Logo
Anzeige
Anzeige

Beim Runden Tisch des bayerischen Fußballverbands in Ilmmünster ist auch dieses Thema zur Sprache gekommen. Überhaupt ging es vor allem um Finanzen.

(ty) Auf Einladung der Bezirks-Geschäftsstelle des bayerischen Fußballverbands (BFV) hatten sich 21 Vereinsvertreter zu einer Diskussionsrunde in Ilmmünster versammelt. Diesmal ging es bei dem Runden Tisch um das Thema Finanzen. Der BFV-Bezirksvorsitzende Robert Schraudner stellte ausführlich dar, wie sich der Haushalt des bayerischen Fußballverbands zusammensetzt. In der anschließenden Diskussion zeigten die Teilnehmer grundsätzliches Verständnis für die Gebühren ihres Verbands, regten in Teilen aber Anpassungen an. Moniert wurde auch, dass die Vergütung für Schiedsrichter seit 2004 fast unverändert geblieben sei – und dass zum Beispiel die Aufwandsentschädigung für einen Kreisliga-Linienrichter sogar unter dem Mindestlohn liege.

Rund 19 Millionen Euro beträgt das Haushaltsvolumen des BFV, der sich damit schon im Rang eines größeren mittelständischen Betriebs bewegt. Bezeichnend ist, dass über eine Million Euro der Einnahmen als Zuschüsse aus dem Profibereich generiert werden: Der entsprechende Grundlagenvertrag zwischen der DFL und den deutschen Landesverbänden ist einmalig in Europa. Die Beiträge und Gebühren von den 4624 bayerischen Fußballvereinen steuern mit rund 35 Prozent einen Löwenanteil auf der Einnahmen-Seite bei. Gerade deshalb ist es dem bayerischen Fußballverband wichtig, beispielsweise an solchen Runden Tischen, mit den Mitgliedsvereinen transparent über Mittelherkunft und Mittelverwendung zu diskutieren.

In den nächsten Jahren stehen außerdem auch Großprojekte an, wie etwa die Sanierung der Sportschule Oberhaching (etwa drei Millionen Euro Ausgaben bis 2025) oder der Umbau des Volkstheaters an der Brienner Straße in München (etwa 20 Millionen Euro Ausgaben bis 2024), das im Eigentum des BFV steht. Gerade bei letzterem Projekt dürften die Vereine jedoch beruhigt sein, da sich die Ausgaben in wenigen Jahren über erhöhte Mieteinnahmen wieder amortisieren sollen, so BFV-Berzirkschef Schraudner.

In der anschließenden Diskussionsrunde berichtete Georg Appel (SE Freising) flankierend aus der BFV-Arbeitsgruppe „Finanzen“, die bereits etliche Anregungen zur Gebührenordnung entwickelt hat. Ömer Karakas (TV 1861 Ingolstadt) und Wolfgang Inderwies (BC Uttenhofen) brachen eine Lanze für die Schiedsrichter und Assistenten, deren Aufwandsentschädigung seit dem Jahr 2004 nahezu unverändert seien. "Der Spesensatz für einen Kreisliga-Linienrichter liegt beispielsweise zehn Prozent unter Mindestlohn – da kann man es jungen Kameraden nicht verdenken, wenn sie lieber Supermarkt-Regale einräumen, statt sich sonntags an die Seitenlinie zu stellen", sagte Inderwies gegenüber unserer Zeitung.

Es gehe nicht darum, dass die Schiedsrichter einen Haufen Geld verdienen sollen, sagt er, aber für junge Schiri-Kameraden solle die Aufwandsentschädigung zumindest ein kleiner Ansporn sein. Und Wolfgang Inderwies, selbst seit vielen Jahren Schiri, erklärt: Im Fußball-Herrenbereich bekomme ein Unparteiischer für die Leitung eines Kreisliga-Spiels 20 Euro; ein Linienrichter erhalte zwölf Euro Aufwandsentschädigung. 

Andreas Heilmaier (SpVgg Altenerding) regte letztlich an, die Geldstrafen für Nichtantretungen von Mannschaften anzuheben, da diese Unsitte gerade im Juniorenbereich offenbar zunehme. BFV-Bezirks Schraudner und Geschäftsstellenleiter Hauke konnten jedenfalls mit etlichen Anregungen im Gepäck zurück nach München fahren.

Angeregte Diskussionen mit 21 Vereinsvertretern gab es beim Runden Tisch „Finanzen“. Von links: Moderator Johannes Eys (SV Geroldshausen), BFV-Bezirkschef Robert Schraudner, BFV-Kreischef  Horst Kaindl, Bezirks-Geschäftsstellenleiter Wolfgang Hauke, Kreisspielleiter Ludwig Schmidt und Spielgruppenleiter Helmut Steinmeier.


Anzeige
RSS feed