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"Jetzt ist der Zeitpunkt, an dem sich die Politik aktiv einmischen und handeln muss", proklamiert er und wirbt für kreative Modelle. Der Landkreis könne die Kommunen dabei beratend und koordinierend unterstützen.

(ty) Bei der am Wochenende stattgefundenen CSU-Klausurtagung sei „eine ganze Reihe von aktuellen und wichtigen Themen diskutiert“ worden, heißt es in einer heute veröffentlichten Mitteilung von Pfaffenhofener Kreistags-Fraktion und Kreisvorstand. Als eines der „Megathemen“ habe Karl Straub, CSU-Kreischef und Landtagsabgeordneter, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum benannt. „Wir wollen, dass die Bewohner in unserem Landkreis angemessen mit bezahlbarem Wohnraum versorgt sind“, sagt er. Das sei aber nur mit einem klaren gemeinsamen Vorgehen aller politischen Ebenen zu schaffen. „Jetzt ist der Zeitpunkt, an dem sich die Politik aktiv einmischen und handeln muss.“ Straub regt unter anderem ein interkommunales Bündnis an.

Der Mangel an bezahlbaren Wohnungen sei für alle politischen Ebenen eine riesengroße Herausforderung. Das sehe man derzeit schon bei den Sondierungs-Verhandlungen auf Bundesebene, aber auch der Freistaat Bayern habe sich das Thema auf die Fahnen geschrieben. Und schließlich müssten auch die Kommunen auf die Situation reagieren, heißt es aus der Kreis-CSU. Das beste Mittel gegen Wohnungsmangel und hohe Mieten sei der Bau zusätzlicher Wohnungen. Im Hinblick auf das weiterhin prognostizierte Bevölkerungswachstum in den Wachstumsregionen Bayerns, und dazu gehöre auch der Kreis Pfaffenhofen, "müssen wir einen besonderen Fokus auf dieses Thema richten“, so Straub. 

 

Ganz besonders betroffen seien sowohl jüngere Menschen, aber auch Familien und zunehmend Senioren. „Grundsätzlich betroffen sind die ganz normalen Verdiener und Rentner, die sich aufgrund der horrend steigenden Preise immer weniger den teuren Wohnraum im Landkreis Pfaffenhofen leisten könnten“, erklärt die CSU. Für diesen Personenkreis sei ein Wohnungswechsel oder eine Mieterhöhung eine „ganz besondere Belastung“. Die Attraktivität des Lebens und Arbeitens im Kreis Pfaffenhofen dürfe nicht dazu führen, dass immer mehr Menschen keine angemessene Wohnung mehr fänden oder umziehen müssten, weil sie sich die Miete nicht mehr leisten können. „Wir brauchen dringend Lösungen, die auf diese Personenkreise zugeschnitten sind“, so Straub, „und wir müssen auch den Mut haben, ausgetretene Pfade zu verlassen und neue Wege zu wagen".

Die Kommunen hätten es aufgrund ihrer Planungshoheit natürlich allein in der Hand, hier „kreative Zukunftsmodelle“ zu entwerfen, so Straub. Der Landkreis könne an dieser Stelle aber beratend und koordinierend unterstützen. „Was wir brauchen, ist ein Pilotprojekt für ein interkommunales Bündnis der Kommunen für Orts- und Stadtentwicklung mit dem Ziel, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Unser Wohnungsmarkt im Landkreis Pfaffenhofen muss erheblich und spürbar entlastet werden.“

 

Dabei sieht die CSU keinesfalls nur Engpässe im sozialen Wohnungsbau, sondern generell im bezahlbaren Wohnungssektor. „Wenn wir jetzt die Chancen nicht nützen, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, wann dann“, so Straub. Durch die Niedrig-Zins-Phase und die hohen Fördermittel, die der Freistaat Bayern zusätzlich bereitstelle, seien die Ausgangsvoraussetzungen „ideal“. 

Dabei müssten nach Dafürhalten der Christsozialen auch neue Trends und gesellschaftliche Herausforderungen berücksichtigt werden, insbesondere die demografische Entwicklung, „die in letzter Zeit etwas in Vergessenheit gerät, aber nach wie vor hoch aktuell ist“. Eine moderate und „nachbarfreundliche“ Nachverdichtung von Baugebieten aus den 1960er und 1970er Jahren dürfe dabei ebenso wenig außer Acht bleiben wie neue Formen des Zusammenlebens sowohl für junge Menschen als auch für die ältere Bevölkerung. Hier sei viel Kreativität angesagt, bei der der Landkreis seine Gemeinden unterstützen könne, findet Straub.

 

Der CSU-Kreisvorsitzende denkt dabei beispielsweise an Ideen-Wettbewerbe für Architekten bezüglich moderner, kostengünstiger Wohnformen und an Informations-Veranstaltungen sowie Seminare in interessierten Gemeinden. Aus den daraus entstehenden Synergie-Effekten könnten die Kommunen erheblich profitieren, meint Straub. „Es gibt einen Trend, dass sowohl junge Menschen als auch die älter werdende Bevölkerung gerne an ihrem Heimatort weiterhin zu bezahlbaren Preisen leben möchten.“ Single-Wohnungen für junge Menschen seien dabei ebenso in die Gedankenspiele mit einzubeziehen wie zum Beispiel barrierefreier Wohnraum, Senioren-Wohngemeinschaften und betreutes Wohnen für ältere Menschen. 

Straubs Fazit lautet: „Wir wollen, dass die Bewohner in unserem Landkreis angemessen mit bezahlbarem Wohnraum versorgt sind. Das ist nur mit einem klaren gemeinsamen Vorgehen aller politischen Ebenen zu schaffen. Jetzt ist der Zeitpunkt, an dem sich die Politik aktiv einmischen und handeln muss.“ In einem Bündnis der Kommunen für bezahlbaren Wohnraum könne der Landkreis seine Gemeinden in vielen Bereichen koordinierend unterstützen.

Auch der Freistaat unterstütze mit verschiedenen bayerischen Förderangeboten die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Neben den Planungsvoraussetzungen, welche die Kommunen schaffen könnten, seien zusätzliche Steuererleichterungen für die Schaffung für Wohnraum ebenso wichtig wie direkte finanzielle Zuschüsse für den Erwerb von Immobilien zum Beispiel für Familien und Senioren.

Weiterer Bericht zur CSU-Klausurtagung:

Spezialisten statt Politiker: CSU denkt über Umbesetzung des Klinik-Aufsichtsrats nach


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