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Polizei gibt nach der Eskalation bei der Taschengeld-Ausgabe erste Ermittlungs-Ergebnisse bekannt.

(ty) Nach dem Tumult im bayerischen Transit-Zentrum Manching-Ingolstadt am vergangenen Mittwoch sieht die Polizei die Ursache der Eskalation weitestgehend geklärt. Wie berichtet, hatten Asylbewerber gewaltsam versucht, in die Räume auf dem Gelände der Kaserne in Oberstimm einzudringen, in denen gerade das Taschengeld ausgegeben wurde. Das Personal des Pfaffenhofener Landratsamts sowie die Sicherheitsleute verbarrikadierten sich in ihrer Not. Es gab mehrere Verletzte. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an. Ermittelt werde wegen Landfriedensbruchs, Körperverletzung und Sachbeschädigung. Jetzt liegen weitere Erkenntnisse vor.

Die Polizeiinspektion Ingolstadt hatte nach den Vorfällen am Vormittag des 29. November auf dem Areal der Max-Immelmann-Kaserne eine Arbeitsgruppe gebildet, um zum einen den Sachverhalt sowie zum anderen die Hintergründe möglichst rasch aufzuklären. Das geschieht laut heutigen Angaben in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Ingolstadt und der Regierung von Oberbayern. Wie berichtet, war es bei der alle 14 Tage erfolgenden Auszahlung des Taschengelds – nach dem so genannten Asylbewerber-Leistungs-Gesetz – zu dem Tumult gekommen.

Wie die Polizei heute unter Berufung auf die Erkenntnisse aus den inzwischen erfolgten Vernehmungen mitteilte, scheint die Ursache des Tumults darin gelegen zu haben, dass eine schwangere 21-Jährige, die bereits ihr Taschengeld erhalten hatte, versucht habe, unter einem Vorwand erneut in das Gebäude zu gelangen, in dem die Taschengeld-Ausgabe stattfand.

„Nachdem ihr aus Sicherheitsgründen das Betreten des Hauses, in dem die Auszahlung stattfand, verboten wurde, kam es zu einer Rangelei zwischen der Frau und dem Sicherheitsdienst, in dessen Verlauf die Frau laut zu schreien und schimpfen begann“, berichtet die Polizei. „Daraufhin solidarisierte sich die wartende Menge mit der Frau und wollte ebenfalls auf die Security-Mitarbeiter einwirken.“

Aufgrund „der unübersichtlichen Situation“ und der „gewaltbereiten Stimmung“ sei die Geldauszahlung unterbrochen worden, so ein Polizei-Sprecher. Außerdem sei die Zugangstür zur Auszahlungsstelle, auch zum Schutz der Bediensteten der Pfaffenhofener Kreisbehörde, geschlossen worden. Daraufhin versuchte laut Polizei eine Menschenmenge – die Rede ist von ungefähr 40 Personen – gewaltsam in das Haus einzudringen. Zwei Männer aus der Menschenmenge benutzten hierbei den Angaben zufolge herausgehobene Sperrgitter als Rammbock.

Ein weiterer Mann habe mit einem Stein eine Fensterscheibe eingeworfen, heißt es weiter. Ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes setzte in diesem Zusammenhang – wie bereits berichtet – auch Pfefferspray ein. Erst ein großes Aufgebot an Gesetzeshütern konnte letztlich die Situation beruhigen. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit insgesamt 17 Fahrzeugen, darunter auch mehrere Hundeführer, im Einsatz. 

Der endgültige Abschluss der Ermittlungen sowie die Klärung der durch die Unterkunft-Bewohner und den Sicherheitsdienst gegenseitig erhobenen Vorwürfe werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen, hieß es heute aus der Ingolstädter Polizeiinspektion. Nach letztem Stand waren bei dem Tumult zwei Security-Mitarbeiter und vier Bewohner der Unterkunft leicht verletzt worden. 

Das Kasernen-Gelände liegt zum Teil auf Ingolstädter sowie zum Teil auf Manchinger Gebiet und ist einer von mehreren Standorten des bayerischen Transit-Zentrums Manching-Ingolstadt.

Erstmeldung zum Thema:

Tumult in Asyl-Unterkunft Oberstimm: Behörden-Mitarbeiter und Security-Leute verbarrikadieren sich


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