Gestern in Scheyern und Pfaffenhofen, heute in Jetzendorf: Falsche Polizisten wollen ihre Opfer ausspionieren sowie letztlich Geld und Wertsachen abgreifen.
(ty) Wie berichtet, hat es gestern eine regelrechte Welle von betrügerischen Anrufen gegeben, in denen sich die kriminellen Anrufer als Polizeibeamte ausgegeben haben. Die Pfaffenhofener Inspektion hatte eine Warnung herausgegeben. Wie heute auf Anfrage unserer Zeitung erklärt wurde, sind gestern allein im Raum Scheyern und Pfaffenhofen insgesamt rund 70 solcher Anrufe registriert worden. Heute wurden nun weitere Fälle aus dem Raum Jetzendorf bekannt.
In den dubiosen Telefongesprächen verfolgen die Täter – die sich meist als Polizisten ausgeben – in der Regel das Ziel, Informationen über die Haushalts- und Vermögensverhältnisse ihrer Opfer zu gewinnen. Die Masche ist hinlänglich bekannt, die bei den Anrufen aufgetischte Lügengeschichte variiert. Letztlich dienen die Anrufe mutmaßlich der Vorbereitung von Straftaten. Immer wieder kommt es – trotz aller Warnungen – vor, dass vor allem ältere Menschen auf die dreiste Masche hereinfallen sowie den Tätern Geld oder Wertgegenstände aushändigen.
Das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord und die Ingolstädter Kripo geben konkret folgende Ratschläge:
- Seien Sie misstrauisch bei derartigen Anrufen.
- Beenden sie im Zweifelsfall das Gespräch schnellstmöglich, ohne persönliche Daten oder Informationen über vorhandene Wertgegenstände oder Bargeld preiszugeben.
- Gehen Sie nicht auf Forderungen zur Überweisung oder Übergabe von Geldbeträgen ein.
- Im Telefon-Display angezeigte Nummern können technisch manipuliert werden und sind kein Beleg für den tatsächlichen Anruf eines Polizeibeamten.
- Die Polizei ruft Sie nicht unter der Notrufnummer 110 an.
- Sprechen Sie auch mit ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie diese vor dem Vorgehen der Täter.
- Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
- Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
- Kontaktieren Sie im Zweifelsfall die Polizei unter einer dem Telefonbuch entnommenen Telefonnummer; in eiligen Fällen auch unter der Notrufnummer 110.
- Prüfen Sie, ob ein Eintrag Ihrer Telefonnummer in öffentlichen Verzeichnissen wirklich notwendig ist.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel selbst bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der verschlossenen Tür warten.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen.
- Die Polizei wird Sie niemals um die Aushändigung von Geldbeträgen oder Wertgegenständen bitten.