Bis zu 15 Tonnen schwere Gesteins-Brocken drohen ins Tal zu donnern. Ein neuer, an diese Gefahrenlage angepasster Schutzzaun ist bereits in Arbeit. Bis der allerdings – vermutlich Ende Februar – fertig ist, bleibt die Straße abgeriegelt.
(ty) Ab morgen, 20. Dezember, muss die Staatsstraße 2230 beim Riedenburger Ortsteil Gundlfing (Kreis Kelheim) vollständig für den Verkehr gesperrt werden. Diese Sofort-Maßnahme ist nach Angaben des Staatlichen Bauamts Landshut unbedingt erforderlich, da bei einer Begehung des Felshangs durch einen Experten dieser Tage festgestellt worden sei, "dass ein Felssturz in den Bereich der Staatstraße bei den anstehenden Frost-Tau-Wechselperioden nicht ausgeschlossen werden kann".
Um eine Gefährdung des Straßenverkehrs auszuschließen, ersetzt das Staatliche Bauamt seit Anfang Oktober den bestehenden Steinschlag-Schutzzaun entlang der Staatsstraße 2230 bei Gundlfing auf einer Länge von rund 600 Metern durch einen neuen vier Meter hohen Schutzzaun mit einem besonders hohen Energieaufnahme-Vermögen von 3000 Kilojoule. "Das heißt, er kann einen 15 Tonnen schweren Gesteinsbrocken aufhalten, der mit 70 km/h den Berg hinunterrollt", erklärt die Behörde.
Die Errichtung des neuen Zaunes erfolge in Abstimmung mit Geologen sowie der Zentralstelle für Ingenieur-Bauwerke und Georisiken. "Ein früherer Beginn der Arbeiten für den neuen Zaun war aufgrund naturschutzfachlicher Auflagen nicht möglich", so das Staatliche Bauamt. Bislang sind den aktuellen Angaben zufolge von vier Zaunabschnitten erst zwei errichtet worden.
Da die Arbeiten aber nicht vollständig vor der Frostperiode 2017/18 abgeschlossen werden könnten, wurde nun am 13. Dezember zur Beurteilung der Gefahrenlage für die Staatsstraße eine weitere Begehung durch die Zentralstelle für Ingenieur-Bauwerke und Georisiken durchgeführt.
Bei dieser Begehung sei man nun zum Ergebnis gekommen, "dass aufgrund der hohen Belastung für das Gestein während der anstehenden Frost-Tau-Wechselperioden sich Großblöcke lösen können, den Hang hinunter rollen und den Verkehrsraum der Staatsstraße 2230 erreichen können". Aus diesem Grund müsse die Staatstraße aus Sicherheitsgründen bis zur fertigen Errichtung des neuen Steinschlag-Schutzzaunes vollständig für den Verkehr gesperrt werden.
Der Abschluss der Arbeiten für den neuen Schutzzaun erfolgt laut Mitteilung des Staatlichen Bauamts voraussichtlich Ende Februar nächsten Jahres. Die bis zu 15 Tonnen schweren Großblöcke, die für die Gefahrenlage verantwortlich sind, seien größtenteils von der Staatsstraße aus nicht einsehbar. Die von der Behörde veröffentlichten Fotos, die Sie hier sehen, vermitteln allerdings einen Eindruck von der Gefahr.
Die durch die Staatsstraßen-Sperrung nötige Umleitungsstrecke führt von Riedenburg her kommend über die Schleuse Haidhof und die Riedenburger Straße zurück auf die Staatsstraße 2230 bei Gundlfing. In Gegenrichtung wird der Verkehr analog umgeleitet. Die Umleitung ist in beide Richtungen ausgeschildert. Das Staatliche Bauamt Landshut mahnt alle Verkehrsteilnehmer, sich an die Absperrungen im Baustellenbereich zu halten, um Gefährdungen zu vermeiden.
Grün die Staatsstraße, davon rot der gesperrte Bereich. Gelb markiert die Umleitung.