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Der Pfaffenhofener Klimaschutzpreis ging heuer an das Biomasse-Heizkraftwerk, den Doima-Hof der Weichselbaumers und an Familie Kufer. Auch die fleißigsten Stadtradler wurden beim Festabend im Rathaus-Saal geehrt.

(ty) Den diesjährigen Klimaschutzpreis in drei Kategorien hat die Stadt Pfaffenhofen am Wochenende im Rahmen eines Festabends im Rathaus verliehen. Die Auszeichnung für die größte Einsparung ging an das von „Dan Power“ betriebene Biomasse-Heizkraftwerk; als besonders innovativ wurde der Doima-Hof der Familie Weichselbaumer ausgezeichnet. Und den Publikumspreis erhielt die Familie Kufer, die weitgehend plastikfrei lebt. „Das ist eine wunderbare Konstellation“, resümierte Bürgermeister Thomas Herker (SPD), „denn wir haben hier Energieversorgung, Lebensmittel-Produktion und ein Beispiel für vorbildliches Verhalten.“

 

Der Rathauschef durfte am Samstag zahlreiche Besucher im Festsaal des Rathauses begrüßen. An diesem Abend bekamen auch wieder die aktivsten Pedalritter, die im Juli an der Aktion „Stadtradeln“ teilgenommen hatten, ihre Auszeichnungen überreicht. Außerdem stellte Saskia Kothe, die neue Klimaschutz-Managerin der Kreisstadt, sich und ihre Arbeit sowie die nächsten anstehenden Projekte vor.  Musikalisch schwungvoll umrahmt wurde die Veranstaltung vom Quartett „Hopfengold“.

Amüsant und kurzweilig war auch der Vortrag von Christoph Biemann, bekannt von der „Sendung mit der Maus“. Er sprach zum Thema „Wer lacht, lernt schneller. Bei gutem Klima lacht es sich noch besser!“ Biemann ging auf einige Alarmzeichen in der Natur ein – zum Beispiel das Bienensterben und den Rückgang der Insekten-Population, die Massentierhaltung samt Einsatz von Antibiotika. „Einfach weitermachen ist keine Option“, betonte der „Maus-Christoph“ und nannte verschiedene Möglichkeiten, wie jeder einzelne etwas ändern könne, um aktiven Klimaschutz zu betreiben. 

Andreas Herrschmann (SPD), Referent für Energie und Klimaschutz im Stadtrat, präsentierte die 17 Projekte, die sich um den diesjährigen Klimaschutzpreis beworben hatten. Die Jury, bestehend aus Vertretern der Stadtrats-Fraktionen und des hiesigen Energie- und Solarvereins sowie der städtischen Klimaschutz-Managerin Kothe und dem technischen Leiter der Stadtwerke Sebastian Brandmayr, habe sich mit ihrer Entscheidung nicht leicht getan, erklärte Herschmann – eigentlich habe jedes einzelne Projekt einen Preis verdient: „Sie alle, die 17 Nominierten, gehen voraus“, lobte Herschmann. „Sie reden nicht nur, sondern tun es aktiv!“

Die Familie Kufer als „Sieger der Herzen“ – beziehungsweise Gewinner der Publikums-Abstimmung – freute sich sehr über die Auszeichnung. „Den Preis hat eigentlich meine Frau verdient“, meinte Stadtrat Andreas Kufer (FW): Seine Gattin Patricia sei die treibende Kraft, die den Haushalt fast plastikfrei gemacht habe und einen nachhaltigen Lebensstil betreibe. Das Preisgeld will die Familie für ein Brunnenbau-Projekt in Afrika spenden. 

Das Rathaus war am Samstagabend thematisch passend illuminiert    

Auch auf dem CO2-neutralen Doima-Hof sei die Frau die treibende Kraft, wie Michael Weichselbaumer erklärte. Barbara Weichselbaumer hat demnach die Umstellung des landwirtschaftlichen Betriebs forciert, sodass hier regenerative Energien genutzt werden, eine Biogas-Anlage Strom und Wärme erzeugt sowie die Schweine naturnahe Lebensbedingungen finden. 

Das Biomasse-Heizkraftwerk vor den Toren der Stadt war bereits im Jahr 2001 ausschlaggebend dafür, dass Pfaffenhofen als erste deutsche Kommune das Klimaschutzziel der Bundesregierung erreicht hatte. Jährlich werden hier 65 000 Tonnen CO2 eingespart. Kraftwerksleiter Michael Jakuttis von „Dan Power“ freute sich über die Auszeichnung und will das Preisgeld der örtlichen „Tafel“ zur Verfügung stellen.

Beim „Stadtradeln“ im Juni dieses Jahres hatten die 271 Teilnehmer während des dreiwöchigen Aktionsraums insgesamt 67 737 Kilometer mit dem Drahtesel zurückgelegt; sie vermieden damit rechnerisch 9619 Kilogramm CO2. Im Zuge des Festabends erhielten die erfolgreichsten Teilnehmer nun ihre Urkunden. Die meisten Kilometer insgesamt – genau 11 049 – hatte das Team von Matin Jubel gesammelt, gefolgt von den Naturfreunden (6609) und dem RSV Hallertau (5423).

Die längste Radl-Strecke pro Teilnehmer hatte das „Team R“ (1492 Kilometer) vor der Riege um Matin Jubel (1227) und dem B-Team (814) vorzuweisen. Als aktivster Einzelradler wurde, wie im Vorjahr, Robert Kunz ausgezeichnet, der im Aktionszeitraum 2685 Kilometer strampelte und dabei allein 381 Kilogramm CO2 einsparte.

 

Die Gewinner des Stadtradelns: Robert Kunz (von links): Matin Jubel, Rainer Gepperth und Franz Nischwitz (Naturfreunde), Dirk Lieberum (RSV Hallertau).    

Nachdem der Stadtrat vor kurzem die Pfaffenhofener Nachhaltigkeitserklärung verabschiedet hatte, haben sich die Stadtwerke dem nun angeschlossen. Die meisten Mitarbeiter haben bereits die Nachhaltigkeitsziele aus der Agenda 2013 der Vereinten Nationen unterschrieben, erklärte Unternehmens-Chef Stefan Eisenmann, der dann auch selbst seine Unterschrift leistete.

Präsentierten die Nachhaltigkeits-Erklärung der Stadtwerke: Klimaschutz-Managerin Saskia Kothe (von links), Grünanlagen-Teamleiter Mario Dietrich, Sebastian Brandmayr und Stefan Eisenmann.    


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