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Mehrheitliches Votum des Stadtrats sieht wohl auch den Wegfall von bis zu 40 Parkplätzen hier vor. CSU lehnt Reihenfolge der Maßnahmen ab.

(zel) Der Durchgangsverkehr über den Pfaffenhofener Hauptplatz soll bald der Vergangenheit angehören. Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am heutigen Abend mehrheitlich einen Grundsatz-Beschluss gefasst, wonach ein mehrstufiges Konzept zur Umgestaltung des Hauptplatzes umgesetzt werden soll – das unter anderem diese Maßnahme sowie letztlich wohl auch den Wegfall von Parkplätzen am Hauptplatz beinhaltet. Laut Bürgermeister Thomas Herker (SPD) ist eine Umsetzung erster Schritte bereits im Spätsommer nächsten Jahres möglich. Spätestens, wie er sagte.

 

Das durchaus revolutionäre Konzept sieht im ersten Schritt neben der Herausnahme des Durchgangsverkehrs über den Hautplatz – also am Landratsamt vorbei – vermutlich auch eine Streichung von möglicherweise bis zu 40 der vorhandenen Pkw-Stellplätze am Hauptplatz vor. Um diese wegfallenden Parkplätze zu kompensieren, soll es künftig keine Dauerparker mehr in der Tiefgarage unter der Post geben. Damit würden hier bis zu 110 unterirdische Stellflächen in unmittelbarer Hauptplatz-Nähe frei. Außerdem sollen die Sonnenstraße und der Hofberg für den Durchgangsverkehr gesperrt werden – sonst könnte man die Hauptplatz-Sperrung ja umfahren.

 

Rathauschef Herker sprach von einer „Wende in der städtischen Verkehrs-Politik“. Grundsätzliche Zustimmung für das Konzept kam zwar von der CSU um Fraktionschef Martin Rohrmann, der betonte: „Wir sind für eine Verkehrsberuhigung.“ Doch die Reihenfolge der anvisierten Schritte bezeichnete er als „schlichtweg nicht zielführend“ sowie letztlich als „Schmarrn“. Erst, wenn die flankierenden Maßnahmen gegriffen hätten, dann könne man die Hauptplatz-Durchfahrt sperren. Die CSU befürchtet zum Beispiel eine Zunahme des Verkehrs in der Schulstraße. Altbürgermeister Hans Prechter (CSU) hatte als Kompromiss vorgeschlagen, die Hauptplatz-Durchfahrt erst einmal nur für den Schwerverkehr zu untersagen und für Pkw weiter zu gestatten – er hatte damit aber keinen Erfolg.

 

Am Ende fiel nach intensiver und phasenweise höchst kontroverser Diskussion der Beschluss mit der Mehrheit der bunten Koalition von SPD, FW, Grünen und ÖDP beziehungsweise mit 18:12 Stimmen – wobei ÖDP-Stadtrat Reinhard Haiplik ausscherte und sich gegen eine Durchfahrts-Sperrung über den Hauptplatz aussprach. Der Antrag von Prechter, über die baldige Sperrung der Hauptplatz-Durchfahrt sowie die anderen Maßnahmen – mit denen die CSU nämlich weitgehend einverstanden ist – getrennt abzustimmen, hatte keine Mehrheit erhalten.

 

Die Stadtverwaltung wurde anhand des heutigen Beschlusses damit beauftragt, einen Entwurf zu erarbeiten, der die notwendigen baulichen Maßnahmen im Detail darstellt – zum Beispiel auch, wo genau die Absperr-Poller stehen sollen. Auch über das Parkraum-Management wird im Detail noch zu reden sein. Vereinfacht gesagt, soll das Parken teurer werden und kürzer erlaubt sein, je näher ein Stellplatz am Hauptplatz liegt. Sobald die Details zur Umgestaltung des Hauptplatzes sowie zu möglichen künftigen Parkplätzen und -gebühren vorliegen, soll sich der Stadtrat erneut mit dem Themenkomplex befassen. Geplant ist, dass dies im kommenden Frühjahr der Fall sein soll.

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