Laut dem Unternehmen wurde ein Glasfaser-Kabel zwischen Pfaffenhofen und Dachau zerstört. Auch mehrere Polizei-Dienststellen waren von dem Ausfall betroffen.
Von Tobias Zell
Im Kabel-Netz von Vodafone, früher "Kabel Deutschland", hat es – wie berichtet – ab gestern Nachmittag eine große Störung gegeben, von der die Region Pfaffenhofen massiv betroffen war. Nach Unternehmensangaben waren rund 8000 Privat-Haushalte sowie zudem mehrere Geschäftskunden offline. In der Nähe von Pfaffenhofen sei ein wichtiges Glasfaser-Kabel zerstört worden. Vodafone-Sprecher Volker Petendorf sagte heute gegenüber unserer Zeitung, dass mutmaßlich Vandalismus die Ursache war. Der Schaden ist noch nicht zu beziffern. Die Reparatur dauerte angeblich bis Mitternacht, aber auch heute gab es noch Probleme.
Wie Petendorf bereits gestern gegenüber unserer Redaktion mitgeteilt hatte, war am Donnerstagnachmittag um 14.06 Uhr der Alarm bei dem Telekommunikation-Konzern eingegangen. Das Kabel-Netz fiel demnach in der betroffenen Region komplett aus. Je nach dem, was die Vodafone-Kunden gebucht haben, kam es bei ihnen zu einem Ausfall von Kabel-Fernsehen, Internet und Telefon. Als Grund für das Problem nannte das Unternehmen bereits gestern ein konkretes Glasfaser-Kabel, das zerstört worden sei. Die Stelle sei in der Nähe von Pfaffenhofen lokalisiert worden. Man arbeitete nach eigenen Angaben mit Hochdruck an der Behebung der Störung. Ein Teil der betroffenen Kunden war am Abend wieder online.
Der Ausfall betraf sowohl Privat- als auch Geschäftskunden, bestätigte Vodafone heute noch einmal. Die betroffenen Firmen konnten – wegen der dafür nötigen Verbindung – laut Petendorf während der Störung zum Beispiel auch keine EC-Karten-Zahlungen abwickeln. Nicht zuletzt deshalb gehe man davon aus, dass nicht nur Vodafone, sondern obendrein manchen Geschäftskunden ein wirtschaftlicher Schaden entstanden sei. Den Schaden, den Vodafone selbst zu vermelden hat, konnte Petendorf noch nicht beziffern.
Betroffen von dem Ausfall waren nach Angaben des in Ingolstadt ansässigen Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord auch mehrere Polizei-Dienststellen. Neben der in Pfaffenhofen wurden gestern folgende Inspektionen genannt: Ebersberg, Gauting, Herrsching Starnberg und Poing sowie die Verkehrspolizeiinspektion Fürstenfeldbruck. Die Bürger waren deshalb bekanntlich gebeten worden, in dringenden Fällen die Notrufnummer 110 zu wählen.
Gegen 18.20 Uhr hieß es gestern aus dem Polizeipräsidium: "Die Störung der telefonischen Erreichbarkeit unserer Dienststellen ist zwischenzeitlich fast vollständig behoben. Lediglich die Inspektion Pfaffenhofen ist noch von der Störung betroffen." Die Pfaffenhofener Dienststelle sei immer noch betroffen, sagte Polizeipräsidium-Sprecher Hans-Peter Kammerer heute noch gegen 16.20 Uhr unserer Zeitung – sie sei aber mittels einer Rufumleitung zumindest erreichbar. Inzwischen, seit etwa 17 Uhr, ist die Polizeiinspektion Pfaffenhofen laut Kammerer wieder uneingeschränkt erreichbar.
Gegen 17.20 Uhr veröffentlichte das Polizeipräsidium folgende Pressemitteilung: "Wie berichtet, waren in den letzten 24 Stunden mehrere Polizeidienststellen im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord in ihrer telefonischen Erreichbarkeit gestört. Nachdem zunächst die Störung im Großraum München noch gestern am Abend behoben werden konnte, ist nun auch die verbliebene Polizeiinspektion Pfaffenhofen über ihre Festnetznummer wieder normal erreichbar. Der Notruf 110 war nicht betroffen."
Das Pfaffenhofener Landratsamt und der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises (AWP) seien „infolge einer großflächigen Störung beim Telekommunikationsanbieter heute telefonisch nicht erreichbar“, hieß es am heutigen Vormittag aus der Kreisbehörde. Betroffen sei davon auch der E-Mail-Austausch mit externen Personen und Stellen. Die Internetseite www.landkreis-pfaffenhofen.de könne aber aufgerufen werden.
Router neu starten, Kundenbetreuung kontaktieren
Aus Sicht von Vodafone war die Störung gestern kurz vor Mitternacht „vollständig behoben“. Ab etwa 17.30 Uhr habe das Kabel-Netz nach und nach wieder funktioniert. Bei der kaputten Infrastruktur handelt es sich laut Unternehmens-Sprecher Petendorf um ein Glasfaser-Kabel mit mehreren Bündeln. Das Problem wurde dann sozusagen bündelweise behoben – und so gingen dann nach und nach die betroffenen Kunden wieder ans Netz.
Aber auch bei einigen Privathaushalten gab es heute offenbar trotzdem noch Probleme. Petendorf rät den immer noch betroffenen Kunden, erst einmal ihren Router neu zu starten. Wenn das nicht den gewünschten Erfolg bringe, solle man sich an die Kundenbetreuung von Vodafone wenden.
Das kaputte Glasfaser-Kabel-Stück, das die umfangreiche Störung verursacht hat, liegt nach Vodafone-Angaben auf einer Trasse, die nach Pfaffenhofen führt. Lokalisiert worden sei das Problem in der Nähe der Kreisstadt – und zwar in Richtung Dachau. Den Ausführungen von Petendorf zufolge wird derzeit bei dem Unternehmen davon ausgegangen, dass das Glasfaser-Kabel zerstört worden ist. Man gehe von „Vandalismus“ aus, sagte er unserer Zeitung.
Beim Polizeipräsidium Oberbayern-Nord konnte man auf Anfrage das Problem beziehungsweise die Ursache noch nicht verifizieren. Es gebe derzeit noch keine gesicherten Informationen über den Grund der Störung, so Sprecher Kammerer. Eine Anzeige sei in diesem Zusammenhang – etwa wegen mutwilliger Sachbeschädigung – bislang nicht eingegangen.
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