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So präsentierte sich der Monat aus Sicht der Wetter-Experten. Mit beeindruckenden Bildern aus der Region von Ludwig Schrätzenstaller.

(ty) Im Oktober dominierte im Süden Deutschlands meist Hochdruck-Einfluss. Den Norden dagegen überquerten häufig die Ausläufer atlantischer Tiefdruckgebiete – zum Teil mit Sturm- und Orkanböen. So fegte Tief „Xavier“ am 5. mit flächendeckenden Orkanböen über Ost- und Norddeutschland, wodurch sieben Menschen ums Leben kamen. Die stärksten Böen im Flachland meldete Holzdorf, östlich von Wittenberg, mit 122 km/h. Zum Ende des Monats traf nun noch Sturmtief „Herwart“ auf Deutschland und sorgte besonders über Nord- und Mitteldeutschland gebietsweise für Böen bis zur Orkanstärke. Drei Todesopfer waren zu beklagen.

 

Für die Jahreszeit ungewöhnliche Wärme herrschte in der zweiten Dekade; in den letzten Tagen des Monats brachte „Herwart“ dann mit maritimer Polarluft landesweit eine Abkühlung. Unter dem Strich verlief der Oktober deutlich zu warm mit einem Niederschlagsüberschuss im Norden und im äußersten Süden sowie einem Sonnenscheindefizit in der Mitte  und im Norden. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten  Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.

Der Oktober verlief mit durchschnittlich 11,1 Grad Celsius um 2,1 Grad wärmer als im Mittel der international gültige Referenzperiode 1961 bis 1990. Selbst verglichen mit der wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung noch plus 1,9 Grad. Damit gehörte er zu den zehn wärmsten Oktobern seit Beginn der flächendeckenden Temperaturaufzeichnungen 1881. Zum Auftakt des zweiten Drittels sorgte Hoch „Tanja“ mit örtlich 28 Grad für eine für die Jahreszeit ungewöhnliche Wärme. Sogar oberhalb von 600 Metern gab es teilweise über 25 Grad.

 

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Als Beitrag zum goldenen Oktober meldete Müllheim, südöstlich von Freiburg im Breisgau, am 16. Oktober mit spätsommerlichen 28,1 Grad den bundesweit höchsten Wert. Erst zum Ende der letzten Dekade leitete „Herwart“ eine verbreitete Abkühlung ein, gebietsweise mit Nachtfrösten. Am heutigen Morgen meldete Leutkirch-Herlazhofen im Allgäu mit minus 3,1Grad den bundesweit tiefsten Monatswert.

Der Oktober war niederschlagsreich. Mit rund 75 Litern pro Quadratmeter (l/m²) übertraf er seinen Klimawert von 56 l/m² um 31 Prozent. Tief „Xavier“ hatte nicht nur Sturm, sondern auch reichlich Regen im Gepäck. Innerhalb von zwölf Stunden fielen in Krempel, im Westen Schleswig-Holsteins, 55,1 l/m² – binnen 24 Stunden sogar 64,1 l/m². Dies war gleichzeitig die deutschlandweit größte Tagesmenge. Mit bis zu 220 l/m² gab es am Alpenrand die höchste Monatssumme. Im Südwesten Hessens und von Rheinland-Pfalz wurde mancherorts mit nur knapp 20 l/m² das größte Regen-Defizit gemessen. 

Mit rund 100 Sonnenstunden blieb der Monat leicht unter seinem Klimawert von 109 Stunden. Während sich die Sonne auf einer Linie Altmark, Prignitz, Mecklenburgische Seenplatte sowie in der Lüneburger Heide mit örtlich nur 70 Stunden länger hinter den Wolken versteckte, konnte sich der Süden Deutschlands gebietsweise über bis zu 170 Stunden Sonnenschein freuen.

Bayern kühl, aber sehr sonnig 

Mit durchschnittlich 10,1 Grad war Bayern im Oktober das kühlste Bundesland. Die Wetter-Experten verzeichneten eine Niederschlagsmenge von annähernd 75 l/m² (61 l/m²). Mit gut 120 Stunden präsentierte sich der Freistaat als die  zweitsonnenscheinreichste Region in Deutschland. Gebietsweise zeigte sich die Sonne hier sogar mehr als 170 Stunden. Der bundesweit meiste Monatsniederschlag fiel örtlich direkt am Alpenrand mit bis zu 220 l/m². 


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