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Im Raum Pfaffenhofen sowie in fünf weiteren oberbayerischen Kreisen sollen durch verschiedene Maßnahmen die Bestände der gefährdeten Gelbbauchunke in den nächsten Jahren erhöht werden.

(ty) Christine Janicher-Buska, die stellvertretende Pfaffenhofener Kreisvorsitzende beim Bund Naturschutz (BN), freut sich: "Hier im Landkreis haben sich die seltenen Gelbbauchunken in diesem Jahr vermehrt. Dieser Erfolg zeigt, dass wir mit unseren Artenschutz-Maßnahmen auf dem richtigen Weg sind."  

Beim Bund Naturschutz Pfaffenhofen hat der Amphibienschutz Tradition, denn schon seit Jahrzehnten engagiert sich die Kreisgruppe beim Aufstellen von Schutzzäunen an Straßen. Seit vergangenem Jahr ist die Teilnahme am Projekt „Allen Unkenrufen zum Trotz“ dazugekommen. Ziel des Vorhabens ist es, die stetigen Negativtrends bei den Beständen der Gelbbauchunke aufzuhalten und möglichst umzukehren.

Heuer trocknete die Hitze im Sommer fast alle Fahrspuren, Pfützen und Kleingewässer aus, die von den Unken zum Laichen aufgesucht werden. Erst die Regenfälle danach ermöglichten den Gelbbauchunken eine späte Fortpflanzung: Etwa 100 Kaulquappen konnte die Amphibien-Spezialistin Angela Grau aktuell in den neu entstandenen Gewässern zählen. Dort findet der Unken-Nachwuchs besonders gute Entwicklungsbedingungen vor – ganz ohne Konkurrenten und Fressfeinde. 

Gerade im Landkreis Pfaffenhofen ist die Gelbbauchunke schon sehr selten geworden und eine erfolgreiche Reproduktion noch eine große Ausnahme. Neben der Suche nach bisher übersehenen Vorkommen sollen die bekannten Populationen der Gelbbauchunke besonders geschützt werden. Die aktiven Artenschützer vom Bund Naturschutz werden deshalb in den nächsten Wochen die Unken-Biotope pflegen. Diese Maßnahmen werden von Volker Riehm und Angela Grau koordiniert, weitere Helfer sind jederzeit beim BN Pfaffenhofen willkommen. 

Das groß angelegte Projekt „Allen Unkenrufen zum Trotz“ zum Erhalt der Gelbbauchunke, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten steht, findet neben Pfaffenhofen noch in fünf weiteren oberbayerischen Landkreisen statt. Gefördert wird es durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) im Rahmen des Bundesprogramms „Biologische Vielfalt“ und durch den bayerischen Naturschutzfonds (http://biologischevielfalt.bfn.de/26163.html). 

Träger des Projekts „Allen Unkenrufen zum Trotz“ sind die Landkreise Altötting, Freising und Neuburg-Schrobenhausen sowie der Bund Naturschutz in Bayern mit seinen Kreisgruppen Altötting, Erding, Freising, Mühldorf/Inn, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen. Die beteiligten Landkreise und der Bund Naturschutz haben zur Umsetzung eine Trägergemeinschaft gebildet, für die der Landkreis Freising die Geschäftsführung übernommen hat.

Insgesamt fließen nach Angaben des Freisinger Landratsamts binnen fünf Jahren 670 000 Euro in verschiedene Maßnahmen – mit dem Ziel, die Bestände der Gelbbauchunke bis zum Ende der Laufzeit am 30. Juni 2021 zu erhöhen. Da ein großer Teil der Weltpopulation von „Bombina variegata“ in der Bundesrepublik vorkomme, habe Deutschland hier eine ganz besondere Verantwortung. 

Forst-, Land- und Wasserwirtschaft sollen ebenso in das Projekt eingebunden werden wie Gemeinden und Schulen. Mit einbezogen in das Unken-Netzwerk wird auch das Wissenschaftszentrum Weihenstephan mit der TU München und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, die mit ihrem Fachwissen zum Gelingen beitragen sollen. Denn gebündeltes Fachwissen und Engagement sei wichtig für den Erfolg dieses Vorhabens. Weitere Infos über das Projekt sowie zur Möglichkeit der Mitarbeit gibt es unter www.gelbbauchunke-bayern.de


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