Logo
Anzeige
Anzeige

Mögliche Optimierungen des Sicherheits-Konzepts sollen Anfang Februar besprochen werden. Erkenntnisse aus der Geiselnahme werden derzeit ausgewertet. 

(zel) Das Kelheimer Landratsamt nutzt „im Rahmen seiner Fürsorgepflicht als Arbeitgeber für seine Bediensteten und Amtsbesucher zum Zwecke des Personen- und Objektschutzes“ seit Mitte des Monats das Instrument der Video-Überwachung. Das teilte die Behörde kürzlich per Presseerklärung mit. Ob man – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Geiselnahme im Jugendamt – auch im Pfaffenhofener Landratsamt künftig Video-Überwachung einsetzen wird, sei „derzeit noch offen“, hieß es heute auf Anfrage unserer Zeitung.

 

„Gestiegene Gefährdungen haben regelmäßig intensivere Maßnahmen zur Folge“, heißt es aus der Kelheimer Kreisbehörde. „Die sich ständig verbessernden technischen Möglichkeiten der Datenerhebung und weiteren Verarbeitung ermöglichen auch von der technisch organisatorischen Seite immer weitere und tiefere Eingriffe.“ Die veranlassten Maßnahmen seien „auf das erforderliche Maß unter Wahrung der Verhältnismäßigkeit begrenzt“ worden, wird zu der neu eingeführten Video-Überwachung erklärt. 

Die in Echtzeit aufgenommen Bilder werden den Angaben zufolge verschlüsselt und können im Bedarfsfall von autorisierten Personen entschlüsselt werden. „Als Aufzeichnungs-Variante wurde die Bewegungs-Erkennung festgelegt, die eine Aufzeichnung nur dann anstößt, wenn über integrierte Sensoren in der Kamera Bewegung erkannt wird.“ Die überwachten Bereiche seien mit Hinweisschildern gekennzeichnet.

 

Und wie sieht es in Pfaffenhofen aus? „Die Erkenntnisse zu den Vorgängen während der Bedrohungslage am 6. November werden derzeit vom Landratsamt und der Polizei ausgewertet“, sagte heute ein Behörden-Sprecher auf Anfrage unserer Redaktion. Es sei demnach vereinbart, dass sich die Beteiligten Anfang Februar zu einem Gesprächstermin treffen, um die Erkenntnisse zu erörtern sowie das bestehende Sicherheits-Konzept – soweit geboten – zu optimieren. 

Insofern können erst nach diesem Termin Maßnahmen definiert und umgesetzt werden“, heißt es weiter. „Ob und wenn ja welche zusätzlichen Sicherheits-Maßnahmen es geben wird und ob dazu auch eine Video-Überwachung zum Beispiel des Eingangsbereichs gehört, ist derzeit noch offen.“

 

Wie berichtet, hatte am 6. November ein mit einem Messer bewaffneter 28-Jähriger im – ausgelagerten – Pfaffenhofener Jugendamt eine 31-jährige Sachbearbeiterin als Geisel genommen und mehr als fünf Stunden in seiner Gewalt, ehe er vom SEK überwältigt wurde. Die Frau war bei einem Fluchtversuch verletzt worden. Auf Antrag der Ingolstädter Staatsanwaltschaft war ein Unterbringungsbefehl gegen den 28-Jährigen erlassen worden, er befindet sich seither in einer psychiatrischen Klinik.

Kelheims Landrat Martin Neumeyer (Zweiter von rechts) und einige Behörden-Mitarbeiter: Schilder weisen auf die Video-Überwachung hin.


Anzeige
RSS feed