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Die SPD-Abgeordnete Ruth Waldmann zeigt sich angesichts der neuesten Zahlen besorgt und empört sich über die CSU.

(ty) Besorgt reagiert die Landtags-Abgeordnete Ruth Waldmann (SPD) auf die neuesten Zahlen des bayerischen Arbeitsministeriums, wonach Frauen im Kreis Pfaffenhofen nicht einmal die Hälfte der Durchschnitts-Rente von Männern erhalten. Frauen erhalten demnach im Landkreis im Schnitt gerade einmal 561,73 Euro Rente monatlich, Männer hingegen 1175,31 Euro durchschnittlich. "Damit lässt sich kein altersgerechtes Leben bestreiten", warnt die Sozial- und Gesundheitspolitikerin Waldmann. "Es darf nicht sein, dass ein auskömmlicher Ruhestand wesentlich vom Geschlecht abhängt."

 

Die SPD-Abgeordnete kritisiert, dass die Familienpolitik der Staatsregierung Frauen systematisch benachteilige, indem sie sich an lebensfremden, längst überholten Rollenbildern orientiere: "Das Landesbetreuungsgeld zielt auf die Beibehaltung des Modells des männlichen Alleinernährers ab. Die Zeche zahlen im Alter dann die Frauen." Auf eine frühere Anfrage habe das Sozialministerium die enormen Rentenunterschiede zwischen den Geschlechtern mit Hinweis auf den möglichen Bezug einer Witwenrente relativiert.

 

Waldmann zeigt sich empört: "Anstatt die Erwerbstätigkeit und damit eine auskömmliche Rente von Frauen zu fördern, rät die Staatsregierung: Heirate einen gut verdienenden Mann und hoffe, dass er früh stirbt." An einer Gleichstellung der Geschlechter sei die CSU ganz offensichtlich nicht interessiert, schimpft die SPD-Abgeordnete. Die Politik müsse schleunigst für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sorgen, um Frauen nach der Babypause eine reibungslosere Rückkehr in den Beruf zu ermöglichen und sie vor der Teilzeitfalle zu bewahren, fordert Waldmann. "Die Familien- und Sorgearbeit der Frauen darf am Ende nicht zu einer Entwertung der Lebensleistung führen."

 

Zudem trage die Entgeltungleichheit zu den geringen Renten der Frauen bei. "Die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen beträgt stellenweise über 20 Prozent. Das ist unserer Gesellschaft unwürdig", so Waldmann. Die SPD-Landtags-Fraktion fordere deshalb gesetzliche Regelungen zur Gleichstellungen in der Wirtschaft sowie im öffentlichen Dienst. Der Freistaat Bayern müsse ein Vorbild bei der Schaffung gleichwertiger Karrierechancen sein, so Waldmann.

Prekäre Arbeitsverhältnisse, insbesondere in den so genannten Frauenberufen, müssten ein Ende haben: "Frauen haben nicht nur generell seltener einen festen Job, sie arbeiten auch allzu oft nur in Teilzeit-Modellen, haben kaum Karriere-Chancen und verdienen weniger als ihnen zustehen würde." Entgegensteuern ließe sich nach Ansicht der SPD durch bessere Angebote der Kinderbetreuung und paritätische Elternzeit-Modelle.


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