Detektive in den Südwesten Münchens gelockt. Dann zog er seinen Joker und benutze einmal die S-Bahn – dieses Privileg hatte jedes „Mister X“-Team genau einmal. „Unsere Flucht hat uns dann fast einmal durch das gesamte Netz geführt. Am Ende ist uns aber leider ein waghalsiges Manöver zum Verhängnis geworden, als wir unseren Verfolgern entgegengefahren sind.“
Nach der ellenlangen zweiten Runde wurde noch ein drittes Team zum „Mister X“ erklärt, dieses wurde jedoch bis zum Schluss nicht entdeckt. Die knapp 40 Teilnehmer ließen ihr „Räuber und Gendarm“-Spiel letztendlich bei riesigen Pizzen ausklingen. Spätestens auf dem Weg zurück ins Schrobenhausener Land lautete dann das Fazit: „Wir freuen uns schon auf das nächste Mal.“