Einhelliger Beschluss für entsprechenden Antrag wurde heute im Kreisausschuss gefällt.
(ty) Im Landkreis Pfaffenhofen soll ein fünfter Rettungswagen stationiert werden. Dafür hat sich der Kreisausschuss in seiner heutigen Sitzung stark gemacht. In der Verbandsversammlung des „Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehr-Alarmierung der Region Ingolstadt“ am 23. Oktober sollen die hiesigen Verbandsräte laut einhelligem Beschluss beantragen, baldmöglichst einen weiteren Rettungswagen zu stationieren, der den erforderlichen Rettungsmittelbedarf im südlichen Landkreis abdecken soll. Damit wurde auch einem Antrag der SPD-Fraktion Rechnung getragen. Außerdem wünscht man sich Optimierungen im nördlichen Landkreis.
Ein Bedarfsgutachten zur rettungsdienstlichen Versorgungssituation in der Region war als Nachbetrachtung im Rahmen der Trend- und Strukturanalyse (Trust III) vom Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) der Ludwig-Maximilian-Universität München (LMU) im Juni vergangenen Jahres erstellt worden. In dieser Expertise wurde festgestellt, dass in zwei Bereichen des Landkreises die Versorgung verbesserungswürdig ist. Das waren zum einen die Gemeinden Rohrbach und Wolnzach mit Umgebung sowie zum anderen die Gemeinden Gerolsbach, Jetzendorf und Teilbereiche von Scheyern.
Die Empfehlung des INM umfasste nach Angaben des Landratsamts jedoch nur eine Erweiterung um einen weiteren Rettungswagen (8 bis 20 Uhr) für den Bereich Rohrbach und Wolnzach. Das INM war deshalb vom Zweckverband beauftragt worden, in einem weiteren Gutachten diese beiden Standorte nochmals intensiver zu überprüfen. Im Detailgutachten vom September vergangenen Jahres stellte das INM dann fest, dass aufgrund dieser detaillierten Überprüfung der Standort in Rohrbach mehr Vorteile aufwies. Deshalb wurde der vierte Rettungswagen dann am 1. Juli dieses Jahres eben dort in Betrieb genommen.
„Eine signifikante Verbesserung für die südlichen Gemeinden steht jedoch noch immer aus“, heißt es in der Vorlage für die heutige Sitzung des Kreisausschusses. Und: „Der Landkreis Pfaffenhofen ist für alle Bürger seines Landkreises verantwortlich und ist deshalb verpflichtet, weiterhin auf eine gleichwertige rettungsdienstliche Versorgung im gesamten Landkreisgebiet hinzuwirken.“ Bereits bei der Inbetriebnahme des vierten Rettungswagens habe Vize-Landrat Anton Westner (CSU) darauf hingewiesen, dass mittelfristig die Versorgungssicherheit und Versorgungsqualität im gesamten Landkreis weiter optimiert werden müsse und der Landkreis das Thema weiter verfolgen werde.
Um die rettungsdienstliche Versorgungsqualität im Süden des Landkreises zu optimieren, habe Westner in mehreren Gesprächen mit den betroffenen Bürgermeistern, dem amtierenden Vorsitzenden des Zweckverbands und der Landkreis-Verwaltung die Sachlage sondiert. Als Ergebnis sei festgehalten worden, „dass das Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) eine weitere Detailanalyse zur Überprüfung der rettungsdienstlichen Versorgung im südlichen Bereich des Landkreises Pfaffenhofen anfertigt, die insbesondere die Versorgung der Bevölkerung unter einem Gesamtoptimum sicherstellen soll“.
Mit Schreiben vom 5. Juli dieses Jahres hatte die SPD-Kreistags-Fraktion – wie berichtet – indes beantragt, „nichts unversucht zu lassen, der weiterhin bestehenden Unterversorgung mit Rettungswägen im südlichen Landkreis entgegenzuwirken und sich für einen fünften Rettungswagen einzusetzen“. Und zwar „mit Zuordnung zu den Gemeinden Gerolsbach, Reichertshausen, Scheyern, Hettenshausen, Ilmmünster, Jetzendorf und dem südlichen Teil der Stadt Pfaffenhofen“.
Heute Nachmittag fasste nun der Pfaffenhofener Kreisausschuss den einstimmigen Beschluss, dass bei der nächsten Versammlung des Zweckverbands am 23. Oktober die hiesigen Vertreter beantragen sollen, baldmöglichst einen weiteren Rettungswagen zu stationieren, der den erforderlichen Rettungsmittelbedarf im südlichen Landkreis abdeckt. Dieser Vorstoß wurde quer durch die Fraktionen klar unterstützt, wie bei entsprechenden Wortmeldungen ausgedrückt wurde. In Erwartung dieses Votums hatte Westner den Antrag auch bereits vorbereiten lassen und überreichte diesen in Papierform in der Sitzung an einen Vertreter des Zweckverbands.
Wie die Chancen auf Erfolg stehen, dazu wollte beziehungsweise konnte sich Westner heute allerdings nicht konkret äußern. Es werde weitere Untersuchungen brauchen, sagte er. Zugleich versicherte er, man werde „laufend dranbleiben und anschieben“ sowie eben die nötigen Untersuchungen anstrengen.
SPD-Fraktionschef Martin Schmid, zugleich Bürgermeister von Vohburg, ergänzte, dass auch im nördlichen Landkreis die Rettungsfristen nicht immer eingehalten würden. Er regte deshalb sinngemäß an, dass der Rettungswagen aus dem Audi-Werk in Münchsmünster nicht nur bei größeren Katastrophenfällen auch anderweitig zur Verfügung stehe. Westner versprach, das bei der Zweckverbands-Versammlung ebenfalls vorbringen zu wollen.
Ältere Beiträge zum Thema: